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US-Forscher tüfteln am Synthetik-Schnitzel
In Amerika arbeiten Wissenschaftler mit Hochdruck an der Entwicklung von künstlichem Fleisch. Was nicht eben appetitlich tönt, soll positive Nebeneffekte haben. Im August kann man das Fleisch erstmals probieren.
Der Gedanke an ein Schnitzel aus dem Bioreaktor lässt nicht jedermann das Wasser im Mund zusammenlaufen. Aber Vladimir Mironov von der Medical University of South Carolina in Charleston ist vom Sinn des Projekts überzeugt. «Denken Sie an das Bevölkerungswachstum, oder auch an die Besiedlung des Weltraums», sagt er.
«Schon heute gibt es etwa in Singapur oder in New York keinen Platz mehr für Tierzucht», sagte Mironov. Kunstfleisch sei «praktisch und natürlich» - und schade dem Konsumenten keinesfalls. Es könne einen Beitrag leisten gegen die weltweite Nahrungsmittelknappheit.
Nasa-Projekt stand am Anfang
Begonnen hatte die Arbeit vor zehn Jahren mit einem Forschungsstipendium der US-Weltraumbehörde Nasa. Diese wollte Möglichkeiten zur Proteinversorgung von Astronauten auf Langzeitflügen erkunden. Der Flug zum Mars etwa würde sechs Monate dauern, für Schlachtvieh ist an Bord kein Platz.
Inzwischen setzt die Nasa aber auf proteinhaltige Pflanzen. Als Finanzierer für Mironovs Arbeit ist die Tierschutzorganisation PETA eingesprungen. Das Forschungsprojekt steht vor einigen grossen Hürden. Saftige Steaks wachsen nicht über Nacht unterm Mikroskop, die Technik lässt bislang keine Fleischzucht in grossen Mengen zu.
Mironov glaubt aber, dass Retortensteaks in Zukunft Realität sein könnten: «Es ist eine Frage der Zeit und eine Frage des Geldes.» Für ihre Versuche entnehmen Mironov und sein Forscherkollege Nicholas Genovese embryonische Muskelzellen aus dem Truthahn, sogenannte Myoblasten.
Erste Häppchen an einer Tagung
Sie baden diese in einem Rinderserum und lassen sie in Bioreaktoren zu Muskelgewebe heranwachsen. Die Technik sei auch mit Zellen von Rindern, Schweinen, Lämmern oder Hühnern möglich. Am einfachsten gehe es mit Leberzellen, berichten die Forscher, die bereits von einer künstlichen französischen Leberpastete träumen.
Eine ganz andere Frage ist natürlich, ob Konsumenten solche Produkte auf ihren Tellern sehen wollen. Der Gastronom Sam Bowen aus Columbia in South Carolina kennt die Geschmäcker des Publikums, und er ist sehr skeptisch. «Ich glaube, die Menschen müssten schon mit Kunstfleisch aufwachsen, ansonsten dürfte es aber sehr schwer sein, sie davon zu überzeugen», sagt der Wirt.
Mironov und Genovese wollen im August einige Häppchen ihres Kunstfleischs servieren, wenn sie auf einer Tagung der European Science Foundation im schwedischen Göteborg sind. Auf dem Wissenschaftler-Treffen mit führenden Experten soll es ausschliesslich um Fortschritte und Probleme bei der Zucht von Retortenfleisch gehen.
Bljaaaakk
In Amerika arbeiten Wissenschaftler mit Hochdruck an der Entwicklung von künstlichem Fleisch. Was nicht eben appetitlich tönt, soll positive Nebeneffekte haben. Im August kann man das Fleisch erstmals probieren.
Der Gedanke an ein Schnitzel aus dem Bioreaktor lässt nicht jedermann das Wasser im Mund zusammenlaufen. Aber Vladimir Mironov von der Medical University of South Carolina in Charleston ist vom Sinn des Projekts überzeugt. «Denken Sie an das Bevölkerungswachstum, oder auch an die Besiedlung des Weltraums», sagt er.
«Schon heute gibt es etwa in Singapur oder in New York keinen Platz mehr für Tierzucht», sagte Mironov. Kunstfleisch sei «praktisch und natürlich» - und schade dem Konsumenten keinesfalls. Es könne einen Beitrag leisten gegen die weltweite Nahrungsmittelknappheit.
Nasa-Projekt stand am Anfang
Begonnen hatte die Arbeit vor zehn Jahren mit einem Forschungsstipendium der US-Weltraumbehörde Nasa. Diese wollte Möglichkeiten zur Proteinversorgung von Astronauten auf Langzeitflügen erkunden. Der Flug zum Mars etwa würde sechs Monate dauern, für Schlachtvieh ist an Bord kein Platz.
Inzwischen setzt die Nasa aber auf proteinhaltige Pflanzen. Als Finanzierer für Mironovs Arbeit ist die Tierschutzorganisation PETA eingesprungen. Das Forschungsprojekt steht vor einigen grossen Hürden. Saftige Steaks wachsen nicht über Nacht unterm Mikroskop, die Technik lässt bislang keine Fleischzucht in grossen Mengen zu.
Mironov glaubt aber, dass Retortensteaks in Zukunft Realität sein könnten: «Es ist eine Frage der Zeit und eine Frage des Geldes.» Für ihre Versuche entnehmen Mironov und sein Forscherkollege Nicholas Genovese embryonische Muskelzellen aus dem Truthahn, sogenannte Myoblasten.
Erste Häppchen an einer Tagung
Sie baden diese in einem Rinderserum und lassen sie in Bioreaktoren zu Muskelgewebe heranwachsen. Die Technik sei auch mit Zellen von Rindern, Schweinen, Lämmern oder Hühnern möglich. Am einfachsten gehe es mit Leberzellen, berichten die Forscher, die bereits von einer künstlichen französischen Leberpastete träumen.
Eine ganz andere Frage ist natürlich, ob Konsumenten solche Produkte auf ihren Tellern sehen wollen. Der Gastronom Sam Bowen aus Columbia in South Carolina kennt die Geschmäcker des Publikums, und er ist sehr skeptisch. «Ich glaube, die Menschen müssten schon mit Kunstfleisch aufwachsen, ansonsten dürfte es aber sehr schwer sein, sie davon zu überzeugen», sagt der Wirt.
Mironov und Genovese wollen im August einige Häppchen ihres Kunstfleischs servieren, wenn sie auf einer Tagung der European Science Foundation im schwedischen Göteborg sind. Auf dem Wissenschaftler-Treffen mit führenden Experten soll es ausschliesslich um Fortschritte und Probleme bei der Zucht von Retortenfleisch gehen.
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