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Griechenland hat mit 10 Millionen Einwohner knapp 65.000 Test geamcht.
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"In Italien entwickeln Hoteliers und die Betreiber von bewirtschafteten Stränden ungewohnte Konzepte, um mögliche Urlauber auf Distanz zu halten. Am Strand sollen Trennscheiben aus Plexiglas aufgestellt werden, Hotels sollen nur zur Hälfte belegt werden und nur noch Ein-Gang-Menus an Tischen servieren, die zwei Meter auseinanderstehen. "
Das ist die dümmste und teuerste Idee, die man sich nur ausdenken kann.
"Griechenland denkt über eine Art Touristenkorridor aus Westeuropa nach. Nachweislich gesunde Reisende sollen in speziellen Flugzeugen in überprüfte und Corona-freie Ferienanlagen geflogen werden, beschrieb der griechische Tourismusminister Charis Theocharis das Konzept. "
Das macht schon eher Sinn, aber wie viele Leute wollen sich das antun?
Das ist kein Doppelpost sondern ein ganz anderer Artikel
28.04.2020
EIN CORONAWUNDER, DAS KEINS IST
Wie Griechenland mit frisierten Statistiken den Tourismus retten will
Ferry Batzoglou
Feuerwerk über der Akropolis – Gründe zu feiern gibt es in Griechenland jedoch nichtBild: DPA![]()
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Ausgerechnet Griechenland glänzt mit einer Corona-Statistik mit auffallend niedrigen Fall- und Todeszahlen. Hinter der griechischen Mär steckt ein knallhartes Kalkül. Doch das birgt Gefahren – nicht zuletzt für unanständig angelockte Urlauber.
ATHEN Nur 134 Corona-Tote zählt das elf Millionen Einwohner zählende Griechenland, etwas mehr als 2500 Corona-Fälle sind gemeldet. Verschwindend wenig. Beinahe scheint es so, als habe das hochansteckende Coronavirus, dieser unsichtbare, tückische Killer, der Milliarden Menschen rund um den Globus in Atem hält, einen gewaltigen Bogen um das kleine Land mit der großen Geschichte geschlagen.
Einmal mehr lerne nun die Welt von der Weisheit der Griechen, konstatieren Beobachter fernab von Hellas voller Ehrfurcht. Das Narrativ lautet: Die Regierenden in Athen hätten Hand in Hand mit herausragenden einheimischen Virologen, Immunologen und sonstigen Nachfahren des alten Hippokrates so blitzschnell wie resolut auf die weltweit grassierende Pandemie reagiert. Und – siehe da – die notorisch undisziplinierten Griechen hätten diesmal sogar gespurt!
Autor dieses Textes ist Ferry Batzoglou. Der 52-Jährige berichtet für unsere Zeitung aus Griechenland und vom Balkan. (Foto: privat)![]()
Daher habe Griechenland gemessen an seiner Bevölkerungszahl viel weniger Corona-Tote und Kranke zu beklagen. Die Griechen seien ein Vorbild für den coronageplagten Rest der Welt. Endlich wieder. Sotiris Tsiodras, der Drosten Griechenlands, der allabendlich mit seiner angenehm sanften, väterlich wirkenden Stimme die aktualisierte Corona-Statistik vor einem Millionenpublikum am Fernseher bekanntgibt, ist hierzulande zum populärsten Griechen avanciert.
Premierminister Kyriakos Mitsotakiswiederum, ein bekennender Wirtschaftsliberaler, der Anfang Juli seinen linken Vorgänger Alexis Tsipras mit einem Wahltriumph aus dem Amt jagte, hat in Umfragen weiter deutlich zugelegt. Fänden heute Wahlen in Griechenland statt, würde Mitsotakis’ konservative Nea Dimokratia (ND) einen Kantersieg feiern. Wegen der schönen griechischen Corona-Statistik.
Geschönte Realität
Nur: Die Zahlen haben herzlich wenig mit der Realität zu tun. Der Grund: Bis zum 26. April, genau 60 Tage nach dem ersten festgestellten Corona-Fall in Griechenland, haben die Behörden insgesamt nur 64 608 Labor-Tests durchgeführt. Dies entspricht im Schnitt 1000 Tests pro Tag. Das ist lächerlich wenig.
Dabei ist auch unbekannt, wie viele Tests mehrmals bei einzelnen Personen durchgeführt wurden. Griechenland ist in Sachen Coronavirus eine Testwüste. Mitsotakis, Tsiodras und Co. handeln nach dem simplen Motto: „Keine Tests, keine Corona-Fälle.“
Führende griechische Virologen erklären dieses Unding allen Ernstes damit, auch Labortests seien unglaubwürdig – und damit sinnlos. Nebeneffekt: Das chronisch klamme Griechenland spart Geld. Als Corona-Tote werden ferner nur diejenigen Sterbefälle gezählt, die in die zur Behandlung von nachweislichen Corona-Fällen vorgesehenen landesweit 17 Krankenhäuser eingeliefert wurden und dort letztlich verstorben sind. Wer woanders stirbt, wird nicht posthum auf den Coronavirus getestet – und taucht so erst gar nicht in der griechischen Corona-Statistik auf. Verdachtsfälle fallen ohnehin unisono durch das Corona-Raster. Die Regierung Mitsotakis nutzt die vorbildlichen Corona-Zahlen mit einer ausgeklügelten PR-Strategie zur Eigenwerbung, auch im verblüfften Ausland.

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