Der freie Markt ist eine Illusion.
Was dahinter steckt ist eine von Gewalt geprägte Gesellschaft.
Ein simples Beispiel:
Das Wirtschaftssystem der USA kommt dem Ideal eines freien Marktes am nächsten. Gerade dort entstehen Monopolisten. Besonders anschaulich ist es bei Google. Kein Unternehmen hat so sehr die Chancen des Internets erkannt und freie Positionen an sich gerissen. Die Konkurrenz ist nicht erwähnenswert. Das Resultat ist, dass niemand an Google vorbei kommt. Hier wurde also durch die Mechanismen eines freien Markts der Mechanismus des freien Marktes außer Kraft gesetzt. Warum? Weil man es kann. Für jedes Unternehmen ist das Monopol das absolute Ideal. Google bestimmt, die Politik muss sich danach richten, genauso wie alle anderen Marktteilnehmer.
Ebenso bei Apple. Wer die volle Funktionalität der Appleprodukte nutzen will, der kommt nicht ohne itunes, Iphone und Mac aus.
Über Windows müssen wir erst gar nicht sprechen. Im B2B Bereich ist es mit SAP ähnlich. So gut wie jeder Konzern nutzt SAP. Gut, es bröckelt etwas, denn SAP bedeutet auch, dass die Unternehmensprozesse sich am Program orientieren müssen, statt an den eigenen Bedürfnissen. Ausgenommen sind natürlich die ganz Großen am Markt, die es sich leisten können SAP selbst zu modifizieren. Ähnlich ist es bei Schnittstellen. Setzt sich eine erst einmal durch, muss der Rest sich fügen, auch bekannt bei CD, DVD, Blue Ray. Ein gutes Produkt, wie die Super CD konnte sich nie durchsetzen.
Das bedeutet letztlich, dass Unternehmen immer Marktteilnehmer verdrängen müssen und dies mit allen möglichen Mitteln auch tun.
Nichts anderes wird in Beispiel 1 im Video erklärt. Der Begriff Sozialismus ist dafür völlig daneben, denn es sind Unternehmen, die das tun und nicht der Staat. In Jugoslawien war es üblich, dass man sich eine Position erkauft. Eine simple Rechnung, ich investiere 10.000€ und bekomme einen Job mit geregeltem Einkommen und vielleicht sogar eine Wohnung oben drauf. Ganz ähnlich ist es heute. In HDZ Kreisen zahlt man 20.000€ für ein Amt, das Resultat ist natürlich, dass wiederum durch Korruption die Investition wieder reingeholt werden muss. Nennt sich ROI in der Fachsprache. Genauso lief so manch Privatisierung. Hier sei erwähnt, dass man kaum von einer regulierten Marktwirtschaft sprechen kann, wer zahlt kassiert, recht simpel. In diesem Fall kauft also jemand ein Unternehmen und nutzt die Möglichkeiten, die ein schwacher Staat ihm bietet - Bestechung. Dieser jemand hat nun aber nicht unbedingt das INteresse ein Unternehmen langfristig zu führen, denn das ist mit Risiken verbunden, Personal muss geführt werden, Geschäftskontakte gepflegt. Oft war also der einfachste Weg, so viel Geld aus dem Unternehmen zu ziehen, wie nur möglich. Erst einmal werden Kredite beantragt und das Geld daraus veruntreut, dann verkauft man Maschinen, Marken, Geschäftszweige, Grundstücke, Patente usw. Dann meldet man die Insolvenz an und zeigt sich unschuldig. Und da korrupte Staaten der wirklich freie Markt sind, können die wenigen, die Geld und dadurch Macht haben sich alles erlauben. Das ist ein Grund dafür, warum so viele Städte Shoppingmalls haben ohne Ende aber kein produzierendes Gewerbe. So entsteht eine Blase.
Der freie Markt bedeutet immer, dass der Stärkere gewinnt, was wiederum bedeutet, dass es nur wenig Stärkere gibt. Das ist ein System geprägt von Gewalt. Und diese Gewalt wird spätestens dann sichtbar, wenn die gesellschaftliche Akzeptanz schwindet und die Verlierer sich zusammenschließen und den Stärkern einfach niedertrampeln. Nach so einer "Reinigung" beginnt das Spielchen natürlich wieder von vorn.
Deswegen ist letztlich der Staat als Konzept und die soziale Marktwirtschaft das logischere System. Man muss sich nur anschauen, was in Ländern passierte, die das Schienennetz privatisierten. Ganze Regionen wurden ausgeschlossen und die Infrastruktur bekam Lücken, was natürlich auch wirtschaftliche Konsequenzen hat. Die Folge sind Regionen ohne Menschen, weil diese strukturschwache Gebiete verlassen. Und um wieder auf Beispiel 1 zu kommen, dass ist das Resultat, wenn der Staat nicht das Bildungsmonopol besitzt. Unternehmen, die keine Grenzen haben, denken nicht langfristig, sie können das gar nicht, denn würden sie aufhören beispielsweise Löhne zu drücken, weil dies die Kaufkraft verringert, käme ein Konkurrent, der die Löhne wieder drückt um günstiger zu sein und dem anderen Marktanteile nehmen.
Und dann finde ich es noch wichtig zu sagen, dass diese Internetclowns, die vom freien Markt faseln, von Ökonomie keine Ahnung haben. Sie hängen an einer Ideologie und plappern nach. Da ist wirklich nichts fundiert.