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wie stehen die serben zur unabhängigkeit des kosovo?

  • Ersteller Ersteller All Eyez on Me
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Wie stehen die Serben zu Kosovos Unabhängigkeit?


  • Umfrageteilnehmer
    43
Bin zwar kein Serbe, aber antworte mal trotzdem, ohne abzustimmen:


Weder noch...da muss ein Kompromiss her...durch die jetzige Situation wird nur neuer Hass heraufbeschworen, was beiden nicht passen kann.
 
Bin zwar kein Serbe, aber antworte mal trotzdem, ohne abzustimmen:


Weder noch...da muss ein Kompromiss her...durch die jetzige Situation wird nur neuer Hass heraufbeschworen, was beiden nicht passen kann.

Wenn man Kosovo teilt, wird man auch versuchen Bosnien zu teilen. Die Idee schwirrt doch schon lange in deren Köpfen rum. Carl Bild hat dies sogar schon unter der Hand als Option bewertet, womit man Serbien zufrieden stellen könnte. Wir sollten nach fast 17 jahre Frieden die Büchse der Pandora in Bosnien nicht öffnen. Aus Serbien wurde zu viel Unrecht auf dem Blakan begangen, als wären sie in der Position etwas zu fordern. Lieber soll Tadic nach Slowenien, Kroatien, Bosnien und Kosovo reisen und sich für die Aggressionspolitik der Vergangenheit entschuldigen. Was er aber kaum machen wird, weil die Serben sich laut repräsentativer Umfrage zu 64 % als die größten Opfer der Jugoslawienkriege betrachten.
 
braucht serbien kosovo, was für vorteile hat serbien mit kosovo?
wie geht es serbien ohne kosovo wirtschaftlich gesehen zb?

glaub es gibt schlimmere dinge als den verlust kosovos, auch wenn es mM nicht legitim war, kosovo von serbien zu trennen...
 
Wie soll man schon dazu stehen, es ist kein Teil Serbiens mehr und aus, sollte man akzeptieren, wer nicht, der tut mir leid.
 
Kann man aus verschiedenen Perspektiven betrachten. Einerseits vor dem historischen Hintergrund (Amselfeldschlacht usw.), so gesehen ist es ein schmerzlicher Verlust. Aber auch andere Völker mußten solche Verluste hinnehmen. Auch Deutschland ist nach dem 2. Weltkrieg nicht größer geworden, Österreich mußte sich von Südtirol trennen, Italien von Istrien, das gute alte Konstantinopel ist seit Ewigkeiten türkisch, die Liste ließe sich beliebig verlängern.

Andererseits ökonomisch. Da kann Serbien im Grunde froh sein, Kosovo zählte ja nicht gerade zu den prosperierendsten Gegenden Jugoslawiens und auch im innerserbischen Vergleich ist es immer das Armenhaus gewesen. Abgesehen davon war auch die Unterdrückung der Albaner ziemlich aufwendig. Also weg damit!

Damit sind wir bei der Innenpolitik. Was nützt ein chronischer Krisenherd? Der Großteil der Bevölkerung wollte nicht serbisch sein und war es eben auch nicht. Und wäre es in hundert Jahren nicht geworden.

Schließlich der ethnische Aspekt. Wenn es eine sinnvolle Verhandlungsbasis gegeben hätte, wäre es für alle Beteiligten das Beste gewesen, eine ethnische Aufteilung vorzunehmen, ggf. mit Gebietsausgleich, damit ein zwei geschlossene Territorien entstünden. Diese Chance haben alle Seiten verpaßt und damit die Krise nicht gelöst, nur verlagert. Auch ein "unabhängiges" Kosovo, wenn es das irgendwann einmal sein sollte, wird nicht glücklich werden mit einer renitenten Minderheit, die separatistische Bestrebungen hat.


Wenn man Kosovo teilt, wird man auch versuchen Bosnien zu teilen. Die Idee schwirrt doch schon lange in deren Köpfen rum. Carl Bild hat dies sogar schon unter der Hand als Option bewertet, womit man Serbien zufrieden stellen könnte. Wir sollten nach fast 17 jahre Frieden die Büchse der Pandora in Bosnien nicht öffnen. Aus Serbien wurde zu viel Unrecht auf dem Blakan begangen, als wären sie in der Position etwas zu fordern. Lieber soll Tadic nach Slowenien, Kroatien, Bosnien und Kosovo reisen und sich für die Aggressionspolitik der Vergangenheit entschuldigen. Was er aber kaum machen wird, weil die Serben sich laut repräsentativer Umfrage zu 64 % als die größten Opfer der Jugoslawienkriege betrachten.

Die Frage, die sich in diesem Zusammenhang stellt ist doch: Wäre das nicht eigentlich besser? Auf einer politischen Europakarte wird die ehemalige Herzregion Jugoslawiens heute unter der Bezeichnung Bosnien-Hercegovina geführt. Tatsächlich beinhaltet dieses Gebiet aber doch auch schon heute zwei getrennte Territorien die kaum etwas verbindet außer der Telefonvorwahl aus dem Ausland. Ein Gemeinschaftsgefühl ist nicht erkennbar und selbst diejenigen, die so etwas in sich spüren und die Einheit wollen, kommen schon in ihrer eigenen Ethnie nicht wirklich zum Zug. Der Krieg ist bald 20 Jahre her und passiert ist herzlich wenig. Und ich weiß nicht, woher Optimisten ihre Hoffnung schöpfen. Gut, mag man die RS ein Genozidgebilde nennen und der Grenzverlauf ist auch suboptimal für eine Teilung, aber irgend etwas sollte in den nächsten paar Jahren passieren, etwas von Bedeutung.

 
Kann man aus verschiedenen Perspektiven betrachten. Einerseits vor dem historischen Hintergrund (Amselfeldschlacht usw.), so gesehen ist es ein schmerzlicher Verlust. Aber auch andere Völker mußten solche Verluste hinnehmen. Auch Deutschland ist nach dem 2. Weltkrieg nicht größer geworden, Österreich mußte sich von Südtirol trennen, Italien von Istrien, das gute alte Konstantinopel ist seit Ewigkeiten türkisch, die Liste ließe sich beliebig verlängern.

Andererseits ökonomisch. Da kann Serbien im Grunde froh sein, Kosovo zählte ja nicht gerade zu den prosperierendsten Gegenden Jugoslawiens und auch im innerserbischen Vergleich ist es immer das Armenhaus gewesen. Abgesehen davon war auch die Unterdrückung der Albaner ziemlich aufwendig. Also weg damit!

Damit sind wir bei der Innenpolitik. Was nützt ein chronischer Krisenherd? Der Großteil der Bevölkerung wollte nicht serbisch sein und war es eben auch nicht. Und wäre es in hundert Jahren nicht geworden.

Schließlich der ethnische Aspekt. Wenn es eine sinnvolle Verhandlungsbasis gegeben hätte, wäre es für alle Beteiligten das Beste gewesen, eine ethnische Aufteilung vorzunehmen, ggf. mit Gebietsausgleich, damit ein zwei geschlossene Territorien entstünden. Diese Chance haben alle Seiten verpaßt und damit die Krise nicht gelöst, nur verlagert. Auch ein "unabhängiges" Kosovo, wenn es das irgendwann einmal sein sollte, wird nicht glücklich werden mit einer renitenten Minderheit, die separatistische Bestrebungen hat.

Die Frage, die sich in diesem Zusammenhang stellt ist doch: Wäre das nicht eigentlich besser? Auf einer politischen Europakarte wird die ehemalige Herzregion Jugoslawiens heute unter der Bezeichnung Bosnien-Hercegovina geführt. Tatsächlich beinhaltet dieses Gebiet aber doch auch schon heute zwei getrennte Territorien die kaum etwas verbindet außer der Telefonvorwahl aus dem Ausland. Ein Gemeinschaftsgefühl ist nicht erkennbar und selbst diejenigen, die so etwas in sich spüren und die Einheit wollen, kommen schon in ihrer eigenen Ethnie nicht wirklich zum Zug. Der Krieg ist bald 20 Jahre her und passiert ist herzlich wenig. Und ich weiß nicht, woher Optimisten ihre Hoffnung schöpfen. Gut, mag man die RS ein Genozidgebilde nennen und der Grenzverlauf ist auch suboptimal für eine Teilung, aber irgend etwas sollte in den nächsten paar Jahren passieren, etwas von Bedeutung.


Interessante Ansichten. Das meine ich durch und durch positiv. Was genau stellst Du dir unter etwas von Bedeutung vor, das dort in Bosnien geschehen sollte? Teilung? Oder doch Zentralisierung?
 
Tja, das ist eben die Frage, entweder hat jemand einen genialen Einfall oder eine konventionelle Lösung muß her. Wie auch immer. Ich glaube fast alles (mit Ausnahme von Krieg natürlich) wäre besser, als das, was jetzt ist. Wenn nicht zusammenwächst, was vielleicht doch nicht (mehr) zusammen gehört, dann muß man es eben trennen. Keine Wunschlösung, zugegeben, aber es ist unverantwortlich der Jugend gegenüber, weitere Jahre mit Stillstand zu vergeuden.

 
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