Syrien-Bericht eines Chirurgen
Scharfschützen schießen auf Schwangere
Zielübungen auf Körperteile von Zivilisten: So vertreiben sich syrische Scharfschützen offenbar ihre Langeweile. Das berichtet ein britischer Arzt nach mehreren Wochen in dem Land. Auch vor Schwangeren machen sie keinen Halt - sie versuchen, deren Gebärmutter zu treffen.
Immer wieder kommen grausame Details aus dem syrischen Bürgerkrieg ans Licht.(Foto: REUTERS)
Ein britischer Chirurg hat nach einem Einsatz in Syrien über grausame Einsätze von Scharfschützen gegen Zivilisten berichtet. Es sei zu beobachten, dass tageweise Patienten eingeliefert würden, die Schussverletzungen an bestimmten Stellen des Körpers aufwiesen, sagte David Nott nach einem fünfwöchigen Aufenthalt in Syrien der Zeitung "The Times". "An einem Tag sind es Schüsse in die Leiste, am nächsten ist es die linke Brust", führte er aus. Offenbar unternähmen die Scharfschützen aus Langeweile und zur eigenen Unterhaltung Zielübungen.
"An den ersten Patienten, die am Morgen eingeliefert wurden, ließ sich fast schon ablesen, was man den Rest des Tages über zu sehen bekam", sagte Nott der Zeitung. "Es war ein Spiel." Allein an einem Tag habe er in einer syrischen Stadt, die er aus Sicherheitsgründen nicht nennen wolle, mehr als sechs schwangere Frauen mit Schussverletzungen behandelt. "Allen Frauen war in die Gebärmutter geschossen worden, sie müssen direkt darauf gezielt haben", sagte Nott.
Der Arzt arbeitet normalerweise als Gefäßchirurg in einem Londoner Krankenhaus. Zu seinen Patienten gehörte auch schon der frühere britische Premierminister Tony Blair. Kriseneinsätze leistete Nott in den vergangenen 20 Jahren bereits in Bosnien, in Libyen und in der Demokratischen Republik Kongo. Zu seinen Erlebnissen in Syrien sagte er der "Times": "Es war das erste Mal, dass ich so etwas gesehen habe, das geschah mit Vorsatz."
Syrien-Bericht eines Chirurgen: Scharfschützen schießen auf Schwangere - n-tv.de
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