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Quelle:
www.uni-muenster.de
Vom 20. Februar bis 1. März unternahm eine gemischte bayerische Delegation aus dem Bayerischen Landtag, Flüchtlingsrat, Friedensbewegung, Studentenvertretung und Friedensforschung eine Informationsreise in das ehemalige Jugoslawien.
Abschnitt--->
Ein anderer Albaner auf der Straße erzählt uns von den Repressionen durch die makedonische Staatsgewalt. Um jedes albanische Haus sind traditionell dicke halbhohe Mauern aus Steinen und bröckeliger Erde gezogen. Die Stadtverwaltung von Skopje habe den Abriß aller dieser Mauern verlangt, weil sie nicht den baurechtlichen Bestimmungen entsprächen. Die Albaner hätten sich geweigert, woraufhin Bulldozer anrückten, um die Mauern mit Gewalt zu entfernen. Die albanische Bevölkerung hätte eine Straßenblockade errichtet, um die vorrückenden Maschinen zu stoppen; dabei sei ein Albaner umgekommen. Die Stadtverwaltung hätte ihr Ziel nur teilweise erreicht. Hiervon zeugen die Reste von zerstörten Mauern. In Einzelfällen sollen ganze Häuser dem Erdboden gleichgemacht worden sein. Ferner sei das Minarett der Moschee abgerissen worden.
Zurück auf der Hauptstraße sehen wir ungeklärte Fäkalien- und Abwasserströme in einen Rinnsal längs der Straße fließen. Die behauptete und hier auch sichtbare ökonomische Diskriminierung der Albaner in Makedonien fällt in eine Zeit allgemeinen wirtschaftlichen Niedergangs. Makedonien ist durch seine geopolitische Lage de facto international geächtet. Der Handel mit Serbien ist stark zurückgegangen. KSZE-Beobachter an der makedonisch-serbischen Grenze achten u.a. darauf, daß keine kriegswichtigen Güter mehr nach Serbien gelangen. Ferner ist das Land durch den Wirtschaftsboykott Griechenlands sehr hart getroffen.
Am kleinen Marktplatz schildert uns ein albanischer Lehrer die Benachteiligung der Albaner im Erziehungswesen. Von den 31 Mittelschulen in Skopje gäbe es nur eine einzige für Albaner. Der Zugang zu den anderen wäre seiner ethnischen Gruppe verwehrt, dort wäre auch die albanische Sprache verboten. Mir kommt das Gutachten Nr. 5 der EG-Schiedskommission in den Sinn. Darin wird Makedonien auf normativer, vor allem verfassungsrechtlicher Ebene ein ausreichender Minderheitenschutz attestiert.
Am zweiten und letzten Tag in Makedonien begeben wir uns in die mehrheitlich von Albanern bewohnten Gebiete südwestlich von Skopje in Richtung albanischer Grenze. Wir passieren Gorce Petrov, einen Außenbezirk Skopjes. Am Straßenrand steht eine größere Menschenmenge, die von schwerbewaffneten Polizeikräften in Schach gehalten wird. Wir halten an und mischen uns unter die Leute. Nun kommt erstmals unser serbokroatischer Dolmetscher zum Zuge, denn es handelt sich bei den Demonstranten um slawische Makedonier. Zuerst sind uns die Motive des Protestes nicht klar. Dann erblicken wir auf der anderen Straßenseite ein größeres eingezäuntes Gelände, das früher von der Jugoslawischen Volksarmee genutzt wurde. Das ganze Gelände ist von Polizei besetzt. Ab und zu fahren LKWs mit Erdreich weg. Unsere aufgebrachten Gesprächspartner erklären, daß hier mit Mitteln der nordrhein-westfälischen Landesregierung Häuser für bosnische Flüchtlinge errichtet werden sollen. Das humanitäre Engagement Düsseldorfs erscheint in ihren Augen als Kolonialismus: damit die Flüchtlinge nicht nach Nordrhein-Westfalen gehen oder dort bleiben, setzt die Landesregierung die Muslime einfach der makedonischen Bevölkerung vor die Haustür. Hier mischt sich Sozialneid mit ethnischem und religiösem Haß. Die Häuser werden neu sein und von besserer baulicher Qualität als die grauen Hochhäuser der Makedonier. Den fremden Flüchtlingen wird es womöglich besser gehen, als den Einheimischen und die Anzahl der Muslime wächst ständig. So sieht es offenbar eine große Anzahl der slawischen Makedonier im angrenzenden Wohnviertel.
Die Emotionen kochen allmählich über, man unterstellt uns, daß wir aus Nordrhein-Westfalen kommen und den Bau beaufsichtigen. Von einigen werden wir mit dem deutschen Wort »Schweine« beschimpft. Als einige herausfinden, daß unter uns eine albanischstämmige Dolmetscherin ist, wird sie rüde beschimpft. Es wird uns allmählich mulmig. Wir ziehen uns in den Bus zurück und fahren in das große Siedlungsgebiet mit überwiegend albanischer Bevölkerung, welches bereits zehn Kilometer westlich von Skopje beginnt.
...usw.
Die Albaner werden wie Vieh behandelt,weswegen wir uns auch abspalten müssen von Westbulgarien !
www.uni-muenster.de
Vom 20. Februar bis 1. März unternahm eine gemischte bayerische Delegation aus dem Bayerischen Landtag, Flüchtlingsrat, Friedensbewegung, Studentenvertretung und Friedensforschung eine Informationsreise in das ehemalige Jugoslawien.
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Ein anderer Albaner auf der Straße erzählt uns von den Repressionen durch die makedonische Staatsgewalt. Um jedes albanische Haus sind traditionell dicke halbhohe Mauern aus Steinen und bröckeliger Erde gezogen. Die Stadtverwaltung von Skopje habe den Abriß aller dieser Mauern verlangt, weil sie nicht den baurechtlichen Bestimmungen entsprächen. Die Albaner hätten sich geweigert, woraufhin Bulldozer anrückten, um die Mauern mit Gewalt zu entfernen. Die albanische Bevölkerung hätte eine Straßenblockade errichtet, um die vorrückenden Maschinen zu stoppen; dabei sei ein Albaner umgekommen. Die Stadtverwaltung hätte ihr Ziel nur teilweise erreicht. Hiervon zeugen die Reste von zerstörten Mauern. In Einzelfällen sollen ganze Häuser dem Erdboden gleichgemacht worden sein. Ferner sei das Minarett der Moschee abgerissen worden.
Zurück auf der Hauptstraße sehen wir ungeklärte Fäkalien- und Abwasserströme in einen Rinnsal längs der Straße fließen. Die behauptete und hier auch sichtbare ökonomische Diskriminierung der Albaner in Makedonien fällt in eine Zeit allgemeinen wirtschaftlichen Niedergangs. Makedonien ist durch seine geopolitische Lage de facto international geächtet. Der Handel mit Serbien ist stark zurückgegangen. KSZE-Beobachter an der makedonisch-serbischen Grenze achten u.a. darauf, daß keine kriegswichtigen Güter mehr nach Serbien gelangen. Ferner ist das Land durch den Wirtschaftsboykott Griechenlands sehr hart getroffen.
Am kleinen Marktplatz schildert uns ein albanischer Lehrer die Benachteiligung der Albaner im Erziehungswesen. Von den 31 Mittelschulen in Skopje gäbe es nur eine einzige für Albaner. Der Zugang zu den anderen wäre seiner ethnischen Gruppe verwehrt, dort wäre auch die albanische Sprache verboten. Mir kommt das Gutachten Nr. 5 der EG-Schiedskommission in den Sinn. Darin wird Makedonien auf normativer, vor allem verfassungsrechtlicher Ebene ein ausreichender Minderheitenschutz attestiert.
Am zweiten und letzten Tag in Makedonien begeben wir uns in die mehrheitlich von Albanern bewohnten Gebiete südwestlich von Skopje in Richtung albanischer Grenze. Wir passieren Gorce Petrov, einen Außenbezirk Skopjes. Am Straßenrand steht eine größere Menschenmenge, die von schwerbewaffneten Polizeikräften in Schach gehalten wird. Wir halten an und mischen uns unter die Leute. Nun kommt erstmals unser serbokroatischer Dolmetscher zum Zuge, denn es handelt sich bei den Demonstranten um slawische Makedonier. Zuerst sind uns die Motive des Protestes nicht klar. Dann erblicken wir auf der anderen Straßenseite ein größeres eingezäuntes Gelände, das früher von der Jugoslawischen Volksarmee genutzt wurde. Das ganze Gelände ist von Polizei besetzt. Ab und zu fahren LKWs mit Erdreich weg. Unsere aufgebrachten Gesprächspartner erklären, daß hier mit Mitteln der nordrhein-westfälischen Landesregierung Häuser für bosnische Flüchtlinge errichtet werden sollen. Das humanitäre Engagement Düsseldorfs erscheint in ihren Augen als Kolonialismus: damit die Flüchtlinge nicht nach Nordrhein-Westfalen gehen oder dort bleiben, setzt die Landesregierung die Muslime einfach der makedonischen Bevölkerung vor die Haustür. Hier mischt sich Sozialneid mit ethnischem und religiösem Haß. Die Häuser werden neu sein und von besserer baulicher Qualität als die grauen Hochhäuser der Makedonier. Den fremden Flüchtlingen wird es womöglich besser gehen, als den Einheimischen und die Anzahl der Muslime wächst ständig. So sieht es offenbar eine große Anzahl der slawischen Makedonier im angrenzenden Wohnviertel.
Die Emotionen kochen allmählich über, man unterstellt uns, daß wir aus Nordrhein-Westfalen kommen und den Bau beaufsichtigen. Von einigen werden wir mit dem deutschen Wort »Schweine« beschimpft. Als einige herausfinden, daß unter uns eine albanischstämmige Dolmetscherin ist, wird sie rüde beschimpft. Es wird uns allmählich mulmig. Wir ziehen uns in den Bus zurück und fahren in das große Siedlungsgebiet mit überwiegend albanischer Bevölkerung, welches bereits zehn Kilometer westlich von Skopje beginnt.
...usw.
Die Albaner werden wie Vieh behandelt,weswegen wir uns auch abspalten müssen von Westbulgarien !