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Video bringt serbische Polizei mit dem Srebrenica-Massaker in Verbindung
Belgrad/Den Haag - Vor dem UNO-Tribunal für Kriegsverbrechen in Ex-Jugoslawien sind am Mittwoch womöglich schwerste Beweise gegen den einstigen jugoslawischen Staatschef Slobodan Milosevic präsentiert worden. Sie bringen die serbische Polizei mit dem Massaker an rund 7.800 Personen in der einstigen Bosniaken-Enklave Srebrenica in Verbindung.
Video zeigt Exekutionen durch Polizei-Einheit "Skorpione"
Die Tribunalsanklage hat während der Anhörung eines Verteidigungszeugen von Milosevic, des einstigen serbischen Polizei-Spitzenfunktionärs Obrad Stevanovic, eine Aufnahme gezeigt, auf der die Exekution von sechs Bosniaken durch die serbische Sonder-Polizeieinheit "Skorpione" zu sehen ist. Die kaltblütige Erschießung fand nach Angaben der Anklage in der Ortschaft Trnovo in der Nähe von Srebrenica im Juli 1995 statt. Sie wurde von einem Angehörigen der Polizeieinheit selbst aufgenommen.
Stevanovic bestritt daraufhin, dass die "Skorpione" je im Rahmen der serbischen öffentlichen Polizeikräfte wirkten. Er konnte allerdings nicht sagen, ob die Einheit zur einstigen Geheimpolizei gehörte. Der Tribunalssenat hat nach der Vorführung der Aufnahme dem Zeugen empfohlen, im Kontakt mit seinen einstigen Mitarbeitern in Belgrad die Identität der "Skorpione" festzustellen. Die führende Belgrader nichtstaatliche Organisation, der Menschenrechtsfonds, hatte das serbische Innenministerium Ende April aufgefordert, Berichte zu untersuchen, wonach am Srebrenica-Massaker auch Mitglieder der einstige Sonder-Polizeieinheit "Skorpione" beteiligt waren.
Milosevic hat sich vor dem UNO-Tribunal wegen Kriegsverbrechen im Kosovo, Kroatien und Bosnien-Herzegowina zu verteidigen. Die Anklage für Bosnien enthält auch den Vorwurf für Völkermord in Srebrenica. Der frühere jugoslawische Staatschef hat bisher jede Verwicklung Belgrads in die Ereignisse in der einstigen Bosniaken-Enklave bestritten.
http://derstandard.at/?url=/?id=2064708
Belgrad/Den Haag - Vor dem UNO-Tribunal für Kriegsverbrechen in Ex-Jugoslawien sind am Mittwoch womöglich schwerste Beweise gegen den einstigen jugoslawischen Staatschef Slobodan Milosevic präsentiert worden. Sie bringen die serbische Polizei mit dem Massaker an rund 7.800 Personen in der einstigen Bosniaken-Enklave Srebrenica in Verbindung.
Video zeigt Exekutionen durch Polizei-Einheit "Skorpione"
Die Tribunalsanklage hat während der Anhörung eines Verteidigungszeugen von Milosevic, des einstigen serbischen Polizei-Spitzenfunktionärs Obrad Stevanovic, eine Aufnahme gezeigt, auf der die Exekution von sechs Bosniaken durch die serbische Sonder-Polizeieinheit "Skorpione" zu sehen ist. Die kaltblütige Erschießung fand nach Angaben der Anklage in der Ortschaft Trnovo in der Nähe von Srebrenica im Juli 1995 statt. Sie wurde von einem Angehörigen der Polizeieinheit selbst aufgenommen.
Stevanovic bestritt daraufhin, dass die "Skorpione" je im Rahmen der serbischen öffentlichen Polizeikräfte wirkten. Er konnte allerdings nicht sagen, ob die Einheit zur einstigen Geheimpolizei gehörte. Der Tribunalssenat hat nach der Vorführung der Aufnahme dem Zeugen empfohlen, im Kontakt mit seinen einstigen Mitarbeitern in Belgrad die Identität der "Skorpione" festzustellen. Die führende Belgrader nichtstaatliche Organisation, der Menschenrechtsfonds, hatte das serbische Innenministerium Ende April aufgefordert, Berichte zu untersuchen, wonach am Srebrenica-Massaker auch Mitglieder der einstige Sonder-Polizeieinheit "Skorpione" beteiligt waren.
Milosevic hat sich vor dem UNO-Tribunal wegen Kriegsverbrechen im Kosovo, Kroatien und Bosnien-Herzegowina zu verteidigen. Die Anklage für Bosnien enthält auch den Vorwurf für Völkermord in Srebrenica. Der frühere jugoslawische Staatschef hat bisher jede Verwicklung Belgrads in die Ereignisse in der einstigen Bosniaken-Enklave bestritten.
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