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Israel-Palästina Konflikt Sammelthread

Gut, Jerusalem ist ein Thema für sich. Sie war immer ein begehrtes Eroberungsziel von Weltreichen, aber ohne strategischen Wert. Kosmopolitische Heimat vieler Sekten, die jeweils glaubten (und immer noch tun), Jerusalem gehöre nur ihnen allein. Eine Stadt mit vielen Namen, aber jede Tradition ist so sekterisch, dass sie jede andere ausschliesst, leider.

Auch ist klar, dass die Heiligkeit der Stadt aus der Besonderheit der Juden als auserwähltes Volk erwuchs, Jerusalem schliesslich zur ausserwählten Stadt wurde, und Palästina zum auserwählten Land. Aber die grosse Heiligkeit Jerusalems und Israels spiegelte sich in der wachsenden religiösen Besessenheit der Wiederansiedlung der Juden in Israel und in der westlichen Begeisterung für den Zionismus, die von der Reformation im 16. Jahrhundert bis in die späten siebziger Jahre herrschte. Man kann auch sagen, dass sich seitdem die tragische Geschichte der Palästinenser und Jerusalems als ihrer verlorenen Heiligen Stadt, die Wahrnehmung Israels verändert hat.

Nicht umsonst betitelt man heterogene Gescheiterte Staaten als "Jerusalem des so und so".
 
Ja, keine Regierung der Welt würde das zulassen, aber eine demokratische Regierung, was Israel ja sein sollte, müsste den Dialog suchen. Aber das will Israel nicht, denn es will so viel wie möglich von Palästina haben.
Die israelische Regierung ist demokratisch gewählt, aber das schützt nicht davor, dumme Entscheidungen zu treffen.

Die Sache ist im Moment gar nicht mit "Dialog" zu lösen. Beide Seiten, die Hamas und die aktuelle, rechte Regierung in Israel, haben nämlich kein Interesse an einer Kompromiss-Lösung.

Israel will übrigens den Gaza-Streifen nicht. Sie waren ja lange da, auch mit großen Siedlungen, sind aber vor ein paar Jahren komplett abgezogen.

Es ist ein Teufelskreis: Israel wird als Land nur dann Zugeständnisse an die Palästinenser machen (Jerusalem als palestinensiche Hauptstadt, Flüchtlinge, Abbau der Siedlungen im Westjordanland usw), wenn dort wieder eine moderate Regierung gewählt wird. Auch dann bleibt es schwer genug. Aber die aktuelle Regierung hat an einem palästinensischen Staat in den offiziellen UN-Grenzen offenbar kein interesse.

Problem ist nur: Die Bevölkerung in Israel fühlt sich von der Hamas bedroht. Wozu die beiträgt, denn sie erkennt Israel gar nicht an. Sie haben dort ein islamistisches, und anti-israelisches Regime errichtet. Wenn man sich auf Youtube mal den Judenhass in Kindersendungen der Hamas anschaut, dann muss man verstehen, dass die israelische Bevölkerung ihnen nicht trauen kann.

Solange die Mehrheit aber Angst hat, wählt sie keine moderate Regierung mehr. Seit dem Ende des Friedensprozesses gab es keinen moderaten Premierminister mehr. Folglich gibt es auch keine Aussicht auf Frieden. Weder die Hamas noch die Rechten in Israel wollen ihn.
 
Hamas Charta

Artikel 7
Weil Muslime, die die Sache der Hamas verfolgen und für ihren Sieg kämpfen (...), überall auf der Erde verbreitet sind, ist die Islamistische Widerstandsbewegung eine universelle Bewegung. (...) Hamas ist eines der Glieder in der Kette des Djihad, die sich der zionistischen Invasion entgegenstellt. Dieser Djihad verbindet sich mit dem Impuls des Märtyrers Izz a-din al-Quassam und seinen Brüdern in der Muslimbruderschaft, die den Heiligen Krieg von 1936 führten; er ist darüberhinaus (...) mit dem Djihad der Muslimbrüder während des Kriegs von 1948 verbunden, wie auch mit den Djihad-Operationen der Muslimbrüder von 1968 und danach. (...) Der Prophet – Andacht und Frieden Allahs sei mit ihm, – erklärte: Die Zeit wird nicht anbrechen, bevor nicht die Muslime die Juden bekämpfen und sie töten; bevor sich nicht die Juden hinter Felsen und Bäumen verstecken, welche ausrufen: Oh Muslim! Da ist ein Jude, der sich hinter mir versteckt; komm und töte ihn!

Hamas Charta auf Deutsch
 
Hamas Charta

Artikel 7
Weil Muslime, die die Sache der Hamas verfolgen und für ihren Sieg kämpfen (...), überall auf der Erde verbreitet sind, ist die Islamistische Widerstandsbewegung eine universelle Bewegung. (...) Hamas ist eines der Glieder in der Kette des Djihad, die sich der zionistischen Invasion entgegenstellt. Dieser Djihad verbindet sich mit dem Impuls des Märtyrers Izz a-din al-Quassam und seinen Brüdern in der Muslimbruderschaft, die den Heiligen Krieg von 1936 führten; er ist darüberhinaus (...) mit dem Djihad der Muslimbrüder während des Kriegs von 1948 verbunden, wie auch mit den Djihad-Operationen der Muslimbrüder von 1968 und danach. (...) Der Prophet – Andacht und Frieden Allahs sei mit ihm, – erklärte: Die Zeit wird nicht anbrechen, bevor nicht die Muslime die Juden bekämpfen und sie töten; bevor sich nicht die Juden hinter Felsen und Bäumen verstecken, welche ausrufen: Oh Muslim! Da ist ein Jude, der sich hinter mir versteckt; komm und töte ihn!

Hamas Charta auf Deutsch
Man kann eigentlich mit Recht sagen, dass der Dschihad, den wir heute durch die Medien präsentiert bekommen, ein Resultat der kolonialistischen und kapitalistischen Politik westlicher Länder ist.
 
Die Hamas provoziert also. Weisst du, dass die abgeschossenen Raketen vom Gazastreifen beim Konflikt 2012 durch den Iron Dome zu 85 % abgefangen wurden? Ergo, dass der Schutzschild bestens funktioniert? Nichts rechtfertigt die über 2000 Toten letzten Sommer. Das war ein Massaker, das vor den Augen der Welt geschah und niemanden kümmerte.

Die Situation für die Palästinenser und ihre Nationalbewegung ist bedrohlich, die Krise fast unüberwindlich. Aber wenn sie als nationales Kollektiv überleben wollen, in Freiheit und auf der Basis von Selbstbestimmung, dann haben die Palästinenser nicht mehr viel Zeit. Ihre beiden nationalen Bewegungen, die Fatah und die Hamas, müssten dies als Erste realisieren.

Vielleicht sollten sie sich am grössten Erfolg der Palästinenser in den letzten Jahren, wenn es auch nur ein rein symbolischer war, orientieren, als ein einfacher Junge aus einem Flüchtlingslager aus Gaza nach Beirut zog und die Palästinenser auf der ganzen Welt mit seiner Stimme, seinem Charme und seinem überwältigenden Charisma mobiliserte und hinter sich vereinigte.
 
Man kann eigentlich mit Recht sagen, dass der Dschihad, den wir heute durch die Medien präsentiert bekommen, ein Resultat der kolonialistischen und kapitalistischen Politik westlicher Länder ist.
Nicht unbedingt dass es ein radikalislamischer Jihad ist. Es gab auch andere, antikolonialistische Kräfte in der Region, z.B die Baath Bewegung.

Dass gerade die radikalen Islamisten so erfolgreich sind, liegt auch an Saudi Arabien. Die saudische Königsfamilie hat sich im Kampf gegen ihre Gegner früher mit wahabitischen Stämmen verbündet. Also einer fundamentalistischen Form des Islam. Gekämpft haben sie gegen andere arabisch-haschimitische Stämme, die Medina und Mekka regierten, und zu der Zeit mit den Osmanen verbündet waren. Der Kampf ist zwar fast 100 Jahre her. Aber die saudische Königsfamilie hat immer noch Gegner im eigenen Land, und unterstützt seither diese Form des sunnitischen Islam.

Wenn die Unterstützung für die Aufständischen in der Region von woanders käme (z.B. aus einem moderat-islamischen Land wie Malaysia), dann würden sie vielleicht auch eine andere Form des Islam vertreten.
 
Man kann eigentlich mit Recht sagen, dass der Dschihad, den wir heute durch die Medien präsentiert bekommen, ein Resultat der kolonialistischen und kapitalistischen Politik westlicher Länder ist.

Na klar, die "kolonialistische Politik" westlicher Länder ist schuld, dass Terroristen im Nahen Osten den "Ungläubigen" den Kopf abschneiden und deren Frauen und Mädchen versklaven..:facepalm:
 
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