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Tony Blair entschuldigt sich für Iraq- Krieg

Der Grundstein für Saddams Ende wurde bereits schon vorher gelegt und liegt einige Jahrzehnte zurück.

Saddam Husseins Naivität und der Glaube an ewige Verbündete hat ihm das Genick gebrochen. Anstatt sich aus dem Iran-Feldzug aus den achtziger Jahren zurückzuziehen (denn er auf Wunsch Washingtons begonnen hat) als er erfahren hatte, dass die Amis und ihre Verbündeten an alle Seiten Waffen geliefert hatte, führte er Washingtons Krieg weiter und musste am Ende völlig pleite einem Waffenstillstand zustimmen.

Sein Bankrott liess schlussendlich seinen Blick auf Kuwait wandern und er holte sich bei der amerikanischen Botschaft eine "Blankoscheck" für den Einmarsch. Wieder vertraute er den Amis und wurde vom Freund von Gestern der Feind von Morgen. Das war eigentlich der Anfang vom Ende seiner politischen Karriere und 2003 wurde die Zeit reif ihn endgültig zu beseitigen.

Wobei es natürlich falsch ist zu glauben, dass die USA ihn zu irgendetwas gedrängt haben und er diese Kriege ja selber nicht wollte. Sowohl im Iran als auch in Kuwait wollte Hussein Ölfelder erobern, um das größte Ölförderland der Welt zu werden und gleichzeitig regionaler Hegemon. Es zeugt von wenig politischem Sachverstand, wenn er geglaubt hat, dass die Länder der Region, sowie die USA einfach dabei zusehen, wie er sich ein Imperium erobert.
 
Die Entschuldigung bringt den Millionen von Menschen natürlich auch sehr viel. Dieser elende Bastard
 
Saddam Hussein war ein Verbrecher, der Tausenden von Kurden und Schiiten kaltblütig das Leben nahm. Wie könnt ihr diesen Mann nur verteidigen?
 
Saddam Hussein war ein Verbrecher, der Tausenden von Kurden und Schiiten kaltblütig das Leben nahm. Wie könnt ihr diesen Mann nur verteidigen?

In keinster Weise geht es darum, Hussein zu verteidigen.

Vielmehr folgt eher deine Argumentation genau der sich wiederholenden Logik, welche mittels Moral versucht jede Form der Kritik an der Außenpolitik der USA, des Westens, der EU und Nato oder besser der rd. 200 reichen Familien in den USA und ein paar in Europa mittels staatlich organisierter Kriege ihre eigenen handfesten Interessen durchzusetzen.

Ich verstehe gar nicht, wie man das überhaupt noch "Außenpolitik" nennen kann.

Wir sind hier immer so überrascht, wenn plötzlich zB der Sohn von Biden eine Firma in der Ukraine übernimmt, dabei war es nie anders. Das kommt daher, dass man in den USA ohne Geld gar keinen Wahlkampf führen kann. Insofern liegt es doch auf der Hand, dass hier insbesondere Reiche und ihre Vasallen mittels "Demokratie" ihre Interessen durchsetzen und zwar nicht nur innerhalb der USA (dort leben nämlich rd. 47 Mio Menschen von Essensmarken Sozialleistungen: 47 Millionen US-Bürger leben von Essensmarken - DIE WELT und rd. 2 Mio sitzen in Gefängnissen, dh knapp 50 Mio US-Bürger sind von jeglicher Teilnahme vom politischen, sozialen etc. Leben ausgeschlossen) sondern auch außerhalb. Das Problem ist, dass die US-Bürger genauso wenig kriegsrünstig sind wie andere, aber iwie muss man ihnen "verkaufen", dass man mit ihren Steuergeldern weltweit Kriege führt.


Und genau das funktioniert in den USA genauso wie Europa nur durch Lügen und Propaganda. Tony Blair ist bloß ein Beispiel dafür. Und so berechtigt deine Einwände gegen Hussein sein mögen, sobald diese Kritik zur Waffe gemacht wird, die man nicht anders als "Werteimperialismus" bezeichnen kann, der nur dazu dient, die "westlichen" geopolitischen Interessen durchzusetzen bzw. zu verschleiern, indem diese vermeintlich zu befreienden Kolonien flächendeckend mit Krieg übersät werden, entwerten wir gleichzeitig alles, was damit auch für uns selbst damit verbunden ist.

Wenn man auf der einen Seite Kriege, egal ob in Irak, Afghanistan, Lybien etc. wegen "irren Diktatoren" und zwar unter der Etikette Humanität, Menschenrechte, Demokratie, Freiheit führt und sich früher oder später genau das als Lüge erweist, dann werden diese für uns wichtigen Werte (und Rechte) auch an dem Ort, an dem wir leben, entwertet.

Sobald nämlich US-Interessen betroffen sind, kann zB unter dem Deckmantel "Sicherheit" nicht nur innerhalb der USA sondern auch bei uns Europäern (bzw. weltweit) Verfassungsrecht inkl. Menschenrechte jederzeit gebrochen werden. Es gibt in diesem "zivilisierten" Westen keine einzige Verfassung, die Massenüberwachung erlaubt. Aus den Erfahrungen der Vergangenheit ist dies auch aus guten Gründen der Fall, aber wenn es so einfach ist, sich darüber hinwegzusetzen, dann brauchen wir uns nicht zu wundern, wenn wir eines Morgens aufwachen und feststellen, dass wir selbst in einem totalitären Staat leben.

Dass die USA mit ihren Vasallen Kriege geführt hat und weiterhin führt, die letztendlich nichts anderes als eine Verwüstung hinterlassen hat, die sich von Lybien bis zu Afghanistan erstreckt und diese Menschen dort alles andere als in einer Demokratie, die von Menschenrechten flankiert ist bzw. staatlicher Ordnung und ebenso alles andere als einen wirtschaftlichen Aufschwung sondern ganz im Gegenteil die völlige Zerstörung ihrer Länder erlebt haben, dann stellt sich doch eher die Frage, ob nicht die Welt mit einem Saddam und einem Gadafi für sie besser ausgesehen hat.

Vllt sollten wir uns angesichts dieser "Ergebnisse" auch fragen, ob es nicht geradezu unmoralisch erscheint, an diesem "Menschenrechtsbellizismus" weiterhin festzuhalten, zumal wir uns damit auch selbst Schaden zufügen.

Ein weiterer für mich wichtiger Punkt in diesem Zusammenhang ist Afghanistan mit seinen Opiumfeldern. Während die Taliban diese Felder bis 2001 fast alle niedergebrannt hatten, beträgt seit dem Krieg für "Mädchen in der Schule" die jährliche Produktion rd. 8.000 Tonnen. Glücklicherweise wurde im Kosovo der US-Stützpunkt Bondsteel eingerichtet, der seither der wichtigste Umschlagsplatz für Heroin (und auch Kokain aus Lateinamerika) in Europa ist. Dh die deutschen und US-Soldaten (ca. 5.000) sind nur deswegen in Afghanistan um diese äußerst einträglichen Opiumfelder zu beaufsichtigen - sie dienen zur Kriegsfinanzierung. (Das gabs schon mal in der Geschichte: das Britsh-Empire hat sich auf diese Weise ebenfalls finanziert).

Quellen:

hier eine Darstellung in Hektar:

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Kosovo: Zentrum der organisierten Kriminalität: Kosovo: Zentrum der organisierten Kriminalität - The Intelligence

Mathias Bröckers: Die Drogenlüge. Warum Drogenverbote den Terrorismus fördern und der Gesundheit schaden.

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und ein etwas älteres Buch:


Alfred McCoy: Die CIA und das Heroin. Weltpolitik durch Drogenhandel, Zweitausendundeins.
https://de.wikipedia.org/wiki/Alfred_W._McCoy
 

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