Verheerende Waldbrände in Südeuropa
Touristen auf der Flucht
Verheerende Brände bedrohen die Menschen in Griechenland, Bulgarien, Italien und Kroatien. In Griechenland kamen vier Menschen in den Flammen ums Leben und aus Süditalien und Kroatien flüchten Touristen vor den Bränden.
Auf der griechischen Halbinsel Peloponnes wurden Dutzende Häuser zerstört. Feuerwehrleute suchten in ausgebrannten Häusern nach Vermissten. Zahlreiche Helfer mussten mit Atemproblemen in Spitälern behandelt werden.
Im Norden der Halbinsel kamen drei Menschen ums Leben; auf der Ferieninsel Kefallonia entdeckten Retter eine weitere Leiche, mindestens ein Mensch wurde vermisst.
Rund 200 Brände
Nach Angaben der Behörden kämpften die Feuerwehrleute am Donnerstag noch im ganzen Land gegen rund 200 Waldbrände. Für Zentralgriechenland und die Insel Kefallonia erklärten die Behörden den Notstand.
Dutzende von Städten und Dörfern im südlichen Griechenland waren auf Grund der Wald- und Buschbrände ohne Wasser- und Stromversorgung. Die Hauptverkehrsader zwischen Athen und dem westlichen Peloponnes wurde für den normalen Autoverkehr gesperrt, um der Feuerwehr eine bessere Zufahrt zu den Bränden zu gewähren.
Als Ursache der zahlreichen Brände gelten die aussergewöhnliche Hitze mit Temperaturen von etwa 45 Grad und die grosse Trockenheit. Seit Anfang Juni zählten die Behörden etwa 2000 Buschfeuer im ganzen Land.
Italien: Brände lassen nach
In Italien liessen viele Brände nach. In den Abruzzen und Kalabrien sei die Lage aber weiterhin kritisch, sagte ein Sprecher des Zivilschutzes. Bei vielen Bränden handelt es sich nach Einschätzung der Organisation um Brandstiftung. Der Bauernverband teilte mit, rund 5000 Hektar Kulturland seien zerstört worden. Der Schaden wurde auf rund eine Milliarde Euro beziffert.
Nach den verheerenden Bränden in der süditalienischen Region Apulien brachen tausende Touristen ihre Ferien ab. Viele hätten auf den in Flammen stehenden Campingplätzen alles verloren, berichtete die Zeitung «Corriere della Sera».
Vor allem in dem extrem betroffenen Ort Peschici seien so manchem Gast sämtliche Dokumente und Kleidungsstücke in den Zelten und Autos verbrannt. Insgesamt seien bisher wahrscheinlich 5000 Touristen aus der Region abgereist.
Hilferuf von Bulgarien
Auch im Südosten Europas breiten sich mittlerweile Waldbrände aus. Dutzende Brandherde an der Küste Kroatiens wurden von hunderten Feuerwehrleuten mit zwei Löschflugzeugen bekämpft. 400 Hektar Wald und Olivenhaine wurden zerstört. Von der Insel Solta mussten 1400 Einwohner und Touristen evakuiert werden.
Auch in Montenegro, Albanien, Mazedonien und Serbien toben weiter grosse Feuer, wie die Medien berichteten. In Bulgarien standen am Donnerstag noch 9500 Hektar in Flammen. Es war zwar nicht mehr so heiss wie in den vorangegangenen Tagen, doch der Wind fachte das Feuer immer wieder an.
In Ungarn, wo in der vergangenen Woche nach Schätzungen der Behörden 500 Menschen an den Folgen der Hitze starben, ging die Temperatur am Donnerstag merklich zurück.
(sda/halp/hues)
http://tagesschau.sf.tv/nachrichten...ational/verheerende_waldbraende_in_suedeuropa