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Nikosia. DPA/baz. Die ungelöste Zypernfrage hat erneut zu Spannungen zwischen Grossbritannien und der Regierung in Nikosia geführt. Der zyprische Aussenminister Giorgos Iakovou wies am Donnerstag im Rundfunk (RIK) in scharfer Form Äusserungen seines britischen Amtskollegen Jack Straw vom Vortag als "unannehmbar" zurück. Straw hatte am Mittwoch im britischen Parlament gesagt, die Politik des griechisch-zyprischen Präsidenten Tassos Papadopoulos könne zur (endgültigen) Teilung der Insel führen.
Zypern ist seit 1974 nach einem griechischen Putsch und einer türkischen Militärintervention geteilt. Nach Einschätzung von Diplomaten in Nikosia hängen die Straw-Äusserungen mit der Enttäuschung über den gescheiterten UN-Plan zur Wiedervereinigung Zyperns vor knapp zwei Jahren zusammen. London sei ausserdem verärgert, weil die Regierung Zyperns direkte EU-Finanzhilfen in Höhe von rund 259 Millionen Euro an die türkischen Zyprer blockiere. Nikosia will, dass diese Gelder durch die anerkannten Behörden im Süden an die türkischen Zyprer gelangen und nicht direkt überwiesen werden.
Im April 2004 hatten die griechischen Zyprer den UN-Plan bei einem Referendum abgelehnt. Seit dem EU-Beitritt der Mittelmeerinsel im Mai 2004 gibt es keine Bewegung bei der Überwindung der Teilung Zyperns.
Proteste gegen Straw
Straws Zypern-Besuch Ende Jänner war von heftigen Protesten begleitet. Als erstes Regierungsmitglied eines EU-Staates suchte er den türkisch-zypriotischen Führer Mehmet Ali Talat, Präsident der international nicht anerkannten "Türkischen Republik Nordzypern" (KKTC), in dessen offizieller Residenz auf. Der zypriotische Staatspräsident weigerte sich aus diesem Grund, Straw zu empfangen.
Völkerrechtlich ist ganz Zypern seit 2004 EU-Mitglied, doch findet das Regelwerk der Union im Norden keine Anwendung. Dass sich Straw zum Amtssitz von Talat begab, wurde von der zypriotischen Regierung als nicht hinnehmbare Quasi-Anerkennung des Separatstaates KKTC aufgefasst, dessen Territorium - wegen der dortigen türkischen Truppenpräsenz - völkerrechtlich als besetztes Gebiet gilt. Kurz nach Beginn der EU-Beitrittsverhandlungen hatte die Türkei bekräftigt, Zypern weiterhin nicht anzuerkennen. Die Europäische Union verlangt, dass die Türkei während der Beitrittsverhandlungen das EU-Mitglied Zypern anerkennt.
Zypern ist seit 1974 nach einem griechischen Putsch und einer türkischen Militärintervention geteilt. Nach Einschätzung von Diplomaten in Nikosia hängen die Straw-Äusserungen mit der Enttäuschung über den gescheiterten UN-Plan zur Wiedervereinigung Zyperns vor knapp zwei Jahren zusammen. London sei ausserdem verärgert, weil die Regierung Zyperns direkte EU-Finanzhilfen in Höhe von rund 259 Millionen Euro an die türkischen Zyprer blockiere. Nikosia will, dass diese Gelder durch die anerkannten Behörden im Süden an die türkischen Zyprer gelangen und nicht direkt überwiesen werden.
Im April 2004 hatten die griechischen Zyprer den UN-Plan bei einem Referendum abgelehnt. Seit dem EU-Beitritt der Mittelmeerinsel im Mai 2004 gibt es keine Bewegung bei der Überwindung der Teilung Zyperns.
Proteste gegen Straw
Straws Zypern-Besuch Ende Jänner war von heftigen Protesten begleitet. Als erstes Regierungsmitglied eines EU-Staates suchte er den türkisch-zypriotischen Führer Mehmet Ali Talat, Präsident der international nicht anerkannten "Türkischen Republik Nordzypern" (KKTC), in dessen offizieller Residenz auf. Der zypriotische Staatspräsident weigerte sich aus diesem Grund, Straw zu empfangen.
Völkerrechtlich ist ganz Zypern seit 2004 EU-Mitglied, doch findet das Regelwerk der Union im Norden keine Anwendung. Dass sich Straw zum Amtssitz von Talat begab, wurde von der zypriotischen Regierung als nicht hinnehmbare Quasi-Anerkennung des Separatstaates KKTC aufgefasst, dessen Territorium - wegen der dortigen türkischen Truppenpräsenz - völkerrechtlich als besetztes Gebiet gilt. Kurz nach Beginn der EU-Beitrittsverhandlungen hatte die Türkei bekräftigt, Zypern weiterhin nicht anzuerkennen. Die Europäische Union verlangt, dass die Türkei während der Beitrittsverhandlungen das EU-Mitglied Zypern anerkennt.