Türkei zwingt syrisches Flugzeug zur Landung
Es habe der Verdacht bestanden, dass in der aus Moskau kommenden Maschine schwere Waffen nach Damaskus gebracht werden sollten: Die türkische Luftwaffe hat ein syrisches Passagierflugzeug abgefangen und nach Ankara eskortiert. Außerdem haben die türkischen Behörden alle Fluggesellschaften des Landes aufgefordert, den syrischen Luftraum zu meiden.
Die türkische Luftwaffe hat eine syrische Passagiermaschine in Ankara zur Landung gezwungen. F-16-Kampfjets hätten das Flugzeug beim Eintritt in den türkischen Luftraum abgefangen und zum Esenboga-Flughafen der Hauptstadt eskortiert, meldete der staatliche Fernsehsender TRT.
Es habe der Verdacht bestanden, dass in der aus Moskau kommenden Maschine schwere Waffen nach Damaskus gebracht werden sollten. Das Flugzeug sei zur Landung gezwungen worden, da die Türkei darüber informiert worden sei, dass an Bord "bestimmte Ausrüstungsgegenstände sind, die gegen die Vorschriften der zivilen Luftfahrt verstoßen", sagte Außenminister Ahmet Davutoglu in einem TRT-Interview.
Das türkische Außenministerium bestätigte den Vorfall und teilte mit, Beamte würden das Flugzeug durchsuchen. Laut dem Privatsender NTV befanden sich 35 Passagiere an Bord des Airbus A320.
Unterdessen forderten die türkischen Behörden die Fluggesellschaften ihres Landes auf, den syrischen Luftraum nicht mehr zu durchqueren. Das Außenministerium in Ankara schickte nach übereinstimmenden Medienberichten eine Warnung an die türkische Luftfahrtbehörde. Der Luftraum über Syrien sei nicht mehr sicher, erklärte das Ministerium demnach. Eine Maschine der halbstaatlichen Fluggesellschaft Turkish Airlines mit Mekka-Pilgern an Bord unterbrach nach der Warnung ihren Flug, weil sie über Syrien nach Saudi-Arabien fliegen sollte. Die Maschine landete außerplanmäßig im südtürkischen Adana.
Zwischen der Türkei und Syrien kommt es seit Tagen zu Auseinandersetzungen und Zwischenfällen an der Grenze. Auch an diesem Mittwoch schlugen auf türkischer Seite mehrere Mörsergranaten ein. Die Türkei kündigte an, auf weiteren Beschuss aus Syrien mit einem verschärften Militäreinsatz zu reagieren, wie der türkische Generalstabschef Necdet Özel laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Dogan sagte.
