Gegen Haradinaj lief seit 2010 ein Gerichtsverfahren wegen
Kriegsverbrechen und
Verbrechen gegen die Menschlichkeit an
Serben,
Roma und
Albaner vor und während des
Kosovokrieges am
Internationalen Strafgerichtshof für das ehemalige Jugoslawien in
Den Haag. Die Vorwürfe beinhalteten unter anderem für Morde und Misshandlungen im Gefangenenlager
Jablanica verantwortlich zu sein.[SUP]
[1][/SUP] Nach einem ersten Freispruch im Jahr 2008 hatte das Gericht eine Neuaufnahme des Verfahrens angeordnet,
weil zahlreiche Zeugen eingeschüchtert worden seien.[SUP]
[2][/SUP] Während des gesamten Prozesses
kamen 19 potentielle Zeugen unter mysteriösen Umständen ums Leben.[SUP]
[3][/SUP] Das Gericht sah zwar viele der von der Anklage geschilderten Verbrechen als erwiesen an. Jedoch hätte die Anklage „keine direkten Beweise“ von Haradinajs Teilnahme an den Verbrechen erbringen können. Am 29. November 2012 wurde Haradinaj erneut wegen Mangel an Beweisen in allen Anklagepunkten freigesprochen und sofort auf freien Fuß gesetzt.[SUP]
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