Jein. Es gibt sehr viele Menschen, die merken "das etwas nicht stimmt" und Hilfe suchen. Ansonsten wären die Praxen von Psychotherapeuten relativ leer. Außerdem hatte die Familie bereits (notgedrungen) kontakt mit dem Jugendamt. Im Regelfall wird dann immer viel schmutzige Wäsche gewaschen, und wenn es einen Hinweis auf eine schwerwiegende psychische Störung gegeben hätte, hätte die Ex-Frau (oder sonst wer)sie wohl angeführt.
Letztendlich glaube ich nicht, daß der Mann so schwer psychisch krank war. Mir kommt das eher vor, wie ein völliger Egozentriker. Er hatte das Sorgerecht verloren, weil er seine Aufsichtspflicht vernachlässigt hat. Und das passiert nicht, wenn man einen Dreijährigen im Laufstall parkt, und sich eine Zeitung am Kiosk holt, da muß schon mehr vorgefallen sein. Also- wenn ihm soviel an dem Kind gelegen hat- warum ist er dann nicht in sich gegangen, und hat mal darüber naachgedacht, warum ihn andere für einen schlechten Vater halten? Er hätte- was weiß ich- Kurse besuchen können, sich Hilfe holen, eine Therapie machen- egal. Irgendetwas, was guten Eindruck macht. Das hat er nicht getan. Sondern einen Abschiedsbrief geschrieben, und sich und das Kind ertränkt. Ich finde, daß spricht mehr für Verantwortungslosigkeit, als für eine Krankheit.
Siehe oben. Außerdem- es gibt genug psychisch kranke oder suchtkranke Eltern, die sich ein bischen darauf ausruhen. Nachdem Motto "ich weiß ja, daß ich keine gute Mutter sein kann, weil (heulheul....)" aber trotzdem nicht sagen können- O.K., wenn ich es nicht packe, eine Therapie durchzuziehen, dann habe ich versagt, und mein Kind ist im Heim besser aufgehoben. Sonmdern den kindern qwird immer noch vermittelt, daß böse Menschen sie weggenommen haben. Das das Kind dadurch in einen furchtbaren Konflikt gestürzt wird, ist den Eltern egal.
Ich spreche nicht von Eltern mit schweren Psychosen oder schwerer Depression, Schizophrenie, Wahnvorstellungen etc. Aber diese Art von Störungen wird im Regelfall von der Umwelt doch bemerkt (vielleicht verschwiegen).
Irgendwie kommt mir so vor, daß es im Moment in Mode ist, Väter zu bemitleiden, denen die Kinder vorenthalten werden- mit diesem Mann habe ich kein Mitleid.