Es waren die ersten wachrüttelnden Anzeichen während der gewaltbetonten Proteste im Gezi Park am Taksim-Platz. LIGABlatt erklärte vor Wochen, wie extremistische Gruppen die Fans der “Schwarzen Adler” unterwanderten und im Derby gegen Galatasaray ihr erstes böses Spiel präsentierten: Zahlreiche “Fans” stürmten organisiert das Spielfeld!
Die Situation um die Besiktas-Fans ist heikel: Tagträumer und vom Anarchismus besessene Extremgruppen hatten es sich vor geraumer Zeit zum Ziel gemacht, mittels der Unterwanderung von Fans der Süper-Lig-Mannschaften Proteste gegen die türkische Regierung anzuzetteln. Es sollte eine blutige Fehde zwischen Ultra-Gruppen und dem Staatsgewalt verwirklicht werden. Die ersten Anzeichen waren während der heftigen Proteste im Gezi Park zu sehen, und dabei ging es nicht um Bäume sondern um die Radikalisierung der Straßen. Die türkische Polizei und der türkische Geheimdienst haben Bilder und Notizen veröffentlicht, die eine Hetzkampagne gegen die Regierungspartei AKP unverkennbar demonstrieren. Was hat das alles aber mit Besiktas zu tun? Die Antwort ist so einfach wie unglaublich schockierend. Die weltbekannte Carsi-Gruppe sollte von extremistischen Randgruppen unterwandert und zum neuen Symbol der Straßenschlachten mit der Polizei gemacht werden. Dabei ging es nicht um interne Machtkämpfe bei Carsi, sondern um die Schaffung zwei neuer Feinde - die Carsi-Gruppe und die Exekutive der türkischen Republik.
LIGABlatt erklärt, wie die Operation mit Besiktas gegen die demokratische Grundordnung der Türkei aussehen sollte: Während der Gezi-Proteste brachten tatsächlich einige Besiktas-Fans ihre Wut gegen die Regierung zum Ausdruck, jedoch überzogen heute identifizierte und der Polizei bekannte Extremisten BJK-Trikots und mischten am Taksim-Platz ordentlich auf. Das Bild sollte ungefähr so aussehen, als würden “sogar” einfache Fußballfans gegen die Regierung protestieren, um die künstlich gemachte Polemik frei gestalten zu können. Keiner achtete übrigens darauf, dass während der Proteste die BJK-Aktien mächtig an Wert verloren. Am Spieltag gegen Galatasaray weitete sich die Operation mit Besiktas aus. Erneut kleideten sich Extremisten mit BJK-Textilien und stürmten zehn Minuten vor dem Schlusspfiff ins Stadion, sodass Firat Aydinus das Derby nicht zu Ende pfiff. Also wurde die Carsi-Gruppe unterwandert, doch eine interne Reaktion ist bis heute nicht geschehen.
Am 3. März 2013 kommt es zu einer ersten Generalprobe der Handlanger: Eine gewaltbereite Gruppe will das Derby gegen Fenerbahçe ohne gültige Eintrittskarten besuchen, dagegen stellen sich Sicherheitsleute und folglich die Polizei. Die Situation eskaliert, zahlreiche alkoholisierte Personen gelangen ins Stadion und liefern sich Gefechte mit der Polizei. Polizeiberichten zufolge tauchte auch hier ein Dokument auf, welches beschreibt, wie die vermeintliche Gruppe am Inönü-Stadion vorzugehen hat. Die Carsi-Gruppe hat also derweil ein besonders großes Problem und hat heute ein ganz anderes Image als vor gut zwei Jahren. Die Anhänger der Bosporus-Kicker sind also mit einer gefährlichen Illegalität in Berührung gekommen und laufen Gefahr durch diese Unterwanderung noch mehr an ungewollten Schaden anzurichten.
Eine uns vorliegende Videoaufnahme zeigt, dass in der 88. Spielminute im Spiel gegen Galatasaray eine Gruppe in den Tribünen eine ausgeklügelte Parole gibt und der schockende Sturm auf das Spielfeld beginnt. Ganze vier Minuten schauten böswillige Kriminelle auf einen bestimmten Bereich der Zuschauerränge und hatten mit dem Spiel überhaupt nichts zu tun. Die Carsi-Gruppe lanciert zwar die Philosophie “Carsi ist gegen Alles!”, doch Anfeindungen mit der Staatsgewalt sind neuer und bedenklicher Natur.
Im Video: Die extremistische Gruppe geht kollektiv zum Angriff über, während die gängigen Fans die Gegenreaktion der Polizei begrüßt und applaudiert.