Das geschieht eben nicht fast überall. Ich weiß von keiner Türkei bspw. dass sie die Hinterlassenschaften der alten Griechen als türkisch reklamiert und den Griechen jegliches Kulturgut streitig macht. Auch die Ägypter reklamieren die Hinterlassenschaften der alten Griechen nicht für sich - Italiener ebenfalls nicht. Afghanen nicht, Inder nicht, usw. - also dort wo die Griechen sich überall ansiedelten und ihre Poleis errichteten, welche bis heute (als Ruinen) erhalten geblieben sind.
Wir müssen unsere Identität und unsere Kulturgüter vor niemanden bestätigen, weil sie bekannt und akzeptiert sind. Dass wir eure Ansprüche negieren, ist richtig. Was sollen wir denn sonst machen? Zusehen wie sich eine Nation an einer Identität, an einer Kultur, an einer Historik vergreift, die ihr gar nicht zusteht weil sie schon immer griechisch gewesen ist? Dass euer Nationalbewusstsein aus der Region Makedonien hervorgegangen ist, gibt euch noch lange nicht das Recht monopolistisch auf einen Namen zuzugreifen, der schon vergeben gewesen ist. Mittlerweile geht es sogar nicht einmal mehr um den Namen, sondern eben darum dass Seitens eurer Regierung propagandistisch versucht wird auf Kosten aller griechischen Makedonen etwas zu erschaffen, was historisch nicht korrekt ist ... und das wohlgemerkt auf eine Art und Weise, die mehr als lächerlich und nervig ist.
Da widerspreche ich doch nicht, Lube. In meinem Umfeld habe ich auch viel mit slawischen Mazedonier zu tun und die sind korrekt. Menschlich passt das immer, solange Politik aus dem Spiel gelassen wird. Solange aber eine Mehrheit existiert, die wie ein Gaywalker und Zoran ticken und dieser fanatische Nationalismus sogar von der Regierung aus geht, wird es zwischen Griechenland und FYROM nie funktionieren. FYROM muss anfangen zu differenzieren, wie einst Gligorov. Nur so und nicht anders ...
Meiner Meinung nach sollte man differenzieren, zwischen den verschiedenen politischen Kräften der jeweiligen Länder, die ihre politische Agenda verfolgen und in ihrer jeweiligen nationalistischen Doktrin agieren und ihre Ziele verfolgen und zwischen der jeweiligen kulturellen oder soziokulturellen Aspekten der Identität der Bevölkerungen.
Man sollte auch erwähnen, dass es verschiedene Besiedelungszeiten gab und zb. bei der Besiedlung der Slawen die Bevölkerungen, die schon ansässig waren, teils verdrängt und teils assimiliert wurden. Das heißt, viele Makedonier und auch Griechen bzw. griechische Makedonier wurden assimiliert und slawisiert. Das ist auf der anderen Seite auch mit mit den Bulgaren passiert, die erst nach den Slawen in diese Gebiete gekommen sind. Die Bulgaren sind aus dem Osten bzw. Nord-Osten gekommen und sie haben sich mit den Slawen vermischt und haben auch die slawischen Sprachen, Kultur etc. angenommen und sind auch zum Orthodoxentum konvertiert oder haben es angenommen. Die Bulgaren waren ursprünglich Tartarvölker. Deswegen ist es auch verkehrt "uns" einfach als Bulgaren zu bezeichnen. Die osmanische Komponente kommt auch noch hinzu. Und da sind eben auch die Bulgaren, die Griechen und die Makedonier, dh. griechisch und slawisch sprechende Makedonier von betroffen. Desweiteren gibt es auch noch die Minderheiten der Vlachen, der Aromunen etc. die Albaner nicht zu vergessen.
Wenn man mal aus einer NICHT-NATIONALISTISCHEN Perspektive all diese Dinge betrachtet, die sich in den etlichen Jahrhunderten dort im Balkan abgespielt haben, dann kann man niemandem irgendetwas absprechen oder klauen oder dem oder dem Volk kulturell etwas rauben oder es für sich beanspruchen. Zumal die Bevölkerungen sich in diesen Gebieten, seit der Eroberung der Römer immer und immer wieder vermischt haben oder neue Bevölkerungsgruppen dort in diese Gebiete eingewandert sind. Und die Bevölkerungen die nach den Römern dazugekommen sind, wie zb. die Slawen und die Bulgaren aus dem Osten, sie sind dort auch schon 1400 Jahre ansässig. Deswegen ist es problematisch, dass sich irgendwer durch eine nationalistisch politisch motivierte Doktrin etwas für sich beansprucht, dass er seinem Gegenüber abspricht.
Aufgepasst! Ich meine damit alle Fälle, wo sich diverse Leute aus den jeweiligen Staatenkosntrukten bestimmter Methoden bedienen und eben auch die jeweilige nationalistische Ideologie bedienen, um den jeweiligen Nachbarn auszugrenzen oder "Fremdzubestimmen". Klar ist jedoch, dass der einzige Name für eine Region, der sich erhalten hat, in dem Bevölkerungen lebten und leben, die sich bis heute mit dieser Region identifizieren, Makedonija war und bis heute ist. Von Kulturraub oder Klau kann nicht die Rede sein, da die Bevölkerung in der heutigen Republik Makedonien ihre eigene Sprache (die mit anderen Sprachen verwandt ist) und Kultur hat. Ebenso gibt es die Minderheiten in Griechenland, Ägäismakedonien und überall auf der Welt weitere Communities und Minderheiten, die sich als Makedonier sehen und eben auch ihre Bräuche, Tänze, Sprache, Musik und Kultur pflegen und ausleben. Es gab Zeiten, da durften sie dies alles nicht ausleben. aber auch damals sahen sie sich schon als Makedonier, eben der Region Makedonien verbunden, dort beheimatet, seit über Tausend Jahren. Meine Familie aus Kavala hat sich nicht als Türken oder Bulgaren gesehen, sie haben sich als Makedonier gesehen und meine Großfamilie in Strumica, in der Schweiz, in Deutschland und in Australien und in den USA sehen sich eben auch alle als Makedonier. Alexander der Große und die Antike, spielt da keine wesentliche Rolle.
Könnt ihr mir vielleicht sagen, wer aus meiner Familie zb. hellenische Wurzeln hat oder wer aus meiner Familie vielleicht auch türkische Wurzeln hat und wer von denen slawische Wurzeln hat? Sollen wir einen Gentest machen? Ich halte ja nicht so viel davon, von solchen Gentests.
Das mein Kumpel aus Peleponnes meint, dass die griechischen und die slawischen Makedonier hier und dort die selbe alte folkroristische Musik spielen und die selben Tänze tanzen, spielt das eine Rolle oder sollte man das nicht beachten, ist es irrelevant?
Mit einer Sache könntet "ihr" langsam mal aufhören; und zwar zu glauben, dass wir einfach nur Bulgaren seien. Dafür gabs zuvor schon zuviel Völkermischmasch und dafür gibt es einfach auch zu viele andere Länder bzw. Völker, die um "uns" herum liegen. Ebenso bei "Euch".
Versucht euch auch einfach mal nicht so sehr darauf zu versteifen, dass es bei uns nur Nationalisten gibt (gäbe).
Die jetzige Politik finde ich sehr problematisch. Der Nationalismus, der überall anzutreffen ist, ist problematisch.
Ich finde es gut, dass du dich mit slawischen Makedoniern verstehst.
Meine Erlebnisse und meine Inspiration hole ich mir selbst auch lieber aus dem Real-Life. Ich war im Sommer in der Republik Makedonien und ich war in Griechenland (griechisch Makedonien). Und es war absolut top!
Und ich habe hier makedonische und greichische Freunde, alte , wie auch neue. Und alle verstehen sich gut.
Das ist für mich das wichtigste.
Schöne Woche euch allen.
Lube