Während der 8. März in Deutschland ausser von „Berufsfrauen“ (und im Balkanforum) kaum gewürdigt wird, ist er z.B. in Italien im allgemeinen Bewusstsein präsent.
So bekamen anlässlich eines Italienischkurses 1985 in Florenz wir (wenigen) Männer im Kurs am 7.3. zur Hausaufgabe, morgen einen Strauss Mimosen mitzubringen.
Ich hatte noch nicht mal eine Ahnung, wie die aussehen und fragte meine Schwester, bei der ich wohnte. Die meinte, sie seien gelb, und ich würde schon welche finden, es gäbe sie überall.
Ich zog also am 8.3. morgens los, und tatsächlich:
Überall Blumenstände, und überall gab’s Mimosensträusse in unterschiedlicher Größe.
Jede Menge Männer waren mit Sträussen unterwegs, und über den Tag wuchs auch die Anzahl der Frauen, die eine Mimosenblüte an der Bluse trugen.
Natürlich erstand ich einen großen Strauss für unsere Lehrerin
und wollte, froh so einfach diese Aufgabe gelöst zu haben, weiter gehen –
da tappte ich in einen großen dampfenden Hundehaufen.
Und während ich die stinkende Pampe von meinen Schuhen abkratzte,
schlug meine positive frauenfreundliche Stimmung
in eine äusserst destruktive hundefeindliche um ...
Das hat sich, nachdem meine Schuhe wieder sauber waren, zum Glück wieder geändert.
Aber - ich kann mir nicht helfen -
seitdem gehören Frauentag, Mimosen und Hundedreck in meinem Kopf zusammen ...
Wenn ich jetzt allen Frauen, die mir hier begegnen, einen virtuellen Mimosenstrauss überreiche,
kann ich wenigstens sicher sein, dass meine Schuhe sauber bleiben.