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Türkei: Breite Mehrheit gegen EU-Beitritt

  • Ersteller Ersteller Kejo
  • Erstellt am Erstellt am
Bekleidung 8,6
Textilien 9,6
Nahrungsmittel 6,6
ist schon einiges vom BSP.

Ich gebe aber zu 20% Fahrzeuge und Maschinen hätte ich nicht gedacht.

Beantwortet aber meine Frage nur bedingt :), für die drei Sachen oben kann ich mir einen de-facto Binnenmarkt oder Freihandel nicht vorstellen.

Um Gottes Willen, das sind nicht der Anteile am BIP! Sondern der Anteil in Prozent der genannten Warengruppen an den Gesamtexporten.

Was Du meinst, ist das hier:

Entstehung des BIP 2011: Wohnungswirtsch. 10,0; Industrie 16,3; Transp./Kommunik. 13,3; Handel 11,8; Ldw/Forstw. 7,9; Finanzinst. 3,2; Bauwirtschaft 4,5; Sonstige 33,0


Exporte aus der Türkei nach Deutschland nach Warengruppen 2010


[TD="align: left"] Warengruppe[/TD]
[TD="align: right"] Anteil (in %)[/TD]

[TD="align: left"] Textilien, Bekleidung[/TD]
[TD="align: right"] 38,3[/TD]

[TD="align: left"] Maschinen[/TD]
[TD="align: right"] 9,8[/TD]

[TD="align: left"] Nahrungsmittel[/TD]
[TD="align: right"] 9,3[/TD]

[TD="align: left"] Kfz, Kfz-Teile[/TD]
[TD="align: right"] 8,9[/TD]

[TD="align: left"] Elektrotechnik[/TD]
[TD="align: right"] 5,3[/TD]

[TD="align: left"] Metallerzeugnisse[/TD]
[TD="align: right"] 3,5[/TD]

[TD="align: left"] Chemische Erzeugnisse[/TD]
[TD="align: right"] 3,4[/TD]

[TD="align: left"] Elektronik[/TD]
[TD="align: right"] 2,7[/TD]
Quelle: Destatis
GTAI - Internationale Märkte

Wobei die Textilexporte weniger werden von Jahr zu Jahr. Früher waren Textilien die Hauptexportschlager, das ändert sich. Wir erinnern uns, dass auch Deutschland mal ein wichtiger Standort für die Textilwirtschaft war, auch Griechenland, Spanien usw. Sie alle haben ihre Textilindustrie an China verloren. Euro sei Dank.
 
Okay Gesamtexporte statt BSP, aber es sind aehnliche Groessenordnungen im Verhaeltnis. Handel und Dienstleistung ist natuerlich eher weniger Exportgut.

Du erwaehnst Reformwille, wie stehst du denn zu Erdogan?
 
Okay Gesamtexporte statt BSP, aber es sind aehnliche Groessenordnungen im Verhaeltnis. Handel und Dienstleistung ist natuerlich eher weniger Exportgut.

Natürlich kann man Dienstleisungen exportieren. So oder so, die Türkei entwickelt sich gesamtwirtschaftlich in eine richtige Richtung, vor allem aufgrund der Reformen und des schnellen Handels.

Du erwaehnst Reformwille, wie stehst du denn zu Erdogan?

Natürlich. Erdogan mag ein Populist sein und zwar von der gleichen Sorte wie Seehofer, aber er bzw. seine Regierung sind Reformmonster.

Allein in diesem Jahr hat die Regierung das komplette Wirtschaftsgesetz reformiert, eine Art türkisches Riestersystem verabschiedet, ein Anreizsystem für verschiedene unterentwickelte Gebiete und Regionen abgesegnet, die Exportindustrie gestärkt, die Infrastruktur weiter ausgebaut, den Immobilienmarkt für ausländische Investoren geöffnet, ein Bahnliberalisierungsgesetz durchs Parlament gebracht und, und, und. Die Deutschen registrieren Erdogan nur dann, wenn er in Bezug auf Israel oder Deutschland sich äußert. In der Zwischenzeit pennt er aber nicht. Er selber ist übrigens studierter Ökonom. Wer die türkischen Wirtschaftsnachrichten regelmäßig verfolgt, liest nahezu jeden Tag von dieser oder jener Reform. Das Außenhandelsdefizit wurde nach einem Rekord im letzten Jahr, in der ersten Hälfte dieses Jahres ein starkes Stück reduziert.

Das ist nicht nur meine private Meinung. Bei zwei von drei großen Ratingagenturen steht die Türkei kurz davor, auf das "investment grade" erhöht zu werden. Damit verließe sie das Ramschniveau und spielte in der gleichen Liga wie die EU-Staaten.

Moody's erhöht Rating der Türkei auf Ba1 - Wallstreetjournal.de

[h=1]Türkei – der Profiteur der Eurokrise[/h] 24.05.2012 | 16:59 | (Die Presse)

Wegen der Probleme südlicher Euroländer weichen die Investoren auf türkische Staatsanleihen aus. Auch der Tourismus in der Türkei boomt. Ein Beitritt zur Europäischen Union wird immer unpopulärer.
Türkei

Der Markt schenkt der Türkei sein Vertrauen. Die Zinsen für 2-jährige Staatsanleihen der Türkei befinden sich im Sturzflug.

Turkey 2-Year Bond Yield Advanced Chart | Turkey 2-Year Bond Yield Chart
 
Ich meinte nicht sein dicke eier gelaber. Gehoert im nahen osten wohl dazu. Sondern dass er scheibchenweise an der islamisierung der tuerkischen gesellschaft arbeitet.

Die reformen zieht die akp stramm durch, unstrittig. Eingeleitet wurden sie aber noch von den vorgaengern.
 
Ich meinte nicht sein dicke eier gelaber. Gehoert im nahen osten wohl dazu. Sondern dass er scheibchenweise an der islamisierung der tuerkischen gesellschaft arbeitet.

Die reformen zieht die akp stramm durch, unstrittig. Eingeleitet wurden sie aber noch von den vorgaengern.

Nicht von seinen Vorgängern, die haben die Krise Anfang der 2000er zu verantworten, sondern von einer Person: Kemal Dervis. Die AKP hat allerdings ohne Wenn und Aber radikal am Reformkurs festgehalten. Übrigens hat Herr Dervis damit eine kemalistische Traditionen aufgebrochen. Ironischerweise hat gerade das zum Erstarken der türk. Ökonomie geführt. Eine Islamisierung wird ihm, Erdogan und der AKP, seit seinem Regierungsantritt nachgesagt. Mittlerweile sind auch europäische Medien vorsichtiger geworden mit diesem Vorwurf.

Nach einem Jahrzehnt AKP-Herrschaft kann ich nicht feststellen, dass die Türkei nun islamischer ist als vor 10 Jahren. Die Gay Pride in Istanbul wächst von Jahr zu Jahr, der Alkoholkonsum steigt (z.B.: AFP: Alkohol-Absatz in der Türkei gestiegen), immer mehr nackte Touris bummeln sich an den Stränden der Türkei.

Oder hier:

Alkoholkonsum in der Türkei steigt stark - Trkei Nachrichten

Der Bierkonsum stieg um stolze 37 Prozent, was unter anderem auf die Markteinführung neuer Biersorten zurück zuführen ist. Bier bleibt mit einem Marktanteil von 80 Prozent bei den alkoholischen Getränken am beliebtesten. Den höchsten Bierkonsum hat die 12 Millionen Metropole Istanbul. Auf die Stadt am Bosporus entfallen 60 Prozent des gesamten Bierkonsums der Türkei.

Beim Wodka lag die Steigerungsrate sogar bei 41 Prozent. Auch Whisky (+35%) und Wein (+29%) konnten deutlich zulegen. Das Verzehr von Raki legte um 19 Prozent zu. Dagegen ging der Verbrauch von Rum und Likör stark zurück.

Natürlich gibt es Defizite in Bezug auf die Religionsfreiheit, aber auch diese werden Stück für Stück abgebaut. Aktuell wird eine neue türkische Verfassung geschrieben. Ein Novum: auch Christen wurden konsultiert. Ihre Wünsche und Kritiken sollen berücksichigt werden. Später eröffne ich vielleicht einen Thread, muss jetzt weg.
 
Ja den meinte ich, obwohl ich den Namen nicht kenne. Das es die ersten Reform-Kemalisten weiss ich. Plural war fuer die Kemalisten dieser einer Regierung.

Naja ihm werden ja auch andere Sprueche nachgesagt.
 
"Hochwertige" Autos werden in der breiten Masse nur in Europa abgesetzt, genauer gesagt in Westeuropa, und in Japan. Selbst in Nordamerika sind hochwertige Fahrzeuge eigentlich einer relativ kleinen Schicht von Besserverdienenden vorbehalten, während die große Masse Chevrolet, Dodge, Ford oder andere Fabrikate von vergleichsweise eher bescheidener Qualität fahren. Für den Rest der Welt gilt das erst recht (vielleicht mit kleinen Ausnahmen wie Singapur oder so, die ich jetzt nicht weiter aufführe). Natürlich stellt bei Ländern wie Indien oder China auch eine dünne Oberschicht einen großen Markt dar, aber die sind selber im Autobau sehr aktiv.

In Westeuropa könnten natürlich die im Ausland lebenden Türken eine Rolle spielen, wenn es gelänge aus dem Stand ein konkurrenzfähiges Produkt herzustellen, käme darauf an, wie das imagemäßig ankommen würde. Aber abgesehen von dem Problem eines nicht vorhandenen Servicenetzes, das zu gründen wäre (sicherlich machbar), halte ich die Akzeptanz eines türkischen Autos im oberen Markensegment, selbst im mittleren, für nicht gegeben. Wer heute in Deutschland oder Dänemark bspw. Dacia oder Lada fährt, dem geht es um den Preis. Wenn man nur betrachtet, wie schwer sich italienische, spanische und sogar französische Autos nach Jahrzehnten am Markt immer noch mit dem Image tun, wie selbst Toyota oder Nissan mit ihren Oberklassemarken Lexus und Infiniti keinen Fuß an den Boden bekommen, dann kann man sich etwas vorstellen, welches Image ein türkisches Auto hätte: Kanackenkarre wäre sicherlich noch mit das Netteste. Für wirtschaftlichen Erfolg wären aber höhere Absatzzahlen unverzichtbar.

Der eigene türkische Markt wäre natürlich eine Basis, wobei ich da auch skeptisch bin, was hochwertige Fahrzeuge angeht. In dem Marktsegment wo Fiat, Opel, Kia oder Dacia auf Kundenfang gehen, könnte eine türkische Eigenmarke das Feld aufrollen, aber die automobile Oberschicht wird noch lange auf Produkte aus Süddeutschland abonniert bleiben. (Man denke nur daran, wie mühsam es für Audi war, neben BMW und Mercedes akzeptiert zu werden...)

Nahost, Kaukasus, Maghreb, alles auch eher Schwellenländer mit geringer Kaufkraft beim Fußvolk und exklusiverem Geschmack bei der Oberschicht. Auch wenn die Türken vielleicht wirklich tolle Autos bauen könnten, verkaufen könnten sie sie wahrscheinlich nicht. Aber ein einfaches, zuverlässiges und preiswertes Auto aus der Türkei, das hätte sicher Zukunft.



Oh, da haben wir uns etwas missverstanden. mit qualitativ hochwertig meinte ich Autos in einer Preisklasse von 10000 - 30000 €, also etwas für den Mittelstand, natürlich kann man das Sortiment erweitern. Mit "qualitativ hochwertig" meinte ich eher "Autos mit guter Verarbeitung".
 
Kannst Du Vollhorst mir mal erklären, wo genau ich Bosnien erwähnt habe? Das war diese Marijana, die einfach nur Bosnien nicht ausstehen kann. Selbst gegenüber bosnischen Kroaten benimmt sie sich sonderbar. :lol:
:lol:

Und wo habe ich denn was bezügl. Bosnien erwähnt?

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Zitat von BlackJack
Harput du Indonesier, das nächste mal wenn Sonne zu stark scheint Hut aufsetzen beim Rausgehen
 
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