Wovon ich spreche?
Sommer, letztes Jahr, NATO Sondertreffen in Brüssel.
Der NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg betont, dass sich ALLE NATO-Alliierten völlig solidarisch mit der Türkei erklärt haben. Und alle hätten den Terrorismus in seinen sämtlichen Formen verurteilt, betonte in einer abschließenden Pressekonferenz.
Die umstrittenen Angriffe auf die PKK wurden offiziell nicht kritisiert. Kein öffentliches Wort der Kritik an den türkischen Angriffen auf kurdische Stellungen. Kein öffentliches Wort darüber, dass der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan wenige Minuten vor der Sonderberatung der NATO-Botschafter den Friedensprozess mit der PKK einseitig aufgekündigt hatte. Obwohl mehrere NATO-Staaten Ankara dazu aufgerufen hatten, diesen Friedensprozess auf keinen Fall zu gefährden.
Meinst Du im Ernst, dass irgend ein Land der Welt ein paar Schiffsladungen voll Granaten in die Türkei schickt und meint - so, damit könnt ihr schon mal einen großen Teil eures eigenen Volkes ermorden?
Um eins unter uns klar zu stellen: Ich finde bis heute das Verhalten der NATO in dieser Sache als falsch. Wer gibt jemandem das Recht, einen Teil der eigenen Bevölkerung pauschal als Terroristen ein zu stufen? Der Kampf "offizielle Türkei" gegen PKK/Kurden gehört für mich zum schändlichsten Verhalten der heutigen Zeit. Stoltenberg hätte das ansprechen müssen.
Es ist allerdings so, dass wir Alle miteinander nicht wissen, welche Dinge abseits der Öffentlichkeit laufen und vereinbart werden. Wir haben keine Ahnung, welche Deals hinter verschlossenen Türen getroffen werden.