Aktuelles
  • Herzlich Willkommen im Balkanforum
    Sind Sie neu hier? Dann werden Sie Mitglied in unserer Community.
    Bitte hier registrieren

WM 2026 USA, Kanada und Mexiko

Willkommen zur Fussball-WM, aber bitte rechtzeitig wieder verschwinden – Die USA, Trump und die Angst vor Gästen
Es war eine jener perfekt orchestrierten Veranstaltungen im Weißen Haus, bei denen Fanfaren der Größe erschallen, während zwischen den Tönen die Misstöne der Realität hörbar werden. Vizepräsident J. D. Vance, Donald Trump zur Seite, spricht von der Fußball-Weltmeisterschaft 2026, als wäre sie ein Geschenk des Himmels – und doch klingt alles nach Abschottung, Misstrauen und einem drohenden Zeigefinger.
„Natürlich ist jeder willkommen“, sagt Vance. Und gleich darauf:
„Aber wenn die Zeit vorbei ist, müssen sie wieder nach Hause gehen. Andernfalls müssen sie mit Ministerin Noem sprechen.“
Es ist dieser Nebensatz, der haften bleibt. Er reicht, um das ganze Bild zu kippen. Um aus einem Fest des Sports eine Warnung zu machen. Ein freundliches Lächeln, hinter dem sich ein Polizeiblick verbirgt.
Kristi Noem, die Trump’sche Heimatschutzministerin, steht dabei wie eine Statue der Abschreckung. Ihre Politik ist berüchtigt. Ihre Botschaft klar. Und jetzt, im Vorfeld eines der größten Sportereignisse der Welt, richtet sich diese Haltung gegen genau jene, die kommen wollen, um zu feiern. Um zu singen, zu tanzen, zu weinen. Um Fußball zu erleben – nicht als Risiko, sondern als Brücke.
Was hier geschieht, ist nicht trivial. Es ist ein Vorgang von geopolitischer Grobheit. Der Geist, den diese Worte atmen, ist nicht weltzugewandt, nicht offen, nicht demokratisch. Es ist ein nationaler Befehlston in einem Moment, der eigentlich international sein müsste. Wer Gäste mit Misstrauen empfängt, ist kein Gastgeber. Wer sie zur Visumskontrolle zitiert, bevor sie überhaupt gelandet sind, sollte vielleicht gar nicht erst einladen.
Dass FIFA-Präsident Gianni Infantino daneben steht und schweigt, passt nur zu gut ins Bild. Ein Mann, der für Geld alles möglich macht und für Anstand nichts. Für das Menschenrecht auf Bewegung, auf Begegnung, auf Begeisterung – kein Wort. Infantino ist ein stiller Verbündeter derer, die Sport als Bühne für Kontrolle und Einfluss missbrauchen.

Um diese Inhalte anzuzeigen, benötigen wir die Zustimmung zum Setzen von Drittanbieter-Cookies.
Für weitere Informationen siehe die Seite Verwendung von Cookies.
 
Es kommt noch dicker
Fußball: US-Präsident Trump verbietet WM-Teilnehmer Iran die Einreise
Die Fußball-Weltmeisterschaft findet 2026 in den USA, Mexiko und Kanada statt. Der Iran hat sich qualifiziert. Die Spieler dürften durch das Einreiseverbot des US-Präsidenten jedoch nicht ins Land.

Die Fußballnationalmannschaft des Iran durfte Ende März jubeln. Das Team von Trainer Amir Ghalenoei qualifizierte sich vorzeitig für die Weltmeisterschaft im kommenden Jahr in den USA, Mexiko und Kanada. Als eine von 48 Mannschaften wollten die Iraner dabei sein.

Weil es rund um Donald Trumps harte Politik etwas Unruhe bei den Kontinentalverbänden gab, bekräftigte Fifa-Präsident Gianni Infantino zuletzt: "Die Welt ist willkommen in Amerika." Und auch JD Vance, der Vizepräsident der USA, betonte, dass ausländische Fans in den USA willkommen seien, vorausgesetzt sie verließen im Anschluss an das Turnier das Land wieder.

Wenige Wochen später sieht die Lage jedoch etwas anders aus. Grund dafür ist das von US-Präsident Trump angekündigte Einreiseverbot. Dieses könnte der iranischen Nationalelf nun Probleme bereiten – ebenso wie vielen Fans.

Iran unter gelisteten Ländern

 
Die abgeschottete Bühne – Warum Trumps Einreiseverbot die Fußball-WM 2026 und Olympia 2028 zur Farce machen könnte
Es beginnt mit einem Gesetzestext, trocken, bürokratisch, ohne Poesie – und endet in einem Albtraum aus Diskriminierung, Misstrauen und verpassten Begegnungen. Donald Trump, Präsident der Vereinigten Staaten, inszeniert sich dieser Tage als Gastgeber der Welt. Die Fußball-Weltmeisterschaft 2026 und die Olympischen Sommerspiele 2028 in Los Angeles – zwei globale Großereignisse, zwei vermeintliche Höhepunkte seiner zweiten Amtszeit. Doch unter der glänzenden Oberfläche liegt ein System der Ausgrenzung, ein administrativer Rassismus, der das Versprechen der offenen Gesellschaft bricht, noch bevor das erste Spiel angepfiffen, das erste Feuer entfacht ist.

Mit dem neuen Einreiseverbot, das Bürgerinnen und Bürger aus zwölf überwiegend afrikanischen, muslimischen und karibischen Staaten pauschal von der Einreise in die USA ausschließt, setzt Trump ein Zeichen – nicht der Sicherheit, sondern der Selektion. Afghanistan, Myanmar, Tschad, Kongo, Äquatorialguinea, Eritrea, Haiti, Iran, Libyen, Somalia, Sudan, Jemen – sie alle stehen auf der schwarzen Liste. Weitere sieben Länder – darunter Kuba, Sierra Leone und Venezuela – müssen mit verschärften Kontrollen rechnen. Wer dazugehört, entscheidet nicht der Mensch, sondern sein Herkunftsland.

Und während Trump sich im Weißen Haus mit FIFA-Funktionären ablichten lässt und bei Interviews in Los Angeles vom „Geist der Spiele“ schwärmt, bleibt für Millionen von Menschen weltweit nur ein bitteres Echo. Wer nicht Athlet ist, nicht Trainer, nicht Mitglied einer Delegation, dem bleibt das Tor verschlossen. Die Ausnahme gilt für den Körper – nicht für den Menschen. Ein Sportler darf einreisen, ein Vater nicht. Eine Gewichtheberin wird durchgewunken, ihre Schwester bleibt außen vor. Ein Pass entscheidet über Teilhabe, nicht das Wesen.

 
Bisher qualifizierte Teams für WM-Endrunde 2026
Nach den Länderspielen im Juni stehen 13 der 48 Teilnehmer für die Fußball-WM 2026 in Kanada, Mexiko und USA fest. Die größte WM-Endrunde aller Zeiten beginnt exakt in einem Jahr mit dem Eröffnungsspiel im Aztekenstadion in Mexiko-Stadt.

Bisher qualifizierte WM-Teilnehmer
Gastgeber (3): USA, Kanada, Mexiko

Südamerika (3): Argentinien (Titelverteidiger), Brasilien, Ecuador

Asien (6): Japan, Iran, Usbekistan*, Südkorea, Jordanien*, Australien (Teil des Asiatischen Fußballverbandes)

Ozeanien (1): Neuseeland

* erstmals bei einer WM dabei

 
Zurück
Oben