Y
Yunan
Guest
03.11.2011
"Occupy"-Protest in Oakland
Demonstranten liefern sich Straßenschlacht mit Polizei
Barrikaden brennen, Tränengasschwaden ziehen durch die Straßen. Im kalifornischen Oakland eskalieren die Proteste gegen die Macht der Finanzwirtschaft. Demonstranten, die den wichtigen Handelshafen der Stadt besetzt haben, liefern sich heftige Auseinandersetzungen mit der Polizei.
Oakland - Im Hafen von Oakland geht nichts mehr, seitdem Anti-Wall-Street-Aktivisten das Gelände besetzt haben - in der Nacht schlug die zunächst friedliche Aktion dann in Gewalt um. Randalierer und Polizisten lieferten sich in der kalifornischen Stadt heftige Auseinandersetzungen.
Die Krawalle begannen nach Mitternacht. Fenster von Banken und einem Supermarkt wurden eingeschlagen, die Polizei setzte Tränengas ein, um die Proteste aufzulösen, es gab mehrere Festnahmen. Nach Augenzeugenberichten hatten die Polizisten - hinter Gasmasken versteckt - plötzlich eine Menschenkette gebildet, dann rückten sie vor, um die Demonstranten von einem zentralen Platz abzudrängen. Tränengasgeschosse flogen, Bilder zeigen brennende Barrikaden, vernebelte Straßen.
Einzelne der insgesamt rund 5000 Demonstranten bewarfen Polizisten mit leeren Tränengaskanistern und Steinen. "Es war alles friedlich, bis ihr gekommen seid", riefen einige Demonstranten den Sicherheitskräften zu. Der "Oakland Tribune" zufolge beruhigte sich die dramatische Lage in den vergangenen Stunden etwas. Inzwischen sind nur noch rund hundert Demonstranten auf den Straßen, Polizeihubschrauber kreisen, um das Gelände zu kontrollieren.
Ersten Berichten zufolge eskalierte die Gewalt aufgrund einer Falschmeldung. Ein Demonstrant sei von einem Auto angefahren worden und an den Folgen gestorben, hieß es. Tatsächlich stellte sich das Gerücht als falsch heraus - der Mann wurde nach dem Unfall ins Krankenhaus eingeliefert und hat überlebt. Es handele sich um keine lebensbedrohenden Verletzungen, erklärte ein Polizeisprecher.
Die Stimmung in Oakland hatte sich aufgeheizt, nachdem vor einer Woche ein Aktivist der " Occupy Wall Street"-Bewegung schwer verletzt worden war. Nach Angaben der Initiatoren der Proteste wurde der Irak-Veteran bei Auseinandersetzungen mit der Polizei von einem Tränengasbehälter am Kopf getroffen.
Die Demonstranten in Oakland hatten aus diesem Grund für Mittwoch einen "Generalstreik" ausgerufen. In New York, Los Angeles und anderen Städten waren Solidaritätskundgebungen mit Oakland geplant.
Der Hafen von Oakland stellte nach den Besetzungen seinen Betrieb ein, der Betreiber teilte mit, man hoffe, dass im Laufe des Donnerstags die Arbeit wieder aufgenommen werden könne. In Oakland werden jährlich Ein- und Ausfuhren im Umfang von 39 Milliarden Dollar verschifft.
Eine Woche zuvor war es bei Anti-Banken-Protesten in Oakland zu schweren Zwischenfällen mit Dutzenden Festnahmen gekommen. Unter Einsatz von Tränengas hatte die Polizei ein Zeltlager in der Innenstadt räumen lassen. Dabei war ein Demonstrant schwer verletzt worden. Die Stadtverwaltung hatte sich zuvor über sanitäre Probleme, angeblichen Drogenmissbrauch und Ausschreitungen in dem Zeltlager beschwert.
Die Bewegung "Occupy Wall Street" hatte im September in New York ihren Ausgang genommen und sich auf andere Städte ausgeweitet. Die Menschen wollen die Macht der Banken brechen, verlangen höhere Steuern für Reiche und Verbesserungen im Sozialsystem. Die zumeist jungen Teilnehmer beschreiben sich selbst als die "99 Prozent" und spielen damit auf das reichste Prozent der US-Bevölkerung an, von dem sie sich hintergangen fühlen.
hen/Reuters/dpa
"Occupy"-Protest in Oakland
Demonstranten liefern sich Straßenschlacht mit Polizei
Barrikaden brennen, Tränengasschwaden ziehen durch die Straßen. Im kalifornischen Oakland eskalieren die Proteste gegen die Macht der Finanzwirtschaft. Demonstranten, die den wichtigen Handelshafen der Stadt besetzt haben, liefern sich heftige Auseinandersetzungen mit der Polizei.
Oakland - Im Hafen von Oakland geht nichts mehr, seitdem Anti-Wall-Street-Aktivisten das Gelände besetzt haben - in der Nacht schlug die zunächst friedliche Aktion dann in Gewalt um. Randalierer und Polizisten lieferten sich in der kalifornischen Stadt heftige Auseinandersetzungen.
Die Krawalle begannen nach Mitternacht. Fenster von Banken und einem Supermarkt wurden eingeschlagen, die Polizei setzte Tränengas ein, um die Proteste aufzulösen, es gab mehrere Festnahmen. Nach Augenzeugenberichten hatten die Polizisten - hinter Gasmasken versteckt - plötzlich eine Menschenkette gebildet, dann rückten sie vor, um die Demonstranten von einem zentralen Platz abzudrängen. Tränengasgeschosse flogen, Bilder zeigen brennende Barrikaden, vernebelte Straßen.
Einzelne der insgesamt rund 5000 Demonstranten bewarfen Polizisten mit leeren Tränengaskanistern und Steinen. "Es war alles friedlich, bis ihr gekommen seid", riefen einige Demonstranten den Sicherheitskräften zu. Der "Oakland Tribune" zufolge beruhigte sich die dramatische Lage in den vergangenen Stunden etwas. Inzwischen sind nur noch rund hundert Demonstranten auf den Straßen, Polizeihubschrauber kreisen, um das Gelände zu kontrollieren.
Ersten Berichten zufolge eskalierte die Gewalt aufgrund einer Falschmeldung. Ein Demonstrant sei von einem Auto angefahren worden und an den Folgen gestorben, hieß es. Tatsächlich stellte sich das Gerücht als falsch heraus - der Mann wurde nach dem Unfall ins Krankenhaus eingeliefert und hat überlebt. Es handele sich um keine lebensbedrohenden Verletzungen, erklärte ein Polizeisprecher.
Die Stimmung in Oakland hatte sich aufgeheizt, nachdem vor einer Woche ein Aktivist der " Occupy Wall Street"-Bewegung schwer verletzt worden war. Nach Angaben der Initiatoren der Proteste wurde der Irak-Veteran bei Auseinandersetzungen mit der Polizei von einem Tränengasbehälter am Kopf getroffen.
Die Demonstranten in Oakland hatten aus diesem Grund für Mittwoch einen "Generalstreik" ausgerufen. In New York, Los Angeles und anderen Städten waren Solidaritätskundgebungen mit Oakland geplant.
Der Hafen von Oakland stellte nach den Besetzungen seinen Betrieb ein, der Betreiber teilte mit, man hoffe, dass im Laufe des Donnerstags die Arbeit wieder aufgenommen werden könne. In Oakland werden jährlich Ein- und Ausfuhren im Umfang von 39 Milliarden Dollar verschifft.
Eine Woche zuvor war es bei Anti-Banken-Protesten in Oakland zu schweren Zwischenfällen mit Dutzenden Festnahmen gekommen. Unter Einsatz von Tränengas hatte die Polizei ein Zeltlager in der Innenstadt räumen lassen. Dabei war ein Demonstrant schwer verletzt worden. Die Stadtverwaltung hatte sich zuvor über sanitäre Probleme, angeblichen Drogenmissbrauch und Ausschreitungen in dem Zeltlager beschwert.
Die Bewegung "Occupy Wall Street" hatte im September in New York ihren Ausgang genommen und sich auf andere Städte ausgeweitet. Die Menschen wollen die Macht der Banken brechen, verlangen höhere Steuern für Reiche und Verbesserungen im Sozialsystem. Die zumeist jungen Teilnehmer beschreiben sich selbst als die "99 Prozent" und spielen damit auf das reichste Prozent der US-Bevölkerung an, von dem sie sich hintergangen fühlen.
hen/Reuters/dpa