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Warum kehren unsere Migranten auf den Balkan zurück?

Ivo2

Administrator
Teammitglied
Croatia
Warum kehren „unsere” Migranten auf den Balkan zurück?
In den letzten drei Jahrzehnten haben ca. 4,5 Millionen Menschen den Balkan verlassen. Das entspräche einem Balkanstaat, der etwas bevölkerungsreicher ist als Kroatien! Auf der Suche nach einem besseren Leben kaufen jedes Jahr Zehntausende Menschen, vor allem junge und gebildete, ein Einwegticket, aber in den letzten Jahren wurde daraus doch oft eine Rückfahrkarte. KOSMO hat untersucht, warum „unsere“ Migranten auf den Balkan zurückkehren und wie sich ihr Leben dort entwickelt.

Die häufigste Frage, mit der sich Rückkehrer konfrontiert sehen und die Freunde und Bekannte fast im Chor stellen, wenn jemand in die durch den Zerfall Jugoslawiens entstandenen Staaten zurückkehrt, deren gesellschaftliche und politische Entwicklung auch nach 30 Jahren noch nicht das Niveau der westlichen Welt und vor allem der EU-Länder erreicht hat, ist: „Warum gehst du zurück, wenn doch alles gleich geblieben ist?”. Mit dem Leben „oben, jenseits der Grenze” verbinden wir ein besseres System, sichere Arbeit, sicheren Lohn, bessere Ausbildung und mehr Chancen, aber alle, die ihr Land für ein besseres Morgen verlassen haben, wissen, dass das Leben im Ausland sehr oft ein schwerer Brocken ist, den man manchmal einfach nicht stemmen kann.

 
Ich kann mir vorstellen, dass auch die Erwartung von Freiheit eine gewisse Rolle spielt.

Bei uns "hier oben", reden wir besser vom deutschsprachigen Raum (von Auswanderern z.B. nach Italien, Frankreich oder gar Übersee wissen wir einfach zu wenig), hat sich in den letzten Jahren - auch schon vor Corona - eine starke Reglementierung, Bürokratie bis hin zur Überwachung ausgebreitet. Alles mit den Argumenten von Digitalisierung und Sicherheit. Jeder Pipifax wird reglementiert und jeder zweite Furz findet sich in einem Gesetz im Verfassungsrang wieder. Angeblich wollen die Bürgerinnen und Bürger das so.

Jeder, der öfter am Balkan unterwegs ist, macht die Erfahrung, dass "Unten" vieles egal ist, was bei uns bald einmal eine Verwaltungsstrafe (oder noch mehr) nach sich zieht. Andererseits haben sich aber auch in den Nicht-EU Ländern des Balkans immer mehr Regulierungen, um nicht zu sagen Schikanen, eingebürgert. Und dennoch - die Erwartung von mehr Freiheiten ist nach meiner Beobachtung definitiv ein Grund, warum sich Viele wieder nach einem Leben unten sehnen.

Denn eines ist gewiss: Wer Freiheit für ein mehr an Sicherheit aufgibt, wird letztendlich Beides verlieren! (Frei nach Benjamin Franklin). Diesen Gedanken sollten jedoch vor allem wir hier im deutschsprachigen Raum niemals aus den Augen verlieren.
 
Ich kenne viele Griechen die nach Deutschland gekommen sind und nach paar Monaten oder innerhalb von max 5 Jahren wieder zurück sind.

Zu 90% hört man immer dasselbe: ,, Das leben in Deutschland ist kein Leben, sondern besteht nur aus Arbeit und Zuhause,,
 
Die deutschen machen freizeit bei der arbeit. Ihre neto- arbeitszeit beträgt höchsten 30 minuten am tag, die restlichen 7:30 Stunden wird mit rauchen kaffetrinken einkaufen für urlaub planen internetsurfen unwitzig sein etc verbracht. Richtig schuften tun nur ausländer,die gerade frisch nach deutschland gekommen sind.
 
Zuletzt bearbeitet:
die meisten kommen doch hier her entweder wegen der Wirtschaft, Konsum oder den Sozialleistungen. Keiner kommt hier her wegen der Demokratie oder Freiheit.. die wenigen die das tun sind wohl selbst politisch aktiv...
 
Ich werd auch „zurückkehren“ früher oder später… Will mir aber erst ne Ferienwohnung kaufen am Meer…
 
Ich werde wahrscheinlich niemals nach Serbien zurückkehren. Das Land hat mir nichts zu bieten. Ich bin ein hochgebildeter Mensch. Ein Staat ist für mich wie ein Dienstleister. Ich wähle den besten aus.
Die Zeiten, wo Menschen fest in ihren Land verwurzelt waren sind vorbei. In Zukunft werden Akademiker wie ich einfach dort hin gehen, wo es ihnen gefällt. Ich biete High-Tech-Arbeitskraft. Ich fordere gute Lebensbedingungen.
Das Land, dass mir viel bietet, in das gehe ich.

Irgendwelches altmodisches, traditionsbewusstes "Back to the roots" Denken ist nicht mein Ding.
 
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