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Emir
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Eine „Säule der Schande“ soll an das Versagen der UNO während und nach dem Massaker in Srebrenica am Juli 1995 erinnern. Ins Leben gerufen wurde das Projekt gestern vom „Zentrum für politische Schönheit“ und der „Gesellschaft für bedrohte Völker/ Bosnien“. 16.744 Schuhe sollen dazu in Bosnien und Herzegowina gesammelt werden. „Wir wollen versuchen, im Westen bekannt zu machen, was ganz Bosnien längst weiß: dass die UNO ihren guten Ruf verspielt hat“, erklärt dazu Initiator Philipp Ruch, Chefunterhändler des „Zentrums für politische Schönheit“.
„Metapher für den gigantischen Verrat der UNO an Bosnien“
Am 1. Juli 2010 wird dazu eine Ausstellung der in Bosnien gesammelten Schuhe in Den Haag stattfinden. Zusätzlich sollen sie in Berlin zum 15. Jahrestag des Massakers von Srebrenica am 11. Juli gezeigt werden. Im Dezember 2010 will die „Gesellschaft für bedrohte Völker Bosnien“ ein Gremium unter dem Vorsitz der Mütter von Srebrenica einberufen. Dort wird über den Ausstellungsort des Monuments und eine Liste zu beschämender Namen entschieden. Für den 2. Mai 2011 schließlich ist der Baubeginn der „Säule der Schande“ als „Metapher für den gigantischen Verrat der UNO an Bosnien“ geplant.
Angedacht ist eine eine circa acht Meter hohe und zwölf Meter breite „Säule der Schande“ in den Lettern „UN“. Die Initiatoren wollen darin die Schuhe in Beton gießen. In „Einschusslöchern“ sollen echte Schuhe aus Massengräbern platziert werden. Ruch unterstreicht: „Wir haben durch die pausenlose Erinnerung an den Holocaust bei zeitgleicher Tatenlosigkeit in Bosnien, Ruanda, Darfur und Kongo bewiesen, welche Lehre wir aus dem Holocaust zu ziehen bereit waren: nie wieder Juden. Alle anderen Völker sind verhandelbar.“
Hintergrund des Mahnmals ist das Verhalten der UN in Bosnien nach der dreieinhalbjährigen Belagerung Srebrenicas und der Großoffensive serbischer Paramilitärs unter dem Kommando von Ratko Mladić. Im Juli 1995 überließen die UN-Schutztruppen, überwiegend niederländische Soldaten, circa 40.000 bosnische Zivilisten den Paramilitärs. Mladić befahl die Selektion von Männern, Frauen und Kindern.
Männer und Jungen wurden gejagt und ermordet, Frauen und Kinder sollten deportiert werden. Der Internationale Strafgerichtshof in Den Haag stufte 2001 Srebrenica als Genozid ein. Der Internationale Gerichtshof in Den Haag schloss sich 2007 dem Urteil an. Philipp Ruch hat am Mittwoch in einem offenen Brief an den UN-Generalsekretär unter anderem verurteilt, dass die UN nicht zum Prozess gegen ihr eigenes Versagen erscheine. Seit 2007 versuchen Hinterbliebene, die Vereinten Nationen wegen des Versagens in Srebrenica zu verklagen.
?Säule der Schande? soll an das Versagen der UN in Srebrenica erinnern
„Metapher für den gigantischen Verrat der UNO an Bosnien“
Am 1. Juli 2010 wird dazu eine Ausstellung der in Bosnien gesammelten Schuhe in Den Haag stattfinden. Zusätzlich sollen sie in Berlin zum 15. Jahrestag des Massakers von Srebrenica am 11. Juli gezeigt werden. Im Dezember 2010 will die „Gesellschaft für bedrohte Völker Bosnien“ ein Gremium unter dem Vorsitz der Mütter von Srebrenica einberufen. Dort wird über den Ausstellungsort des Monuments und eine Liste zu beschämender Namen entschieden. Für den 2. Mai 2011 schließlich ist der Baubeginn der „Säule der Schande“ als „Metapher für den gigantischen Verrat der UNO an Bosnien“ geplant.
Angedacht ist eine eine circa acht Meter hohe und zwölf Meter breite „Säule der Schande“ in den Lettern „UN“. Die Initiatoren wollen darin die Schuhe in Beton gießen. In „Einschusslöchern“ sollen echte Schuhe aus Massengräbern platziert werden. Ruch unterstreicht: „Wir haben durch die pausenlose Erinnerung an den Holocaust bei zeitgleicher Tatenlosigkeit in Bosnien, Ruanda, Darfur und Kongo bewiesen, welche Lehre wir aus dem Holocaust zu ziehen bereit waren: nie wieder Juden. Alle anderen Völker sind verhandelbar.“
Hintergrund des Mahnmals ist das Verhalten der UN in Bosnien nach der dreieinhalbjährigen Belagerung Srebrenicas und der Großoffensive serbischer Paramilitärs unter dem Kommando von Ratko Mladić. Im Juli 1995 überließen die UN-Schutztruppen, überwiegend niederländische Soldaten, circa 40.000 bosnische Zivilisten den Paramilitärs. Mladić befahl die Selektion von Männern, Frauen und Kindern.
Männer und Jungen wurden gejagt und ermordet, Frauen und Kinder sollten deportiert werden. Der Internationale Strafgerichtshof in Den Haag stufte 2001 Srebrenica als Genozid ein. Der Internationale Gerichtshof in Den Haag schloss sich 2007 dem Urteil an. Philipp Ruch hat am Mittwoch in einem offenen Brief an den UN-Generalsekretär unter anderem verurteilt, dass die UN nicht zum Prozess gegen ihr eigenes Versagen erscheine. Seit 2007 versuchen Hinterbliebene, die Vereinten Nationen wegen des Versagens in Srebrenica zu verklagen.
?Säule der Schande? soll an das Versagen der UN in Srebrenica erinnern