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Klimawandel + Umweltschutz

Adria-Strände verschwinden: Küstenabschnitt in Kroatien könnte bald Geschichte sein
Zagreb – Kroatiens Küsten gehören seit Jahren zu den beliebtesten Sommerzielen Europas. Türkisblaues Wasser, versteckte Buchten und charmante Küstenorte locken jedes Jahr Millionen Reisende an die Adria. Vor allem in den Sommermonaten erreichen viele Strände ihre Kapazitätsgrenzen. Überfüllte Buchten, steigende Preise und zunehmende Umweltbelastungen prägen dann vielerorts das Bild und stellen Besucher sowie die Küstenregionen vor Herausforderungen.

Eines der drängendsten Probleme, das nicht nur Kroatien betrifft, ist der steigende Meeresspiegel infolge des Klimawandels. Weltweit bedroht er Küstenregionen, Strände und Inseln – auch entlang der Adria zeigen sich bereits erste Auswirkungen. Ein aktueller Bericht der Europäischen Umweltagentur (EUA) zeichnet ein alarmierendes Bild: Europas Küsten könnten sich im kommenden Jahrhundert grundlegend verändern. Die Behörde warnt, dass der Meeresspiegel derzeit schneller steigt als jemals zuvor in der Geschichte der modernen Messungen.

Europas Küsten im Wandel: Meeresspiegelanstieg bedroht beliebte Strände in an der Adria
Sollte der aktuelle Trend anhalten, könnte sich die Küstenlinie des Kontinents im kommenden Jahrhundert laut dem Bericht grundlegend verändern. Zwischen 2006 und 2018 erhöhte er sich jährlich um durchschnittlich 3,7 Millimeter – mehr als doppelt so stark wie im gesamten 20. Jahrhundert, berichtete Euronews. Die Folgen wären weitreichend: Strände, Häfen und ganze Küstenstädte könnten unter Druck geraten. Angesichts dieser Entwicklungen betont die EUA die Notwendigkeit, Küstenplanung und Risikomanagement langfristig anzupassen.

An der südlich von Dubrovnik gelegenen Adriaküste zählt der Strand Pasjača in Konavle zu den bekanntesten Naturstränden Kroatiens. Der kleine, nur rund 80 Meter lange Abschnitt ist für seinen feinen Sand, die steilen Felswände und das klare Wasser bekannt – zugleich aber besonders anfällig für Veränderungen der Küstenlinie. Laut Euronews gehört Pasjača zu jenen europäischen Stränden, die voraussichtlich am stärksten vom steigenden Meeresspiegel und von Erosionsprozessen betroffen sein werden. Fachleute gehen davon aus, dass sich die Küste dort im Laufe des kommenden Jahrhunderts um bis zu 31 Meter zurückziehen könnte.

 
„Zeit wird knapp“
Tauziehen um EU-Klimaziele vor COP
Am Donnerstag findet in Brüssel der EU-Gipfel der Staats- und Regierungschefs statt. Ganz oben auf der Agenda steht die Festlegung von Leitlinien für das EU-Klimaziel 2040. Die bisherigen Diskussionen auf EU-Ebene lassen auf ein hartes Tauziehen schließen, konkrete Zahlen wird es aber wohl erst im November geben. Doch die Zeit drängt, schließlich sind die EU-Klimaziele auch angesichts der UNO-Weltklimakonferenz (COP30) von großer Bedeutung.

Eigentlich hätte die EU bei den Vereinten Nationen schon längst ihre Klimaziele für 2035 einreichen müssen. Die EU-Kommission knüpfte diese aber an das EU-Klimaziel für 2040 – und dieses ist nach wie vor ausständig. Anders als die Zusage an die UNO ist das EU-Klimaziel gesetzlich bindend, verlangt den 27 Ländern konkrete Bemühungen um mehr Klimaschutz ab und sorgt deshalb für Konflikte.

Konkret sieht der aktuelle Vorschlag der Kommission vor, den Treibhausgasausstoß bis 2040 um 90 Prozent im Vergleich zu 1990 zu senken. Finnland, die Niederlande und Dänemark gehören zu den Befürwortern des 90-Prozent-Ziels. Länder wie Tschechien und Italien halten es jedoch für zu ambitioniert und sprechen sich für niedrigere Ziele aus.

 
Untätigkeit in der Klimakrise kostet jährlich mehr als drei Millionen Menschen das Leben
Allein das Verbrennen fossiler Energieträger führt durch Luftverschmutzung jährlich zu 2,5 Millionen verfrühten Todesfällen. Auch die Hitze stellt eine wachsende Belastung dar

Smog ist oft erst aus der Distanz zu erkennen, schlechte Luft tötet unsichtbar. Jährlich kommt es weltweit zu 2,5 Millionen verfrühten Todesfällen, die allein auf das Verbrennen fossiler Energieträger zurückzuführen sind. Das berichtet ein Forschungskonsortium für den aktuellen "Countdown on Health and Climate Change" des Fachjournals The Lancet. Hinzu kommen etliche weitere tödliche Gesundheitsfolgen, die aus fehlender Klimawandelanpassung resultieren: Bei 13 von 20 Indikatoren seien im Jahr 2024 Extremwerte erreicht worden.

"Die Zerstörung von Leben und Lebensgrundlagen wird weiter eskalieren, bis wir unsere Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen beenden und unsere Anstrengungen zur Anpassung drastisch verstärken", betonte Marina Romanello vom University College London. Sie ist Erstautorin des rund 50 Seiten langen Berichts, der im Vorfeld der diesjährigen UN-Klimakonferenz erscheint.

 
Ja, er war erst kürzlich bei Taco und ist ihm in den Ar...sch gekrochen
Bill Gates sieht Klimawandel nicht mehr als das größte Problem
Der amerikanische Tech-Milliardär und Großspender stuft den Klimaschutz im Ranking der Top-Prioritäten der Menschheit herunter

Microsoft-Gründer und Milliardär Bill Gates legte am Dienstag seine neue Sichtweise auf das Problem des menschengemachten Klimawandels dar. Der Klimawandel werde zwar schwerwiegende Folgen haben, "insbesondere für die Menschen in den ärmsten Ländern", schreibt Gates in seinem offiziellen Blog Gatesnotes. Die Vorstellung, dass nichts wichtiger sei, als den Temperaturanstieg zu begrenzen, halte er aber für falsch.

Armut und Krankheiten
Der Klimawandel werde nicht zum Untergang der Menschheit führen, prophezeit der Unternehmer. Die Emissionsprognosen seien gesunken und mit den richtigen politischen Maßnahmen und Investitionen "werden wir die Emissionen noch viel weiter senken können", meint Gates. Seine Forderungen an die Weltklimakonferenz (COP30), die im kommenden November in Brasilien stattfindet, laut daher, den Fokus von "den Kennzahlen der Emissionen und des Temperaturanstiegs" auf "die Verbesserung des Lebens" zu verschieben. Die größten Probleme der Menschheit sind für Gates "nach wie vor Armut und Krankheiten".

"Bedauerlicherweise" führe die "Weltuntergangsvorstellung" dazu, dass sich ein Großteil der Klimaschutzgemeinschaft "zu sehr auf kurzfristige Emissionsziele fokussiert und Ressourcen von den effektivsten Maßnahmen abgezogen werden, die wir setzen sollten, um das Leben in einer sich erwärmenden Welt zu verbessern".

 
UNO: Erde auf Weg zu katastrophaler Erwärmung
Die Erde ist laut einem UNO-Bericht auf dem Weg zu einer katastrophalen Erwärmung. Selbst bei Einhaltung aller gegenwärtigen Klimaschutzzusagen steuere die Erde auf eine folgenschwere Erwärmung von 2,3 bis 2,5 Grad bis zum Jahr 2100 zu, legte das UNO-Umweltprogramm (UNEP) heute in seinem sogenannten Emissions Gap Report dar.

Die Treibhausgasemissionen drastischer zu verringern, wird ein zentrales Thema bei den bevorstehenden Klimaverhandlungen im brasilianischen Belem sein.

 
Klimawandel
Neue Taktiken der Desinformation
30 Jahre nach der ersten Weltklimakonferenz (COP) ist die Weltgemeinschaft nach wie vor weit von den Klimazielen entfernt. Mitverantwortlich sind Desinformationsstrategien, oft sichtbar in sozialen Netzwerken. Klimawandelskeptiker versuchen Zweifel zu säen, so auch vor der COP30 in Belem in Brasilien. Eine Recherchekooperation europäischer Medien, darunter der ORF, hat sich die im Vorfeld am häufigsten kursierenden Behauptungen genauer angesehen und dafür Zehntausende Beiträge auf X untersucht.

Furcht vor wirtschaftlichem Abstieg, Wissenschaftsfeindlichkeit und die CoV-Pandemie spielen eine Rolle. Die weitgehende Akzeptanz des menschengemachten Klimawandels als wissenschaftlicher Fakt hat in den letzten Jahren abgenommen, wie Befragungen aus Deutschland zeigen. Marc Olefs, der die Klimafolgenforschung bei GeoSphere Austria leitet, beobachtet einen Rückschritt auch in Österreich. „Jetzt sind wir wieder eine Ebene runter, wo es wieder darum geht, überhaupt die Legitimität von Klimapolitik wissenschaftlich zu untermauern“, sagte er gegenüber dem ORF.

 
1,5-Grad-Grenze
„Wir sind gescheitert“
Zehn Jahre nach dem als historisch gefeierten Pariser Klimaabkommen ist die Staatengemeinschaft aus Sicht von UNO-Generalsekretär Antonio Guterres daran gescheitert, die Erderwärmung unter dem wichtigen 1,5-Grad-Limit zu halten. „Die bittere Wahrheit ist, dass wir es nicht geschafft haben, unter 1,5 Grad zu bleiben“, sagte Gutteres am Donnerstag zum Auftakt des Klimagipfels vor rund 50 Staats- und Regierungschefs im brasilianischen Belem, wo nächste Woche die Weltklimakonferenz (COP30) beginnt.

Guterres verwies auf wissenschaftliche Erkenntnisse, dass die 1,5-Grad-Grenze spätestens zu Beginn der 2030er-Jahre befristet überschritten wird – mit fatalen Folgen. Jedes Zehntelgrad bedeute mehr Hunger, mehr Vertreibung und mehr Verluste.

 
Wissenschafter werfen Bill Gates beim Klimawandel fatale Irrtümer vor
Der US-Milliardär appelliert an die Weltklimakonferenz, neu zu denken. Forscher sehen hingegen Gates in der Klimapolitik falsch abgebogen

Pünktlich zu seinem 70. Geburtstag und wenige Tage vor der Weltklimakonferenz (COP30) in Brasilien hat Microsoft-Gründer Bill Gates einen Aufsatz mit einem Appell für eine andere Klimapolitik veröffentlicht. Die Begrenzung des globalen Temperaturanstiegs solle nicht das wichtigste Ziel sein, sagt Gates. Europäische und amerikanische Wissenschafterinnen und Wissenschafter reagieren mit Kritik auf die Sichtweisen des US-Milliardärs.

Zunächst noch einmal ein Blick auf Bill Gates' Standpunkt: In seinem Aufsatz vom 28. Oktober stellt er drei Thesen auf (er nennt sie "drei harte Wahrheiten"). Erstens sei der Klimawandel ein ernstes Problem, aber er werde nicht das Ende der menschlichen Zivilisation bedeuten. Zweitens sei die Temperatur nicht die beste Kennzahl, um unsere Fortschritte beim Klimaschutz zu messen. Drittens seien Gesundheit und Wohlstand der beste Schutz gegen den Klimawandel.

In seinem Aufsatz fallen vor allem zwei Aspekte auf: Gates' Erklärungen sind von einem starken Glauben an Lösungen durch Technologie unterfüttert – wenig verwunderlich bei einem erfolgreichen Tech-Unternehmer. Außerdem stellt er die Themen Armutsbekämpfung und Klimaschutz ziemlich klar gegeneinander. Wörtlich schreibt Gates: "Es werden Geld und Aufmerksamkeit zu weniger effektiven Projekten (für den Klimaschutz, Anm.) gelenkt, weg von Bemühungen, die eine größere Wirkung auf die Lebensbedingungen von Menschen haben werden: nämlich es erschwinglich zu machen, alle Treibhausgasemissionen zu beseitigen und extreme Armut durch Verbesserungen in der Landwirtschaft und der Gesundheitsversorgung zu reduzieren."

 
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