Dann glaube ich an den Osterhasen.
Genau betrachtet bildet Dodik hier keine so große Ausnahme. Eine genereller Konsenz bei der RS-Politikern (Egal ob SDS, PDP was auch immer) ist das Ziel, sich von BiH zu lösen. Dayton wurde von den Serben nicht aus Überzeugung unterschrieben, sondern weil man Karadzic an den Verhandlungstisch herbeibomben musste. Dodik ist lediglich der Erste der offen spricht und -im Gegensatz zu seinen Vorgängern- hier keine Konsequenzen durch die OHR befürchten muss. Mit Fortgang von Paddy Ashdown war klar: Die Amerikaner zogen sich mit den Briten zurück, überliessen BiH einem wie üblich in EXYU-Fragen uneinigem Europa.
Dodik, anfangs als moderat und aussöhnend auftretender Politker, erkannte schnell seine Chance. Er verliess den anglo-amerikanischen Arsch um eine neue Bleibe im Russischen zu finden. Die Russen stehen knallhart hinter Dodik und das was sich der russische Botschafter in BiH so alles leistet, hätte anders wo zu einem Rauswurf gereicht. In Serbien setzte schon unter dem allseits beliebten (und verklärten) Zoran Djindjic eine Politik ein, welche die Kosovo-Frage mit BiH verbindet. Insbesondere unter Vojislav Kostunica wurde diese Politik ausgebaut und von Tadic und Konsorten fortgesetzt.
Aus dieser Position heraus verfolgt Dodik sein Ziel und wer ihm genau zuhört erkennt, dass das nicht nur Gelaber ist, sondern ein langfristiges Ziel die RS ins Reich zu bringen. Der Schlüssel liegt hier in Belgrad: So lange hier eine "Hintenrum" Politik betrieben wird, aus welcher resultiert das Serbien der Schlüssel zur Lösung vieler Probleme auf dem Balkan ist, so lange wird es in BiH auch keine Ruhe geben.