Lorne Malvo
Biden 2020
Ich hab das früher auch gedacht, bin ja eher ein rationaler Typ. Meine Meinung geändert hab ich bei einem Uni-Streik in Berlin. Hab mich damals geärgert, dass der ASTA (linker Studentenbund) die Studiengebühren dafür verbrät einen auf revoluzzer zu machen und uns andere daran zu hindern, zu den Vorlesungen zu gehen. Das ging glaube ich wochenlang. Den Vogel schossen sie ab mit einem großen Transparent, das sie auf das Hauptgebäude der Uni hängten. Da stand drauf, dass die Bürgermeisterin und Bildungssenatorin zurücktreten müsse, sonst würde der Streik weiter gehen. "So was weltfremdes, was soll das?"
2 Tage später gab besagte Senatorin den meisten Forderungen nach (ihrem Rücktritt natürlich nicht) und der Streik war vorbei.
Ich dachte bis dahin, man müsse unbedingt sachlich bleiben, um Aufmerksamkeit zu bekommen. Das Gegenteil ist oft der Fall. Ich sehe hier das selbe Prinzip. Alles was du sagst mag stimmen, aber erst wenn der Druck eine gewisse Emotionalität bekommt entsteht eine Eigendynamik, vor der Politiker Angst haben. Weil man nicht mehr abschätzen kann, wo sich das hin entwickelt.
Wenn am gestrigen Spiegel Artikel etwas dran ist, gibt es auch mehr als genug sachliche Gründe, die einen Protest rechtfertigen. Jedenfalls für die Generationen, die die Folgen in ein paar Jahrzehnten erleben werden.
Das ist ein gutes Beispiel, wie Politik funktioniert, nämlich Partikularinteressen, die gegeneinander antreten und wer die größere Lobbypower hat gewinnt (und macht dann auch oft die gestern getroffenen Entscheidungen wieder rückgängig, was dann oft an sich zu noch mehr Problemen führt). Politik ist an sich schon aufgrund dieser Tatsache ziemlich schlecht darin, Probleme zu lösen. Beim Klimawandel ist es nun noch so, dass es noch schwieriger ist, weil nicht ein Staat alleine dafür verantwortlich ist, sondern alle gemeinsam, d.h. effektiv geht das nur über internationale Verträge. Spätestens da geht die Chance, dass die Politik den Klimawandel effektiv bekämpft, gegen 0. Wenn Greta was gegen den Klimawandel tun will, dann sollte sie ihre Millionärseltern dazu bewegen ihr Geld in vielversprechende Technologien zu stecken, die entsprechend wirkliche Lösungen anbieten könnten, da gibt es inzwischen schon mehr als genug.