Teurer Bürgerkrieg: Schlacht um Kobane kostet Türkei eine Milliarde Lira
Der viermonatige Kampf um die besetzte syrische Stadt Kobane hat die türkischen Finanzen mit rund einer Milliarde Lira, umgerechnet 361,5 Millionen Euro, belastet. Verursacht wurden die Aufwendungen durch medizinische Behandlungen und den nicht abreißenden Flüchtlingsstrom. Mehrere Hundert Kämpfer und noch einmal mehrere Tausend Zivilisten suchten im Nachbarland Türkei Hilfe.
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Die Schlacht um Kobane zehrte in vielerlei Hinsicht an den Ressourcen. (Foto: Flickr/ Besieged Kobanê by
Karl-Ludwig Poggemann CC BY 2.0)
Die monatelange Schlacht um Kobane war nicht nur eine menschliche Katastrophe. Die Kämpfe haben auch den türkischen Haushalt mit rund einer Milliarde Türkischer Lira in Mitleidenschaft gezogen. Insgesamt 523 Kämpfer der größten syrischen Kurdenpartei Demokratische Union (PYD) wurden in der Türkei behandelt. Dazu kamen noch einmal gut 200.000 Flüchtlinge.
Zu den in der Türkei behandelten PYD-Mitgliedern sollen hochrangige Anhänger, aber auch 65 Mitglieder der Terrororganisationn PKK gehört haben, berichtet die türkische Zeitung Hürriyet. Behandelt worden seien die Kämpfer in der Provinz Şanlıurfa und im Distrikt Suruç. Die vorbestraften PKK-Anhänger seien hingegen unter der Aufsicht von türkischen Sicherheitskräften behandelt und gemäß den gegen sie erhobenen Anklagen festgenommen worden.
Mehr als 3000 türkische Bürger sollen in den vergangenen Monaten nach Syrien gereist sein, um die kurdischen Einheiten zu unterstützen. Der Zeitung zufolge haben dabei sieben Türken ihr Leben verloren. Noch im September 2014 hatten türkische Sicherheitskräfte zunächst damit begonnen, die Grenze in Richtung Syrien erneut zu schließen. Zuvor hatten Hunderttausende die türkische Grenze aus Angst vor der Terrormiliz IS überquert.
Dabei kam es vermehrt zu Ausschreitungen mit Anhängern der kurdischen Terrororganisation PKK, die sich mit den Flüchtlingen solidarisierten (mehr hier).
Im Verlauf der 134 Tage andauernden Auseinandersetzungen kamen dennoch rund 200.000 Menschen aus Syrien in die Türkei. Erst am 25. Januar eröffnete der Türkische Katastrophenschutz (AFAD) das bislang größte Flüchtlingslager des Landes in der südöstlichen Grenzstadt Suruç (mehr hier). Das neue Camp bietet Platz für gut 35.000 Menschen. Am türkisch-syrischen Grenzübergang Mürşitpınar, der am nächsten zu Kobane liegt, verzeichneten die Behörden in den vergangenen fünf Monaten ganze 500.000 Ein- und Ausreisen. Insgesamt leben nach Regierungsangaben rund 1,6 Millionen syrische Flüchtlinge in der Türkei.
Kurdischen Volksverteidigungseinheiten (YPG) gelang es mit Hilfe von Luftangriffen der USA und ihrer Verbündeten, Kobane nach viermonatigen Kämpfen am 26. Januar dieses Jahres zurück zu erobern. Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS), die im September 2014 ihren Vormarsch auf die Stadt begonnen hatte, konnte vollständig aus der Stadt vertrieben werden. Gewertet wurde das als wichtigste Niederlage für die Extremisten.
Nach der Befreiung der syrisch-kurdischen Stadt Kobane von der Terrormiliz IS hat der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdoğan das Vorgehen der internationalen Koalition kritisiert. Während die ganze Welt für Kobane aufgestanden sei, interessiere sich niemand für die nordsyrische Stadt Aleppo. «Wir sagen ihnen Aleppo, doch sie hören nichts», sagte Erdoğan.
«Wer wird die zerbombten Orte wieder aufbauen? Niemand plant für die Zukunft.» (mehr
hier).
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Da habt ihr eure Hilfe und dann noch verlangen mit Truppen einzumaschieren. Kein Nachbarland hat ein Bruchteil von dem getan was wir taten. Wir bilden ebenso Peschmerga-Einheiten aus wie die Deutschen Truppen. Dieses behinderte Gewesch über die Türkei war einfach richtiger Bockmist.