Aufgrund des Nationalismus als Grundpfeiler und wichtigsten kohäsiven Faktor dieser Nation(neben dem Islam), die sich aus verschiedensten Ethnien zusammensetzt, und kein kritisches Selbstbild zulässt,sondern Türken nur als immer im Recht und immer als Opfer/angegriffene Seite bei jedem Konflikt sieht?
Meine Vermutung
Das sollte man vielleicht differenzierter sehen. Der Islam spielt eine größere Rolle als der ethnienorientierte Nationalismus - behaupte ich. Und zu dieser Vielvölker-Aussage muss man auch hinzufügen: Stimmt eigentlich so nicht mehr ganz. Unsere "Albaner", "Bosniaken", "Makedonen", "Pontier", "Pomaken", "Lazen" usw. sind im Grunde vollkommen assimiliert. Deshalb die "".
Bsp: Die Zazas teilen sich in Türken und Kurden auf.
Ich will damit sagen: es leben zwar viele Ethnien in der Türkei, aber Türken und Kurden haben alles um sich herum mehr oder minder "absorbiert". Die Türkei entwickelt sich zu einem "Zwei-Völkerstaat", wird homogener.
Vor allem Europa hat seinen Beitrag zu dieser Entwicklung geleistet. Yeziden sind bspw. völlig ausgewandert aus der Türkei (Yeziden = nicht-islamische, andersgläubige Kurden).
Und in diesem "Zwei-Völkerstaat" leben Aleviten und Sunniten als Religionsgemeinschaften. Die Sunniten bilden die deutliche Mehrheit und sind geburtenstärker, weshalb ihre Bedeutung in Zukunft steigen wird. Sunniten sind aber viel, sehr viel religiöser und bilden die Wählerbasis von Erdogan. Und die AKP -islamische Partei- ist dreimal mit wachsender Mehrheit gewählt worden.
Deshalb meine These: der Islam wird in der Türkei in den nächsten Jahren bedeutender werden. Aber die Türkei wird kein Sharia-Staat werden.
DARUM glaube ich nicht, dass die Kurden sich trennen werden von der Türkei. Sie sind viel religiöser. Der Islam ist und bleibt der Kitt der türkischen Gesellschaft.
Interessantes Thema, aber alles off-topic. :|
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Warum betrachtet ihr die Nicht-Einstufung als Genozid losgelöst von den regionalen Konfliktlinien?