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Klimawandel + Umweltschutz

Sieben von neun Belastungsgrenzen überschritten
Die Mehrheit der lebenswichtigen Funktionen der Erde ist laut einem neuen Bericht in Gefahr. Laut dem aktuellen „Planetary Health Check“ des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK) sind sieben von neun kritischen Belastungsgrenzen des Erdsystems überschritten – eine mehr als im Vorjahr.

Neu im Gefahrenbereich: die Ozeanversauerung – also wenn der pH-Wert des Meerwassers sinkt. Der „Planetary Health Check“-Bericht liefert eine Einschätzung zum Zustand des Erdsystems. Er basiert auf planetaren Belastungsgrenzen – neun Prozessen, die Stabilität, Widerstandsfähigkeit und lebenserhaltende Funktionen des Planeten regulieren, wie das PIK im Report schreibt.

„Zustand der Erde verschlechtert sich massiv“
„Mehr als drei Viertel der lebenswichtigen Erdsystemfunktionen befinden sich nicht mehr im sicheren Bereich. Die Menschheit verlässt ihren sicheren Handlungsraum und erhöht so das Risiko, den Planeten zu destabilisieren“, sagte PIK-Direktor Johan Rockström, Koautor des Berichts. Der Zustand der Erde verschlechtere sich massiv.

Die sieben überschrittenen Grenzen sind laut Bericht: Klimawandel, Integrität der Biosphäre, Veränderung der Landnutzung, Veränderung der Süßwassersysteme, Veränderungen im Stickstoff- und im Phosphorkreislauf, Eintrag menschengemachter Substanzen sowie auch die Ozeanversauerung.

 
Guterres: Auch positive Signale im Kampf gegen Klimakrise
UNO-Generalsekretär Antonio Guterres sieht im Kampf gegen die Klimakrise auch positive Entwicklungen – etwa bei der Energiewende. „Wir stehen am Beginn einer neuen Energieära“, sagte Guterres gestern bei einem Treffen am Rande der Generaldebatte der UNO-Vollversammlung in New York. „Wir müssen diesen günstigen Zeitpunkt nutzen.“

Als Beispiele nannte er China und Indien, die beiden bevölkerungsreichsten Staaten. Beide hätten einige ihrer selbst gesetzten Ziele für den Ausbau erneuerbarer Energien deutlich früher erreicht als geplant. Im vergangenen Jahr sei weltweit doppelt so viel in saubere Energie investiert worden wie in fossile Brennstoffe.

Mehr Ambition für neue Klimaschutzpläne gefordert
Das Treffen in New York dient der Vorbereitung der Weltklimakonferenz COP30 in Brasilien im November. Länder sind aufgerufen, spätestens bis Ende des Monats aktualisierte Klimaschutzpläne vorzustellen. Hier sah Guterres noch viel Aufholbedarf. Die neuen Pläne bis 2035 müssten „dramatische Emissionssenkungen“ beinhalten, so der UNO-Chef.

Schon jetzt hat sich die Erde nach Schätzungen der Weltwetterorganisation WMO um 1,3 bis 1,4 Grad erhitzt, im Vergleich zum Basiswert von 1850–1900. Angesichts der Unsicherheitsbereiche kann nicht ausgeschlossen werden, dass die 1,5-Grad-Marke aus dem Pariser Klimaschutzabkommen von 2015 bereits überschritten ist.

 
Ich bringe es gerne noch einmal
In Österreich drehen sich derzeit über 1.400 Windräder – und jedes von ihnen erzeugt mit jeder Umdrehung Strom. Doch was bedeutet das konkret im Alltag? Ein einzelnes Windrad kann mit nur einer Drehung genug Strom liefern, um beispielsweise eine Familie einen Tag lang zu versorgen oder 50 Kilometer mit dem E-Auto zurückzulegen.

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EFA-Bericht: Europas Umwelt in schlechtem Zustand
Die EU-Umweltagentur (EEA) hat die Mitgliedsstaaten zu mehr Entschlossenheit beim Naturschutz und der Anpassung an den Klimawandel aufgerufen.

Zwar seien „bedeutende Fortschritte“ bei der Verringerung von Treibhausgasemissionen und Luftverschmutzung gemacht worden, die EU-Mitgliedsstaaten müssten jedoch „die Umsetzung der bereits im Rahmen des Europäischen Green Deals vereinbarten politischen Maßnahmen und längerfristigen Schritte zur Förderung der Nachhaltigkeit vorantreiben“, erklärte die EEA in ihrem heute veröffentlichten Bericht.

„Der Gesamtzustand der Umwelt in Europa ist nicht gut“, hieß es von der EEA weiter. Die Natur des Kontinents sei „weiterhin von Zerstörung, Übernutzung und Verlust der biologischen Vielfalt betroffen“. Der EEA-Bericht beruht nach Angaben der Autoren auf Daten aus 38 europäischen Staaten.

Insbesondere verwies die EEA auf zunehmende Wasserknappheit und die übermäßige Nutzung von Böden. Es sei jedoch möglich, durch bessere politische Steuerung, technologische Innovationen, Wasserwiederverwendung und Sensibilisierung der Öffentlichkeit bis zu 40 Prozent des Wasserverbrauchs in der Landwirtschaft, der Wasserversorgung und der Energieerzeugung einzusparen.

 
Forscher planen Zukunft jenseits des 1,5-Grad-Ziels
Im Vorjahr ist die globale Erderwärmung erstmals über der 1,5-Grad-Marke und damit über dem Pariser Klimaziel gelegen. Wie das den Planeten verändern wird und wie sich der Mensch anpassen könnte, besprechen Forschende aus aller Welt diese Woche in Laxenburg. Fest steht, drastische Veränderungen stehen bevor.

Was es bedeutet, wenn sich die Erde um mehr als 1,5 Grad erwärmt, wird in manchen Erdregionen bereits jetzt deutlich. Eindringlich warnt der Klimawandel-Anpassungsminister von Vanuatu, Ralph Regenvanu, einem Inselstaat im Südpazifik, vor dem Untergang seines Landes. „Erhöhte Siedlungen, die seit Generationen bewohnt sind, werden vom Meer verschluckt. Das sind keine Zukunftsängste, das ist die Realität für unser Volk“, so Regenvanu.

Viele Bedrohungsszenarien kreisen um das Thema Wasser. In kontinentalen Ländern wie Simbabwe führe Wasserknappheit bereits zu großräumigen Migrationsbewegungen, sagt der simbabwische Konferenzteilnehmer Malu Moronzi. Selbst der Großstadt Kapstadt sei das Wasser schon ausgegangen, so die südafrikanische Klimatologin Debra Roberts von der KwaZulu-Natal-Universität. Zwar würden Vorbereitungen getroffen, doch diese seien selbst bereits wieder bedroht, wenn die Temperaturen dauerhaft über 1,5 Grad steigen. „Ich erhoffe mir von der Konferenz, dass sie einen globalen Diskurs darüber anstößt, wie wir uns künftig noch anpassen können“, sagt sie.

 
Erneuerbare überholen Kohle bei Stromerzeugung
Erstmals ist im ersten Halbjahr 2025 weltweit mehr Grünstrom als Kohlestrom produziert worden. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der global ansässigen Denkfabrik Ember.

Die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien stieg im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um fast acht Prozent auf 5.072 Terawattstunden. Die Verstromung von Kohle ging währenddessen um knapp ein Prozent auf 4.896 Terawattstunden zurück.

Der Anteil der Erneuerbaren am globalen Strommix habe sich damit auf 34,3 Prozent erhöht, so die Ember-Fachleute. Der Kohleanteil sei auf 33,1 Prozent gesunken. Zum Vergleich: In Deutschland wurden laut Statistischem Bundesamt im ersten Halbjahr rund 220 Terawattstunden Strom erzeugt, davon 62 Prozent aus Erneuerbaren und 21 Prozent aus Kohle.

Solar- und Windenergie an Spitze
Die weltweite Stromnachfrage sei im ersten Halbjahr 2025 um 369 TWh gestiegen. „Dieser Anstieg wurde mehr als ausgeglichen durch die Zunahme der Solarstromerzeugung (plus 306 TWh) und der Windstromerzeugung (plus 97 TWh)“, heißt es in der Studie.

 
237 Mio. Tonnen CO2 durch Ukraine-Krieg
Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine hat nicht nur Zehntausende Menschen das Leben gekostet und Millionen in die Flucht geschlagen, auch auch Natur und Klima leiden stark. Seit der Invasion im Februar 2022 wurde laut einem Bericht so viel klimaschädliches Treibhausgas ausgestoßen, wie Österreich, Ungarn, Tschechien und die Slowakei gemeinsam in einem Jahr freisetzen.

Der gesamte Ausstoß des Ukraine-Kriegs liegt laut dem von der Initiative zur Treibhausgasbilanzierung von Kriegen (IGGAW) veröffentlichten Report bei inzwischen 237 Millionen Tonnen Kohlendioxid-Äquivalenten. In diese Maßeinheit werden die verschiedenen Treibhausgase umgerechnet und so vergleichbar gemacht. Hintergrund ist, dass etwa Methan vielfach klimaschädlicher wirkt als CO2.

Ein Drittel der klimaschädlichen Treibhausgase wird durch den Krieg selbst freigesetzt, etwa durch Panzer und Jets, die viel Diesel und Kerosin verbrennen. Ein weiterer wichtiger Faktor sind vom Krieg entfachte Wald- und Buschbrände. Sie wüteten mehrheitlich an oder nahe der Frontlinien oder in Grenzgebieten. Die abgebrannte Fläche war im Jahr 2024 den Angaben zufolge mehr als zwanzigmal so groß wie im Durchschnitt der Jahre 2006 bis 2021.

 
Forscher warnen: Kipppunkte der Erde rücken bedrohlich näher
Mit seiner starken Erwärmung nähert sich unser Planet rasant katastrophalen und unumkehrbaren Kipppunkten, warnten heute 160 Klimaforscher und -forscherinnen aus 23 Ländern. „Wir steuern rapide auf mehrere Kipppunkte des Erdsystems zu, die unsere Welt verändern könnten und zerstörerische Folgen für Menschen und Natur hätten“, betonte Tim Lenton von der Universität Exeter, der mit einem internationalen Team den „Global Tipping Points Report“ veröffentlicht.

Es seien beispiellose und sofortige Maßnahmen von politischen Entscheidungsträgern und -trägerinnen in aller Welt notwendig, betonten die Fachleute. Ein Kipppunkt in der Klimaforschung ist ein kritischer Schwellenwert, bei dessen Überschreiten ein Teil des Erdsystems vergleichsweise plötzlich und oft unumkehrbar in einen neuen Zustand kippt – mit weitreichenden Folgen für die Menschheit.

Forscherinnen und Forscher sehen es als essenziell an, Kipppunkte zu vermeiden, um schwerwiegende, nicht mehr rückgängig zu machende Auswirkungen des Klimawandels zu verhindern.

Forscher: Warmwasser-Korallenriffe verloren
Ein Kipppunkt ist dem Bericht zufolge mit dem großen Korallensterben bereits erreicht. Selbst in dem unwahrscheinlichen Fall, dass sich die Erderwärmung noch bei 1,5 Grad stabilisieren lasse, sei mit einer Wahrscheinlichkeit von mehr als 99 Prozent davon auszugehen, dass Warmwasser-Korallenriffe verloren seien.

 
Australiens Regenwälder geben erstmals mehr CO2 ab, als sie aufnehmen
Eine aktuelle Studie zeigt: Australiens tropische Wälder haben ihre Funktion als Kohlendioxidsenken verloren. Schuld sind hohe Temperaturen, die mehr Bäume absterben lassen

Zumindest in der Theorie freuen sich Pflanzen über eine höhere CO2-Konzentration in der Luft. Ein Überangebot regt die Photosynthese an, heißt es – doch dieser "Düngeeffekt" ist keineswegs stabil und wirkt sich höchstens vorübergehend positiv auf das Wachstum aus. Die drastischen Folgeerscheinungen der Klimaerhitzung machen eine allfällige CO2-Düngung schließlich zunichte und verkehren sie sogar ins Gegenteil: Die Pflanzen setzen unter dem Strich mehr Kohlendioxid frei, als sie binden können.

Diese problematische Entwicklung lässt sich nun auch direkt beobachten: Die tropischen Regenwälder in Australien sind laut einer aktuellen Untersuchung die ersten, die infolge der Erderwärmung nachweislich mehr klimaschädliches CO2 ausstoßen als sie absorbieren. "Dies ist die erste Analyse, die dieses Muster bei natürlichen unangetasteten Wäldern und als über viele Jahre fortbestehendes Muster zeigt", sagte Studien-Koautor Patrick Meir von der University of Edinburgh. Er beurteilt diesen im Fachjournal Nature veröffentlichten Befund als "sehr besorgniserregend".

 
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