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Sinti und Roma in Deutschland

OT: Jetzt mal ehrlich, wie steht man als nationalkonservativ-rechtsintellektuelles freiheitlich-jung-sezessionistisch-blaues Narzisslein eigentlich zu den geistigen Ergüssen eines Herrn Sarrazin? Ich meine, klar, er provoziert die Art von Debatte, die man gerne sieht, er gibt die Art von populärem Märtyrer her, von denen es vorerst nicht genug geben kann, und er spricht den eigenen Ressentiments vortrefflich aus der Seele bzw. aus dem Bauch, aber ist es nicht auch wahr, dass er in intellektueller Hinsicht weit davon entfernt ist, den Ansprüchen einer echten intellektuellen Elite bzw. elitären (Rechts-)Intellektuellen zu entsprechen? :mrgreen:

Ich stimme Sarrazin zu und halte ihn für einen Mann, der mit seiner Art wie dafür geschaffen ist diese Debatten zu führen. Das ging aber NUR mit dem Parteibuch der SPD, alle anderen wären mit dem Wort Rassist sofort erledigt gewesen. Allerdings darf man nicht vergessen, dass "die Rechte" diese Problematik schon viel früher realistisch gesehen hat und sie auch angesprochen hat, das Rad hat Sarrazin also nicht erfunden.
 
die haben schon eine eigenartige lebensweise,hab mir mal aber alle teile dieser doku angeguckt und muss ehrlich sagen,hab oft lachen müssen :D
in den teil 7 kommt ja die scene vor wo das braut paar ins zimmer gehen weil die da miteinander schlafen müssen um ihre jungfreulichkeit zu prüfen..als ob das nicht schon heftig genug wär,vor allem weil das ganze team und alle nur darauf warten :facepalm: da fragt der eine reporter (was ach immer der ist) die braut danach ganz unverschämt "wie es ihr wohl so geht" :facepalm: :slap: die hat mir irgendwie voll leid getan :veles: hahaha




Sinti und Roma in Deutschland - Tradition ist alles! Teil7 - YouTube

Das ist das absolut peinlichste was ich je gesehen habe, hätte gerade noch gefehlt, dass die Familienmitglieder den Akt begutachtet hätten.
 
Okay, Du anerkennst Ausgrenzung zumindest als einen Faktor unter mehreren. Das ist schon mal etwas. Für mich ist die traditionelle Ausgrenzung nämlich tatsächlich ein wichtiger Faktor, weil sie eine Rolle dabei spielt, warum die Roma einerseits größtenteils arm sind und andererseits soviel Wert auf familiären Zusammenhalt legen.
Jetzt können wir uns gerne über ihre mangelnde Wertschätzung von Bildung, mangelnde Rücksichtnahme gegenüber sesshaften Mitmenschen und unseren Konventionen usw. auslassen, da das in der Tat alles Dinge sind, die ich auch als Probleme anerkenne und in mir natürlich auch ein Alfred Tetzlaff schlummert, aber worum geht's? Um Schuldzuweisungen? Oder um Lösungsansätze?
Und wenn's um Lösungen geht, muss man ja wohl auch fragen dürfen, ob die Integration der Roma und die Verbesserung ihrer Lebensumstände auf eigenverantwortlicher Basis nur um den Preis totaler Assimilation zu haben sind, oder ob es auch andere Möglichkeiten gibt. Und ob wir hier von kurzfristigen oder längerfristigen Veränderungen reden. Usw.

Ja ist ein Faktor, beantwortet natürlich nur bedingt das Henne-Ei-Problem (Fragestellung). Ja Lösungsansätze, solange man solche Zustände romatisiert und alles auf den Ausgrenzungsfaktor schiebt wohl sehr schwierig. Im großen und ganzen ist dies bis zur Sarrazin-Debatte passiert. Assimilierung ist so ein häßliches Wort. Mit Assimilierung würde es zumindest funktionieren, und wenn man sich nicht segregiert findet ja einen natürliche Assimilierung statt über die Kinder und Enkel. Aber egal ob mit Segration oder Assimilierung, beides muss aus der Gruppe kommen. Verbesserung ihrer Lebensumstände, also diese stolzen Serben mit der dunklen Haut haben jetzt ja nicht auf der Müllkippe gelebt und der Schulbesuch bis zum Abitur ist auch kostenlos. Das sieht im Kosovo oder auch Bulgarien anders aus, tut aber hier wenig zur Sache.

Daraus schließe ich, dass ökonomische Verwertbarkeit das einzige, oder zumindest das vorrangige Kriterium bei der Frage nach der Legitimität von Migration ist?
Für den aufnehmenden Staat, was denn sonst? Gutes Aussehen, ausreichend Armut, Verfolgung? Verlogenes Gewäsch, da halte ich es mit Mao, sinngemäß wieviele Chinesen soll ich nach New York schicken (als Nixon ihm mal wieder mit Reisefreiheit auf den Sack ging). Au Gesellschafts- und Kulturkompatibel wäre auch ein Kriterium ... siehe Assimilierung oben ... wäre aber ein eigener Thread :)

Und ich gönne mir vielleicht noch einen anständigen bäuerlichen Orahovac (...und komm mir jetzt nicht mit Toscana-Fraktions-Gymnasiallehrer -- sonst müsste es ein Grappa sein...)...

So lobe ich mir das, ein studierter Gymnasiallehrer und Kader-Politkomissar, der den Kontakt zur Arbeiter- und Bauernklasse nicht verloren hat. Vorwärts immer, Rückwärts nimmer!
 
Lina bre, die labbern doch einfach, darfst doch nicht auf die hören, dass die aus Ägypen kommen. Heute sind die Ägypter, gestern waren die Türken und morgen Rumäner. Wollen einfach eine Identität. Es gibt keine Kosovo-Ägypter ^^

Fand ich auch schon immer lächerlich.
Vor noch gut 20 Jahren nannte man sie einfach nur Magjupë oder Gabel.
Jetzt gibt es Romë, Ashkali, Qergashë, Magjupë, Indian, Egjiptjan, haj medet
Baglladesh e lesh ^^ unë per veten i urrej me shumë se sa shkijet.
 
Ja ist ein Faktor, beantwortet natürlich nur bedingt das Henne-Ei-Problem (Fragestellung).
Ich sage ja, ein Faktor unter mehreren. Immerhin.

Ja Lösungsansätze, solange man solche Zustände romatisiert und alles auf den Ausgrenzungsfaktor schiebt wohl sehr schwierig.
Nicht ausweichen... Hier im Forum scheint niemand Gefahr zu laufen, diese Art der Existenz zu glorifizieren. Für "Lustig ist das Sinti und Romaleben"-Romantik bzw. die serbische Guča-Variante davon gibt es hier wenige Abnehmer, also bleiben wir mal lieber beim Thema: Welche Lösungsansätze gibt es jenseits Abschiebung, Segregation, Wegschauen, Alimentierung, Vernichtung oder Assimilation?

Im großen und ganzen ist dies bis zur Sarrazin-Debatte passiert.
Dass der Schielo-Thilo auch noch in bezug auf Integrationsprobleme von Roma der große Tabubrecher gewesen wäre, ist mir neu, tut hier aber nichts zur Sache.

Assimilierung ist so ein häßliches Wort.
Vielleicht weil das, was es bezeichnet, nicht völlig unproblematisch ist?

Mit Assimilierung würde es zumindest funktionieren,
Richtig, aber im Moment ist es doch so, dass viele Roma sich deswegen stark gegen jedwede Integration sträuben, weil sie befürchten, diese könnte ihre Assimilation und damit den Verlust ihrer Kultur und des familiären Zusammenhalts nach sich ziehen. Und warum sie solch großen Wert auf familiären Zusammenhalt legen, sollte angesichts ihrer Lebensumstände und der Anfeindungen von außen nachvollziehbar sein.

und wenn man sich nicht segregiert findet ja einen natürliche Assimilierung statt über die Kinder und Enkel.
Es sind aber eben nicht nur die Roma, die sich selbst abschotten, sondern sie werden weiterhin ausgegrenzt, also kommt es auch darauf an, denjenigen Roma, die sich auf die eine oder andere Art und Weise integrieren wollen, nicht die Tür vor der Nase zuzuschlagen.

Aber egal ob mit Segration oder Assimilierung, beides muss aus der Gruppe kommen.
Finde ich genauso einseitig, als würde man sagen, die Mehrheitsgesellschaft bzw. der Staat müssten alles regeln. Das Verhältnis zwischen Roma und Mehrheitsgesellschaft bzw. Staat hat nun mal etwas von einem Teufelskreis aus Ausgrenzung und Selbstabschottung, also müssen die Lösungsansätze auch von beiden Seiten ausgehen.

Verbesserung ihrer Lebensumstände, also diese stolzen Serben mit der dunklen Haut haben jetzt ja nicht auf der Müllkippe gelebt und der Schulbesuch bis zum Abitur ist auch kostenlos.
1.) Man muss nicht ein Leben auf der Müllkippe heraufbeschwören, um festzustellen, dass sie für hiesige Verhältnisse eine absolute Unterschichtsexistenz führen. Außerdem geht's in einem vereinten Europa (haha) mit entsprechender Mobilität immer auch darum, wie Roma in den (süd-)östlichen Mitgliedsstaaten leben. Wenn sie dort nämlich in der Wellblechhütte hausen müssen, kann es gut sein, dass sie hierherkommen...
2.) Das mit der Aussage zum kostenlosen Schulbesuch bis zum Abitur ist entweder naiv oder zynisch, hat aber nichts mit den Realitäten in einem Land zu tun, das in punkto Bildungsgerechtigkeit im OECD-Vergleich ziemlich schlecht aussieht.

Das sieht im Kosovo oder auch Bulgarien anders aus, tut aber hier wenig zur Sache.
Würde mich aber trotzdem interessieren...

Fazit: Ich hab keine Lust auf kulturrelativistische Ethnoromantik à la "Arme ausgegrenzte, aber trotzdem totaaaaal musikalische und freiheitsliebende Roma", da ich diese ganze patriarchalische Scheiße schon mal zum Kotzen finde, die die Leute in der Doku so abziehen, aber wenn die europäischen Staaten etwas daran ändern wollen, dass die Roma am Rande der Gesellschaft in einer abgefuckten Nische vegetieren, muss man sich schon etwas Besseres einfallen lassen als "Ja, also hört mal auf zu klauen, sondern sucht euch 'nen Job, und heiratet auch nicht so früh, sondern geht lieber aufs Gymnasium"...
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn jemandem der "Druck" ( :lol: ) sich zu integrieren zu hoch ist, dann kann man ja gehen. Auch die Bundeskanzlerin zwingt einen nicht dazu hier zu bleiben. Was soll Deutschland denn jetzt genau machen, damit es den Sinti und Roman gut geht?
 
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