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Was sind eigentlich Griechen?
Die Griechen stammen nicht von Griechen ab. Das ist eine historische Wahrheit, die den Griechen insgeheim keine Ruhe lässt, weshalb sie die slawische Minderheit im Norden des Landes immer noch tüchtig triezen und der kleinen Balkanrepublik Mazedonien ihren Namen nicht gönnen. Machen wir es kurz: Am Ende der Antike, um das Jahr 600, brachen die Slawen über das ausgeblutete Hellas herein und besiedelten es. Dann, nach der Eroberung Konstantinopels um 1204, kamen fränkische Kreuzfahrer, ihnen folgten Bulgaren, Serben, Katalanen und schließlich die Osmanen, die ab 1450 auch die Macht übernahmen. Zwischendurch hatten sich noch albanische Stämme in den dünn besiedelten ländlichen Regionen Thessaliens, Böotiens und auf der Peloponnes niedergelassen. Und selbst die entscheidende Schlacht des griechischen Unabhängigkeitskriegs, in der die englische und die französische Flotte 1827 die Marine des Sultans zusammenschossen, fand an einem Ort statt, Navarino, der nach einem fremden Reitervolk, den Awaren, benannt ist. Von dort ging es dann über die Befreiung Thessalonikis - damals mehrheitlich von Türken und sephardischen Juden bewohnt - weiter bis zur kleinasiatischen Katastrophe von 1922 und dem nachfolgenden Bevölkerungsaustausch mit der Türkei, bei dem das kleine Land eineinhalb Millionen Auslandsgriechen aufnehmen und integrieren musste. Jeder vierte heutige Grieche stammt von diesen Zuzüglern ab, ebenso viele haben slawische oder albanische Wurzeln, aber natürlich halten alle zusammen wie Pech und Schwefel, wenn es gegen äußere Feinde geht. [...]
Das müssen Sie wissen: Alles über Griechenland
Ich kann mir nicht vorstellen, dass es einen seriösen Wissenschaftler im Westen gibt, der nach 2000 ernsthaft behauptet, die modernen Griechen stünden linear in einem Verwandtschaftsverhältnis mit den antiken Hellenen.
Selbst Konstantinos Paparrigopoulos gibt ja zu, dass es keine ethnische Verbindung zur Antike mehr gäbe:
So verteidigte Konstantinos Paparrigopoulos (1815-1891) in seiner monumentalen Geschichte der griechischen Nation (1860-1877) ausdrücklich die Kontinuität des griechischen Volkes von der Antike bis in die Gegenwart, nun freilich nicht mehr so naiv wie zuvor: Die Verbindungen seien nicht ethnischer, sondern kultureller Art. Man sprach nun von einem Ellinismos, der im Laufe der Zeit zunächst eine makedonische, dann eine byzantinische Metamorphose durchlaufen und dabei fremde Elemente integriert habe.
Koraïs und Fallmerayer ? zwei Philologen und die griechische Seele Europas - Antike und Abendland
Das ist ja nix "Griechenlandspezifisches"; vielmehr trifft es auf so gut wie alle Völker zu. Wird dieses Thema eigentlich in Griechenland selber diskutiert?
Die Griechen stammen nicht von Griechen ab. Das ist eine historische Wahrheit, die den Griechen insgeheim keine Ruhe lässt, weshalb sie die slawische Minderheit im Norden des Landes immer noch tüchtig triezen und der kleinen Balkanrepublik Mazedonien ihren Namen nicht gönnen. Machen wir es kurz: Am Ende der Antike, um das Jahr 600, brachen die Slawen über das ausgeblutete Hellas herein und besiedelten es. Dann, nach der Eroberung Konstantinopels um 1204, kamen fränkische Kreuzfahrer, ihnen folgten Bulgaren, Serben, Katalanen und schließlich die Osmanen, die ab 1450 auch die Macht übernahmen. Zwischendurch hatten sich noch albanische Stämme in den dünn besiedelten ländlichen Regionen Thessaliens, Böotiens und auf der Peloponnes niedergelassen. Und selbst die entscheidende Schlacht des griechischen Unabhängigkeitskriegs, in der die englische und die französische Flotte 1827 die Marine des Sultans zusammenschossen, fand an einem Ort statt, Navarino, der nach einem fremden Reitervolk, den Awaren, benannt ist. Von dort ging es dann über die Befreiung Thessalonikis - damals mehrheitlich von Türken und sephardischen Juden bewohnt - weiter bis zur kleinasiatischen Katastrophe von 1922 und dem nachfolgenden Bevölkerungsaustausch mit der Türkei, bei dem das kleine Land eineinhalb Millionen Auslandsgriechen aufnehmen und integrieren musste. Jeder vierte heutige Grieche stammt von diesen Zuzüglern ab, ebenso viele haben slawische oder albanische Wurzeln, aber natürlich halten alle zusammen wie Pech und Schwefel, wenn es gegen äußere Feinde geht. [...]
Das müssen Sie wissen: Alles über Griechenland
Ich kann mir nicht vorstellen, dass es einen seriösen Wissenschaftler im Westen gibt, der nach 2000 ernsthaft behauptet, die modernen Griechen stünden linear in einem Verwandtschaftsverhältnis mit den antiken Hellenen.
Selbst Konstantinos Paparrigopoulos gibt ja zu, dass es keine ethnische Verbindung zur Antike mehr gäbe:
So verteidigte Konstantinos Paparrigopoulos (1815-1891) in seiner monumentalen Geschichte der griechischen Nation (1860-1877) ausdrücklich die Kontinuität des griechischen Volkes von der Antike bis in die Gegenwart, nun freilich nicht mehr so naiv wie zuvor: Die Verbindungen seien nicht ethnischer, sondern kultureller Art. Man sprach nun von einem Ellinismos, der im Laufe der Zeit zunächst eine makedonische, dann eine byzantinische Metamorphose durchlaufen und dabei fremde Elemente integriert habe.
Koraïs und Fallmerayer ? zwei Philologen und die griechische Seele Europas - Antike und Abendland
Das ist ja nix "Griechenlandspezifisches"; vielmehr trifft es auf so gut wie alle Völker zu. Wird dieses Thema eigentlich in Griechenland selber diskutiert?
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