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Studie: Wirtschaft ist tief in der Krise

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Bloody

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Studie: Wirtschaft ist tief in der Krise

Im Rahmen der Umfrage des Dornbirner Unternehmensberatungsbüros bwi wurden 120 Betriebe befragt.













"Politiker versuchen Lage schönzureden"
Studienautor Franz Meusburger wählt klare Worte: Die Politiker würden versuchen, die Lage schönzureden.

Die Umfrage, die vor einer Woche abgeschlossen wurde, lasse indessen weitere Rückschläge befürchten. Zwei Drittel der befragten Unternehmen rechneten in den nächsten sechs Monaten mit einer Verschlechterung der Auftragslage.

Banken am stärksten betroffen
Besonders getroffen habe es bisher Banken: Alle befragten Institute hätten angegeben, dass die Geschäftslage schlechter sei als vor einem Jahr. Im Handwerk und Gewerbe und in der Industrie kämpfen rund 70 Prozent mit Einbussen.

Entgegen den Beteuerungen der Banken sei jeder dritte Betrieb überzeugt, dass Kredite nur noch schwer zu bekommen sind, sagt Studienautor Meusburger. Die Diskrepanz zwischen den Aussagen der Banken und dem Studienergebnis erklärt er sich damit, dass die Banken ihr ohnehin angeschlagenes Image aufpolieren wollten.

Klein- und Mittelunternehmen überfordert
Viele Klein- und Mittelunternehmen seien mit der Bewältigung der Krise überfordert. Kurzarbeit oder Bildungskarenz sind nach Angaben des Unternehmensberaters zu bürokratisch und zur Bewältigung einer Krise, die sich bis in Jahr 2011 erstrecken könnte, auch nicht geeignet.

Damit die Unternehmen bestehen könnten, müsse auch über eine Anpassung der Gehälter und Löhne an die Auftragssituation diskutiert werden. In der Schweiz werde das schon in 40 Prozent der Betriebe praktiziert.

Studie: Wirtschaft ist tief in der Krise - oesterreich.ORF.at
 
Erinnere mich noch , wie Österreichische Politiker und Banker sagten ,
Österreich wäre von der Krise nicht betroffen.

Jetzt droht mit den Ost Krediten ein Staatsbankrott.
 
Erinnere mich noch , wie Österreichische Politiker und Banker sagten ,
Österreich wäre von der Krise nicht betroffen.

Jetzt droht mit den Ost Krediten ein Staatsbankrott.

Wahnsinn was da läuft,sind fast schon SFR-jugoslawische verhältnisse,nur global:(

Verzockt in Osteuropa

Österreich könnte erstes westliches Land sein, das durch Zusammenbruch der »Subprime«-Konjunktur in Zahlungsschwierigkeiten gerät

Von Tomasz Konicz In Österreich (wie hier im Salzburger Land) müßte derzeit nicht nur vor Schneelawinen gewarnt werden
Foto: AP

So schnell kann es gehen: Noch vor wenigen Monaten bejubelten die Wiener Zeitungen die führende Position ihres Landes auf den Märkten Osteuropas. Jetzt wird gejammert. Das Magazin Profil fragte unlängst, ob dem Land nicht gar der Staatsbankrott drohe. Selbst unter Analysten werden Zahlungsschwierigkeiten Österreichs nicht ausgeschlossen. Allerdings ist da noch Brüssel vor. »Die EU hat (…) klargemacht, daß sie für jedes Land einstehen wird«, sagte Gunter Deuber, Osteuropa-Experte der Deutschen Bank, dem Handelsblatt.

Wie die jW Anfang Februar bereits berichtete, haben die österreichischen Geldhäuser in Osteuropa Kredite in Höhe von 224 Milliarden Euro vergeben, was etwa drei Vierteln der jährlichen Wirtschaftsleistung der Alpenrepubilk entspricht. Und ein erheblicher Teil davon dürfte schon jetzt faul sein. Insgesamt haben westeuropäische Banken Darlehen im Wert von 1500 Milliarden US-Dollar (ca. 1150 Milliarden Euro) zwischen Baltikum und Schwarzmeer vergeben. Neben den Österreichern waren es Geldhäuser aus Italien, Frankreich, Belgien, Deutschland und Schweden, die für 84 Prozent der Verschuldung in dieser Region verantwortlich sind.

Die österreichischen Banken machten prächtige Gewinne in Bulgarien, Rumänien oder Kroatien, solange die auf massiver Kreditaufnahme fußende Defizitkonjunktur noch am Laufen war. Die Raiffeisen-Zentralbank (RZB) erzielte 79 Prozent ihres Gewinns 2007 in der östlichen Peripherie der EU und in Rußland, bei der Ersten Bank waren es 65 Prozent. Die UniCredit-Tochter Bank Austria konnten immerhin die Hälfte ihres Gewinns in der Region realisieren. Doch nun betteln die einst als »osteuropäische Pioniere« gefeierten Geldhäuser bei der Regierung in Wien um staatliche Unterstützung. Die Erste Bank mußte den Firmenwert ihrer Töchter in der Ukraine und Serbien bereits komplett abschreiben und den der weitaus größeren rumänischen Tochter BCR bislang um über eine Milliarde auf 2,7 Milliarden Euro verringern.

Die konjunkturellen Auswirkungen dieses Wirtschaftsbooms auf Pump im Osten Europas glichen denen der Immobilienspekulationen in den USA. »Osteuropa könnte sich zu Europas Subprime entwickeln«, bemerkte der Analyst Richard McGuire treffend. Ähnlich wie bei der Hypothekenvergabe an Schuldner mit schlechter Bonität in den USA sind auch in Osteuropa Menschen mit geringen Einkünften vor allem Devisenkredite von den Banken aufgeschwatzt worden. Der aus dieser Kreditaufnahme resultierende Nachfrageschub feuerte die Konjunktur an und brachte etlichen der sich immer weiter verschuldenden Volkswirtschaften unsinnigerweise den Ruf ökonomischer »Tigerstaaten« ein.

Die entstandene Nachfrage wurde wiederum von westlichem Kapital abgeschöpft, da sich auch der Einzelhandel Osteuropas fest in westeuro­päischer Hand befindet. Ein Blick auf die Leistungsbilanz der betroffenen Länder auf dem Höhepunkt des Booms offenbart die Dimension dieser Blasenbildung: Kam Lettland 2007 auf ein Defizit von 22,9 Prozent seines jährlichen Bruttosozialprodukts (BSP), Bulgarien auf 21,4 Prozent. Kaum besser standen Serbien (16,5 Prozent), Estland (16), Rumänien (14,5) und Litauen (13,3 Prozent) da. Die vom westlichen Finanzkapital vermittels Kreditvergabe generierte Nachfrage wurde von westlichem Handelskapital abgeschöpft.

Die private Verschuldung in Mittelosteuropa liegt jetzt bei circa 55 Prozent des BSP, in Südosteuropa sind es nahezu 60 Prozent. In Bulgarien stieg diese 2007 um 60,4 Prozent an, in Rumänien um 55,2 Prozent. Aufgrund des niedrigen Lohnniveaus in den meisten dieser Länder droht nun ein regelrechter Tsunami an faulen Krediten, ähnlich den reihenweise platzenden Hypotheken in den USA. In Rumänien, Bulgarien und Kroatien macht der Schuldendienst durchschnittlich bis zu 30 Prozent des verfügbaren Einkommens aus, in Polen und Tschechien sind es immerhin zehn bis 15 Prozent. Besonders hart betroffen sind die baltischen Ländern, die Ukraine und Ungarn. Als Absturzkandidaten gelten Rumänien und Bulgarien. In Polen, Tschechien, Slowenien und der Slowakei hat die Krise noch keine katastrophalen Ausmaße angenommen.

Dabei drohen selbst moderat verschuldete Länder wie Polen aufgrund des freien Falls ihrer Währungen in die Schuldenfalle zu geraten. So verlor der polnische Zloty seit Sommer 2008 nahezu 50 Prozent seines Wertes gegenüber dem Euro. Ähnlich sieht es beim ungarischen Forint oder dem russischen Rubel aus. Da aber viele Osteuro­päer Kredite in Fremdwährungen aufgenommen haben, verteuert sich deren Rückzahlung nun radikal. Die ersten Entlassungswellen in Osteuropa tun ein übriges, um immer mehr Schuldner in den Bankrott zu treiben.

Österreichs Banken werden einen Großteil ihrer 224 Milliarden Euro nicht wiedersehen. Das scheint sich sogar auf »den Märkten« herumgesprochen zu haben. Der Spread – die Zinsdifferenz – zwischen österreichischen und deutschen Staatsanleihen liegt inzwischen bei 1,34 Prozent. Österreich sei nun »riskanter als Italien«, jammerte der Standard. Die deutschen Staatsanleihen sind deswegen so begehrt, weil es vor allem die aggressive teutonische Wirtschaft war, die die kreditfinanzierte Nachfrage abschöpfte und deutsches Finanzkapital nur moderat an der Kreditvergabe beteiligt war. Die Länder Ostmitteleuropas und Osteuropas haben im ersten Halbjahr 2008 für 84 Milliarden Euro deutsche Waren aufgenommen. Die Region war für die deutsche Exportwirtschaft wichtiger als die USA (59,2 Milliarden Euro) oder China (43,6 Milliarden Euro).
 
Osteuropa: Ein heterogenes Gebilde

von Stefan Menzel
Kaum ein Tag vergeht, an dem nicht eine neue Hiobsbotschaft aus Osteuropa dringt: Milliardenhilfen des Internationalen Währungsfonds (IWF) werden fällig, osteuropäische Währungen und Börsen erreichen Negativrekorde, gar von möglichem Staatsbankrott ist die Rede.
Doch zum Glück sind die Aussichten nicht ganz so trübe, wie es auf den ersten Blick erscheint. Osteuropa ist nicht so homogen, wie es vielleicht manche Beobachter von außen vermuten. Im Gegenteil. Dieser Teil Europas präsentiert sich extrem unterschiedlich - gerade auch, was die aktuelle wirtschaftliche Entwicklung betrifft. Es gibt Länder, die die Krise recht gut überstehen sollten. Dazu hat sich eine Gruppe von Staaten herausgebildet, bei denen das eine oder andere Fragezeichen auftaucht. Und natürlich gibt es Länder, über die sich internationale Investoren zu Recht große Sorgen machen.
Die Tschechische Republik, die Slowakei, Slowenien und Polen sollten die Wirtschafts- und Finanzkrise am schnellsten in den Griff bekommen. Diese vier Länder stehen allesamt für einen Begriff: Solidität. Auch in den zurückliegenden Jahren des Booms haben die Regierungen dieser Staaten vernünftig gewirtschaftet und das öffentliche Defizit nicht in überzogene Höhen getrieben. Deshalb gibt es in den vier am besten geführten Ländern auch eigene staatliche Konjunkturprogramme, um die Folgen der Krise zu mildern.
Natürlich haben diese Staaten auch ihre Probleme, da gibt es nichts zu beschönigen. Tschechen und Slowaken leiden beispielsweise darunter, dass ihre Volkswirtschaften über die Exporte extrem von Westeuropa abhängen. Die Slowakei hat sich in den vergangenen zwei Jahrzehnten zu einer verlängerten Werkbank für westliche Automobilkonzerne entwickelt. Trotzdem sollten diese Länder die Krise meistern und vielleicht sogar im nächsten Jahr wieder stärker wachsen. Die gesamtwirtschaftliche Lage ist jedenfalls im Großen und Ganzen in Ordnung.
Anders sieht die Situation in Ländern wie Rumänien, Bulgarien und Ex-Jugoslawien aus. Rumänien könnte schon in den nächsten Wochen ein milliardenschweres Hilfspaket vom Währungsfonds oder der EU in Anspruch nehmen - zu groß ist die öffentliche Verschuldung geworden. Der Wachstumseinbruch ist dramatisch: Wuchs Rumänien 2008 noch mit einer Rate von acht Prozent, wird sich eine Rezession in diesem Jahr kaum vermeiden lassen. Schwieriger wird die Lage in Serbien und Kroatien - mögen beide Länder auch jetzt noch betonen, dass sie keine Hilfe von außen brauchen werden.
Ganz düster ist die Lage in den baltischen Staaten und vor allem in Lettland. Auch in Ungarn wütet die Krise heftig. Der Währungsfonds musste schon im vergangenen Jahr mit einer Milliardenhilfe einspringen. Rabenschwarz sieht es aber vor allem dann aus, wenn eine enge Anbindung an die EU fehlt. Und das betrifft derzeit an erster Stelle ein einziges Land: die Ukraine.
Dort gibt es tatsächlich die Gefahr eines Staatsbankrotts. Die Ukraine ist wegen eines Streits zwischen Präsident und Premier politisch gelähmt, wirtschaftlich sieht die Lage katastrophal aus. In den Stahl- und Kohlezentren in der Ost-Ukraine ist die Produktion eingebrochen, zugleich streitet die Führung in Kiew mit dem IWF über die Zahlung einer Hilfstranche.
Ausländische Investoren ziehen sich aus der Ukraine zurück, weil sie die weitere Entwicklung für unkalkulierbar halten. Westliche Notenbanken spielen einen möglichen Staatsbankrott durch, Geschäftsbanken setzen in großem Stil den Rotstift an. Die wichtigste offene Frage ist derzeit, ob Russland seinem früheren Verbündeten mit einer Milliardenhilfe beistehen wird. Russland hat zwar genug eigene Probleme, sollte die Krise wegen seiner Rohstoff- und Devisenreserven allerdings durchstehen können.
Aufgrund dieser sehr unterschiedlichen Konstellation ist es nachvollziehbar, dass die EU am Sonntag bei ihrem Gipfeltreffen einen pauschalen Hilfsfonds für Osteuropa abgelehnt hat. Polen oder Tschechien werden wahrscheinlich kein milliardenschweres Hilfspaket aus dem Westen benötigen. Die EU muss sich allerdings darauf einstellen, dass sie gemeinsam mit dem IWF anderen Ländern zur Seite springen muss.
Ungarns Ministerpräsident Ferenc Gyurcsany hat sich und seinem Land nicht unbedingt einen Gefallen damit getan, dass er kurz vor dem EU-Gipfel einen Hilfsfonds für die gesamte Region über 180 Milliarden Euro forderte. Ungarn ist in der Vergangenheit nicht gerade durch eine außerordentliche Haushaltsdisziplin aufgefallen. Dass es dem Land so schlechtgeht, hat zu einem großen Teil die Politik zu verantworten. 2002 erreichte das staatliche Defizit neun Prozent der Wirtschaftsleistung. Daran haben sich die meisten anderen EU-Länder erinnert, als Gyurcsany seinen Wunsch für ein Hilfsprogramm präsentierte. Sinn und Zweck eines Milliardenpakets kann es aber nicht sein, eklatante Fehler einzelner Staaten auszubügeln. Ungarn mag sich zwar von Brüssel düpiert fühlen. Trotzdem hat die EU mit ihrer differenzierten Reaktion die richtige Antwort gegeben. Brüssel will im Einzelfall helfen - wenn es nicht mehr anders geht.
In den meisten Ländern wird die EU nicht einspringen müssen. Die globale Krise hinterlässt zwar auch dort ihre Spuren. Aber diese Länder sind immerhin solide genug, um sich ihr aus eigener Kraft zu widersetzen. Und gerade deswegen droht Osteuropa auch keine ganz große Krise.


Osteuropa: Ein heterogenes Gebilde - Politik - Meinung - Handelsblatt-Kommentar - Handelsblatt.com
 
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