[h=1]Tschüss Darwin[/h] [h=3]06.06.12 - von Robert Thielicke[/h] Schlagwörter: Südkorea, Kreationismus, Darwin, Evolution
Die Gegner der Evolutionstheorie sind in den USA am stärksten? Irrtum. Im Hochtechnologieland Südkorea gewinnen sie gerade massiv an Einfluss.
Der Anteil der kreationistisch Denkenden in dem fernöstlichen Land erreicht Umfragen zufolge die Werte in den USA. Sogar das führende Forschungsinstitut des Landes, das "Korea Advanced Institute of Science and Technology" besitzt eine Forschungsgruppe für Kreationismus. Nun können die Evolutionsgegner ihren bisher größten Erfolg verbuchen: Auf Geheiß des nationalen Ministeriums für Kultur, Wissenschaft und Technologie streichen die meisten Verlage einige bedeutende Beweise für Darwins Theorie aus den Schulbüchern: Archaeopteryx ist nicht mehr das Verbindungsglied zu den Vögeln, die Entwicklung der Pferde fehlt fortan ebenfalls.
Während Wissenschaftler massiv protestieren und beklagen, nicht zu den Änderungen gehört worden zu sein, freut sich die Society for Textbook Revise. Sie ist ein unabhängiger Ableger der koreanischen Gesellschaft der Kreationisten KACR - und will ihrer Homepage zufolge die Sicht von Schülern auf die Welt „korrigieren“.
Was die jungen Leute nun allerdings haben dürften, ist ein Knick in der Optik – und das in einem Land, das der Fertigung von Hochtechnologie einen Großteil seines Reichtums verdankt. Elektronikgigant Samsung ist das größte Unternehmen des Landes. Wenn Menschen trotz offensichtlichem Nutzen von Forschung und Wissenschaft derart schief auf die Welt schauen, sollte man sich wirklich Sorgen um die Zukunft machen. (rot)
Permalink: 06.06.12 | Tschüss Darwin | Technology Review
Die Gegner der Evolutionstheorie sind in den USA am stärksten? Irrtum. Im Hochtechnologieland Südkorea gewinnen sie gerade massiv an Einfluss.
Der Anteil der kreationistisch Denkenden in dem fernöstlichen Land erreicht Umfragen zufolge die Werte in den USA. Sogar das führende Forschungsinstitut des Landes, das "Korea Advanced Institute of Science and Technology" besitzt eine Forschungsgruppe für Kreationismus. Nun können die Evolutionsgegner ihren bisher größten Erfolg verbuchen: Auf Geheiß des nationalen Ministeriums für Kultur, Wissenschaft und Technologie streichen die meisten Verlage einige bedeutende Beweise für Darwins Theorie aus den Schulbüchern: Archaeopteryx ist nicht mehr das Verbindungsglied zu den Vögeln, die Entwicklung der Pferde fehlt fortan ebenfalls.
Während Wissenschaftler massiv protestieren und beklagen, nicht zu den Änderungen gehört worden zu sein, freut sich die Society for Textbook Revise. Sie ist ein unabhängiger Ableger der koreanischen Gesellschaft der Kreationisten KACR - und will ihrer Homepage zufolge die Sicht von Schülern auf die Welt „korrigieren“.
Was die jungen Leute nun allerdings haben dürften, ist ein Knick in der Optik – und das in einem Land, das der Fertigung von Hochtechnologie einen Großteil seines Reichtums verdankt. Elektronikgigant Samsung ist das größte Unternehmen des Landes. Wenn Menschen trotz offensichtlichem Nutzen von Forschung und Wissenschaft derart schief auf die Welt schauen, sollte man sich wirklich Sorgen um die Zukunft machen. (rot)
Permalink: 06.06.12 | Tschüss Darwin | Technology Review