Ja ist ein Faktor, beantwortet natürlich nur bedingt das Henne-Ei-Problem (Fragestellung).
Ich sage ja, ein Faktor unter mehreren. Immerhin.
Ja Lösungsansätze, solange man solche Zustände romatisiert und alles auf den Ausgrenzungsfaktor schiebt wohl sehr schwierig.
Nicht ausweichen... Hier im Forum scheint niemand Gefahr zu laufen, diese Art der Existenz zu glorifizieren. Für "Lustig ist das Sinti und Romaleben"-Romantik bzw. die serbische Guča-Variante davon gibt es hier wenige Abnehmer, also bleiben wir mal lieber beim Thema: Welche Lösungsansätze gibt es jenseits Abschiebung, Segregation, Wegschauen, Alimentierung, Vernichtung oder Assimilation?
Im großen und ganzen ist dies bis zur Sarrazin-Debatte passiert.
Dass der Schielo-Thilo auch noch in bezug auf Integrationsprobleme von Roma der große Tabubrecher gewesen wäre, ist mir neu, tut hier aber nichts zur Sache.
Assimilierung ist so ein häßliches Wort.
Vielleicht weil das, was es bezeichnet, nicht völlig unproblematisch ist?
Mit Assimilierung würde es zumindest funktionieren,
Richtig, aber im Moment ist es doch so, dass viele Roma sich deswegen stark gegen jedwede Integration sträuben, weil sie befürchten, diese könnte ihre Assimilation und damit den Verlust ihrer Kultur und des familiären Zusammenhalts nach sich ziehen. Und warum sie solch großen Wert auf familiären Zusammenhalt legen, sollte angesichts ihrer Lebensumstände und der Anfeindungen von außen nachvollziehbar sein.
und wenn man sich nicht segregiert findet ja einen natürliche Assimilierung statt über die Kinder und Enkel.
Es sind aber eben nicht
nur die Roma, die sich selbst abschotten, sondern sie werden weiterhin ausgegrenzt, also kommt es auch darauf an, denjenigen Roma, die sich auf die eine oder andere Art und Weise integrieren wollen, nicht die Tür vor der Nase zuzuschlagen.
Aber egal ob mit Segration oder Assimilierung, beides muss aus der Gruppe kommen.
Finde ich genauso einseitig, als würde man sagen, die Mehrheitsgesellschaft bzw. der Staat müssten alles regeln. Das Verhältnis zwischen Roma und Mehrheitsgesellschaft bzw. Staat hat nun mal etwas von einem Teufelskreis aus Ausgrenzung und Selbstabschottung, also müssen die Lösungsansätze auch von beiden Seiten ausgehen.
Verbesserung ihrer Lebensumstände, also diese stolzen Serben mit der dunklen Haut haben jetzt ja nicht auf der Müllkippe gelebt und der Schulbesuch bis zum Abitur ist auch kostenlos.
1.) Man muss nicht ein Leben auf der Müllkippe heraufbeschwören, um festzustellen, dass sie für hiesige Verhältnisse eine absolute Unterschichtsexistenz führen. Außerdem geht's in einem vereinten Europa (haha) mit entsprechender Mobilität immer auch darum, wie Roma in den (süd-)östlichen Mitgliedsstaaten leben. Wenn sie dort nämlich in der Wellblechhütte hausen müssen, kann es gut sein, dass sie hierherkommen...
2.) Das mit der Aussage zum kostenlosen Schulbesuch bis zum Abitur ist entweder naiv oder zynisch, hat aber nichts mit den Realitäten in einem Land zu tun, das in punkto Bildungsgerechtigkeit im OECD-Vergleich ziemlich schlecht aussieht.
Das sieht im Kosovo oder auch Bulgarien anders aus, tut aber hier wenig zur Sache.
Würde mich aber trotzdem interessieren...
Fazit: Ich hab keine Lust auf kulturrelativistische Ethnoromantik à la "Arme ausgegrenzte, aber trotzdem totaaaaal musikalische und freiheitsliebende Roma", da ich diese ganze patriarchalische Scheiße schon mal zum Kotzen finde, die die Leute in der Doku so abziehen, aber wenn die europäischen Staaten etwas daran ändern wollen, dass die Roma am Rande der Gesellschaft in einer abgefuckten Nische vegetieren, muss man sich schon etwas Besseres einfallen lassen als "Ja, also hört mal auf zu klauen, sondern sucht euch 'nen Job, und heiratet auch nicht so früh, sondern geht lieber aufs Gymnasium"...