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Nachrichten aus Deutschland

  • Ersteller Ersteller Gelöschtes Mitglied 13322
  • Erstellt am Erstellt am
Ich hab das früher auch gedacht, bin ja eher ein rationaler Typ. Meine Meinung geändert hab ich bei einem Uni-Streik in Berlin. Hab mich damals geärgert, dass der ASTA (linker Studentenbund) die Studiengebühren dafür verbrät einen auf revoluzzer zu machen und uns andere daran zu hindern, zu den Vorlesungen zu gehen. Das ging glaube ich wochenlang. Den Vogel schossen sie ab mit einem großen Transparent, das sie auf das Hauptgebäude der Uni hängten. Da stand drauf, dass die Bürgermeisterin und Bildungssenatorin zurücktreten müsse, sonst würde der Streik weiter gehen. "So was weltfremdes, was soll das?"

2 Tage später gab besagte Senatorin den meisten Forderungen nach (ihrem Rücktritt natürlich nicht) und der Streik war vorbei.

Ich dachte bis dahin, man müsse unbedingt sachlich bleiben, um Aufmerksamkeit zu bekommen. Das Gegenteil ist oft der Fall. Ich sehe hier das selbe Prinzip. Alles was du sagst mag stimmen, aber erst wenn der Druck eine gewisse Emotionalität bekommt entsteht eine Eigendynamik, vor der Politiker Angst haben. Weil man nicht mehr abschätzen kann, wo sich das hin entwickelt.

Wenn am gestrigen Spiegel Artikel etwas dran ist, gibt es auch mehr als genug sachliche Gründe, die einen Protest rechtfertigen. Jedenfalls für die Generationen, die die Folgen in ein paar Jahrzehnten erleben werden.

Das ist ein gutes Beispiel, wie Politik funktioniert, nämlich Partikularinteressen, die gegeneinander antreten und wer die größere Lobbypower hat gewinnt (und macht dann auch oft die gestern getroffenen Entscheidungen wieder rückgängig, was dann oft an sich zu noch mehr Problemen führt). Politik ist an sich schon aufgrund dieser Tatsache ziemlich schlecht darin, Probleme zu lösen. Beim Klimawandel ist es nun noch so, dass es noch schwieriger ist, weil nicht ein Staat alleine dafür verantwortlich ist, sondern alle gemeinsam, d.h. effektiv geht das nur über internationale Verträge. Spätestens da geht die Chance, dass die Politik den Klimawandel effektiv bekämpft, gegen 0. Wenn Greta was gegen den Klimawandel tun will, dann sollte sie ihre Millionärseltern dazu bewegen ihr Geld in vielversprechende Technologien zu stecken, die entsprechend wirkliche Lösungen anbieten könnten, da gibt es inzwischen schon mehr als genug.
 
Fernsehtipp:
"
[h=1]ANNE WILL am 31. März 2019 um 21:45 Uhr im Ersten: Streiken statt Pauken - ändert die Generation Greta die Politik?[/h]
 
Den Fehler den die Grünen, Öko-Linken bzw. allgemein die Umweltaktivisten gemacht haben war es die These aufzuschnappen wonach der Klimawandel von Menschen gemacht ist. Sie sind damit auf die Falle der Anzugträger reingefallen und haben damit die Büchse der Pandora geöffnet, weil mit dieser Relation sich jede Diskussion Unendliche führen lässt. Es hätte gereicht zu sagen „wir sind für die Senkung von CO2-Emissionen, weil das ein hochgiftiger Stoff für die Umwelt und den Menschen ist“. Stattdessen hat man sich auf die gestellte These CO2 = Erderwärmung eingelassen und jede Diskussion seit Jahren endet immer wieder in diesem Nebenkriegsschauplatz. Die ganze Diesel-Diskussion ist inzwischen zu dieser Diskussion verkommen. Statt es dabei zu belassen, dass Stickoxide umweltschädlich sind, führt man jetzt die Diskussion ob der Dieselmotor im Vergleich zum Ottomotor die Pest oder das Cholera ist, weil weniger CO2 und damit eben weniger Klimaerwärmung.

Muss CO2 für die Klimaerwärmung verantwortlich sein um zu begreifen, dass es ein scheiss Stoff ist?

Die ganze Diskussion hat sich auf das Klima verschoben, dass inzwischen so viel Energie in diesem Bereich verschwendet wird und es zu dieser Thematik nun Massen an Büchern gibt mit Titel wie „Klimalüge“. Mag ja sein, dass es auf der Erde immer wieder Epochen gab die noch wärmer oder kälter waren als diese. Mag auch sein, dass jede Überschwemmung, Hitzewelle oder Hurrikan nur ein statistischer Extrempunkt ist. Das ändert aber nichts daran, das wir diese Welt mit Plastik, Ressourcengewinnung, Wegwerf-Mentalität etc. zerstören. Dabei ist es völlig gleichgültig ob das zusätzlich dafür sorgt, dass die Erde sich dadurch erwärmt oder nicht. Das ist ja schon bis zu diesem Punkt der Umweltzerstörung katastrophal schlimm.

Es wird sehr lange dauern, bis man diesen Fehler wieder gerade gebügelt bekommt. Bis dahin wird man zusehen müssen, wie Unternehmen das Öko-Siegel dazu nutzen um mehr zu verkaufen (es kapitalisieren) weil ihnen an der Umwelt per se nichts liegt.
 
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