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Ägypten entscheidet sich

Herrlich...

da gehen Millionen Ägypter auf die Strasse und wollen einen undemokratischen Diktator vom Thron stürzen. Zunächst vom Westen unbeachtet, ist die primäre Sorge einen Verbündeten zu verlieren = Kein Jubel. Es folgt dann Kritik am Militär, dem Eingreifen und der eigenen Absicherung in der Verfassung. Nun kommt im ersten arabischen Land zum ersten Mal ein demokratisch legitimierter Präsident an die Macht. Er macht Fehler, trifft zweifelhafte Entscheidungen (ohne Frage) und wird kritisch beäugt. Nun gehen wieder Millionen auf die Strasse und der Westen bejubelt nun den Sturz eines demokratisch legitimieren Präsidenten und zugleich einen Militärputsch, die mit den zuvor vom Westen kritisierten Mechanismen der Armee genau diesen Sturz herbeiführt.

Fein....bei so viel Demokratiesupport kann ja niggs mehr schief gehen...:D
 
Mag sein, dass ich kein guter Unternehmer werde, auch enn es nach wie vor EIN Ziel in meinem Arbeitslebenist, eines Tages in die Selbständigkeit zu wechseln - und wenn es erst in der Pension nach meinem Brotberuf ist. Konkurrenz würde ich keinesfalls zertreten. Hinter jedem Unternehmer/Konkurrenten stehen auch Menschen. Aber ich wäre sicher so fies und würde die besten Ideen der Konkurrenz hemmungslos klauen und in meineBusinessplan integrieren. Gleichzeitig auch deren Fehler versuchen zu vermeiden. "Der frühe Vogel bekommt den Wurm - aber die zweite Maus kriegt den Käse!" :-)

Persönlich finde ich es gut, wenn Islamisten in politischen Dingen in die Schranken gewiesen werden - so wie Du sagst: Egal wie gemäßigt sie sind!

Ich habe es bewusst überspitzt formuliert. Was ich damit eigentlich sagen wollte, kein Unternehmen ist wirklich froh über Konkurrenz, jeder will doch am meisten verkaufen und verdienen. Bei zu viel Konkurrenz bleibt vom Kuchen eben wenig übrig. Das ist auch der Grund warum man z.b. Monopole vermeiden bzw. zerschlagen sollte.

Aus Verbraucherperspektive läuft die Sache natürlich genau andersherum.
 
Unruhen in Ägypten: Die Fanatiker werden verlieren


Ein Gastbeitrag von Hamed Abdel-Samad



REUTERS


Trotz der Gewalt in Kairo dürfen wir nicht vergessen: Der Sturz von Mursi durch die Armee war alternativlos, weil der Präsident und seine Muslimbrüder das Land in Geiselhaft gehalten haben. Mehr noch, das Militär hat auch die Freiheit im Westen vor den Islamisten verteidigt.

Wann immer die Islamisten nach der Macht griffen, gab es zwei Szenarien: Gelang ihnen die Machtergreifung, so regierten sie mit eiserner Hand und verwandelten ihre Gesellschaften in Freiluftgefängnisse wie Iran, Afghanistan, Somalia oder Sudan. Wurden sie von der Macht verdrängt wie in Algerien Ende der achtziger Jahre, verwandelten sie sich in terroristische Organisationen und richteten Blutbäder auch in der Zivilbevölkerung an.


Gerade wurde in Ägypten das erste Szenario durch die Intervention der Armee abgewendet, gleichzeitig wächst die Befürchtung vor dem Eintreten der zweiten Variante. Jetzt schicken die Muslimbrüder ihre Milizen auf der Straße, schießen wild um sich und versuchen, die Bevölkerung in Angst und Schrecken zu versetzen, um ihren gestürzten Präsidenten zurück an die Macht zu bringen. Doch die Muslimbrüder haben den Zeitgeist nicht verstanden. Sie konnten nicht begreifen, dass sie im Zeitalter der globalen Kommunikation keine neue Diktatur aufbauen können. Sie nutzten die Demokratie als Trojanisches Pferd, um an die Macht zu kommen, dann versuchten sie, die Demokratie von innen zu zerstören. Wie Mubarak wollten sie in rasantem Tempo die Kontrolle über alle Institutionen des Landes erlangen. Ihre Allianz mit der Hamas war eine Bedrohung für die Sicherheit auf der Halbinsel Sinai und kostete 16 ägyptische Soldaten das Leben. Ihre amateurhafte Wirtschaftspolitik führte das Land in den Ruin.

Ägypten drohte auszubluten


Da es in Ägypten kein Parlament gibt, das ein Amtsenthebungsverfahren gegen den Präsidenten einleiten konnte, mussten die Massen ein populäres Verfahren einleiten, um Mursi loszuwerden. Die Armee musste intervenieren, um einen Bürgerkrieg zwischen Mursi-Anhängern und seinen Gegnern zu verhindern und um das wirtschaftliche und sicherheitspolitische Ausbluten Ägyptens zu stoppen.

Die Sessel-Experten im Westen sehen dahinter nur einen Militärputsch und blenden den Willen von Millionen Ägypter aus. Es kommt selten vor, dass die Taliban, die Hamas, die US-Regierung und das deutsche Kanzleramt einer Meinung sind. Aber in diesem Fall sehen sie alle die Absetzung des ägyptischen Ex-Präsidenten Mohammed Mursi als einen Rückschlag für die Demokratie. Demokratie ist aber keine katholische Ehe, die einer Frau verbietet, sich scheiden zu lassen, auch wenn der Ehemann Alkoholiker ist und sie jeden Tag misshandelt und vergewaltigt. Die Islamisten waren dabei, Ägypten ins Mittelalter zurückzuschießen und ihre Macht in weiteren arabischen Staaten auszubauen.
Der Sturz der Muslimbrüder in Ägypten leitet das Ende des Islamismus ein. Denn Ägypten war immer das Zentrum des radikalen Islam. Also kann man die Intervention der Armee auch als Verteidigung nicht nur der Freiheit der Ägypter, sondern auch unserer Freiheit hier im Westen verstehen.

Die letzte Schlacht hat begonnen


Ja, Mursi wurde demokratisch gewählt und kam auf legalem Wege an die Macht. Aber es gibt einen bedeutenden Unterschied zwischen legal und legitim. Legalität ist das Verfahren; Legitimität ist der langfristige Prozess. Für mich ist Mursi deshalb seit Monaten kein legitimer Herrscher Ägyptens mehr. Denn kaum wurde er gewählt, brach er alle seine Versprechen und wandte sich vom demokratischen Regelwerk ab. Er setzte sich durch umstrittene Dekrete über das Gesetz hinweg und ließ zu, dass die Milizen der Muslimbrüderschaft das obere Verfassungsgericht belagerten, um die Richter daran zu hindern, ein Urteil gegen seine islamistische Verfassung zu fällen.


Als friedliche Demonstranten vor seinem Palast Anfang Dezember 2012 demonstrierten, schickte er Teile seine Milizen auf sie los und ließ sie die Demos blutig auflösen. Seine islamistischen Verbündeten bezeichneten die Oppositionsführer sogar in seiner Anwesenheit als ungläubige Verräter. Manche ihm nahestehenden Fernsehsender hetzten gegen die Kopten und die schiitische Minderheit, was zu pogromartigen Szenen mit mehreren Todesopfern führte. Außergewöhnliche Zeiten erfordern außergewöhnliche Maßnahmen. Was die Armee am 3. Juli machte, war kein wirklicher Putsch, sondern eine Geiselbefreiungsaktion. Ein ganzes Land war von Mursi und seinen Muslimbrüdern im Namen der Demokratie als Geisel genommen, misshandelt und entstellt worden. Nun sind die Karten neu gemischt, und die Muslimbrüder haben die Chance, sich an der neuen Regierung und an demokratischen Wahlen zu beteiligen, aber das wollen sie nicht. Wenn sie nicht die Regeln bestimmen können, lehnen sie das Spiel ab. Und so vertiefen sie die Spaltung weiter.

Mursi und seine Muslimbrüder putschten zuerst gegen die Demokratie und gegen den Willen der meisten Ägypter. Nun ist die Maske der Islamisten gefallen, und sie sprechen wieder die Sprache, die sie am besten beherrschen, nämlich die Sprache der Gewalt. In Kairo, Alexandria, auf der Halbinsel Sinai und im Süden des Landes wollen sie mit Gewalt den abgesetzten Präsidenten wieder installieren. Dutzende Tote und Hunderte zum Teil Schwerverletzte sind das Ergebnis des ersten Tages. Die letzte Schlacht der Fanatiker hat begonnen, und sie werden verlieren.

Abdel-Samad: Sturz von Mursi war alternativlos - SPIEGEL ONLINE





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9. Juli 2013 23:48

Nach Mursi-Sturz

Al-Beblawi will Muslimbruderschaft an Regierung beteiligen



image.jpg

Hazem al-Beblawi führt bis zu den Neuwahlen die Übergangsregierung in Ägypten.


Es gab mehrere Kandidaten, lange Gespräche und Widerstand von den Salafisten - doch nun hat Ägypten einen neuen Ministerpräsidenten: Al-Beblawi, Ex-Finanzminister, führt künftig die Übergangsregierung - auch den entmachteten Muslimbrüdern will er Kabinettsposten anbieten.

Ägypten: Al-Beblawi wird Regierungschef - Politik - Süddeutsche.de
 
Ägyptens enttäuschte Revolutionäre: Die Abgehängten

Aus Kairo berichtet Raniah Salloum

Hurra, Mursi ist weg - erst haben die Demonstranten auf dem Tahrir-Platz noch gejubelt, schon eine Woche später folgt die Ernüchterung. Ägyptens Jugend fürchtet, dass wieder andere von den Protesten profitieren. Doch selbst in die Politik? Das will kaum einer.

Eigentlich sollte Samich al-Masri zufrieden sein. Der 32-Jährige war einer der Koordinatoren der "Front 30. Juni", einem buntgemischten Bündnis von Tahrir-Platz-Aktivisten, das den Sturz von Mohammed Mursi forderte. Seit einer Woche ist der Islamist nicht mehr Präsident, sondern steht unter Hausarrest. Und Masri ist enttäuscht.
Nicht über das Schicksal derMuslimbruderschaft. Den Religiösen trauert Masri nicht nach. Er schenkt sich ein Glas Cola ein und zündet eine Zigarette an, trotz Fastenzeit. Sein nachgemachtes Marken-T-Shirt zieren die Namen westlicher Metropolen.

Was Masri ärgert, ist das neue Verfassungsdekret, das der vom Militär eingesetzte Präsident Adli MansurMontagnacht veröffentlichte. "Ich lehne es rundum ab", sagt Masri. "Die tun gerade so, als hätte es unsere Proteste nie gegeben."
Vergangene Woche hatte Militärchef Abd al-Fattah al-Sisi PräsidentMohammed Mursi für abgesetzt erklärt. Dabei zeigte er sich mit einer seltsamen Koalition. Hinter ihm stand die Führung der salafistischen Nur-Partei, der koptische Papst, die Revolutionsjugend, die Gelehrten der Al-Azhar-Moschee und die Nationale Heilsfront, das Bündnis der wichtigsten liberalen Parteien.
Doch als Mansur am Montagabend die neue Verfassung und den zukünftigen Fahrplan veröffentlichte, waren mehrere Koalitionspartner wütend: Sie wurden vor der Erklärung gar nicht erst befragt.

Liberale haben viele Einwände gegen Verfassungsdekret
Die neue Verfassung garantiert dem Militär seine Rolle als Staat im Staate. Sie kommt den Salafisten entgegen, indem sie die Interpretation der Scharia zur Hauptquelle der ägyptischen Gesetze erklärt. Den Übergangspräsidenten macht sie zum allmächtigen Herrscher, der keiner Kontrolle untersteht - außer der des Militärchefs Sisi, der ihn einsetzte.
"Wir haben ein paar Vorbehalte", sagt Chaled Dawud, Sprecher der liberalen Nationalen Heilsfront SPIEGEL ONLINE. So sei man unzufrieden mit der Art, wie die Erklärung zustande kam, dem Artikel über die Rolle der Scharia und der Allmacht des Präsidenten. Auch am politischen Fahrplan für die Zukunft sei etwas zu bemängeln. Man wolle erst Präsidentschafts- und erst dann neue Parlamentswahlen, nicht wie bisher vorgesehen umgekehrt. Ob er auch ein Problem in der Unabhängigkeit des Militärs sehe? "Wir haben derzeit wichtigere Probleme", sagt Dawud.
Auch für Masri ist Ägyptens Militär eine Art heilige Kuh. Wie jeder Ägypter kennt er viele, die dort gerade ihren Wehrdienst ableisten. Er selbst hat sogar freiwillig länger gedient. Wie viele Jahre es waren, möchte er nicht verraten - "zu lange" ist alles, was er dazu sagt. Inzwischen verdient er sein Geld als Informatiker.

Viele junge Ägypter wollen nicht in die Politik
Zwar schimpft Masri über das neue Verfassungsdekret. Er bezeichnet es sogar als "Versuch, unsere Revolution wieder rückgängig zu machen". Dennoch lässt er auf Militärchef Abd al-Fattah al-Sisi nichts kommen. "Sisi ist die Stimme der Jugend in der Armee", sagt Masri. Der 58-jährige Sisi war der Jüngste im obersten Kreis der Generäle, als Mursi ihn 2012 zum Militärchef machte. "Ihm liegt das Wohlergehen des ägyptischen Volkes am Herzen", sagt Masri.
Auch wenn das Militär hauptverantwortlich für das Verfassungsdekret ist, wettert Masri lieber über die "Felul", die Überbleibsel des Mubarak-Regimes. Husni Mubarak wurde zwar 2011 gestürzt, doch seine Funktionäre haben nun wieder Aufwind.
So sind Präsident Adli Mansur und Premierminister Hasim al-Beblawi beide Technokraten, die schon unter Mubarak führende Posten innehatten. Die neue Verfassung wird von zehn Richtern und Jura-Professoren geschrieben werden, die unter Mubaraks autoritärer Herrschaft Karriere machten. "Die Alten wollen uns wieder zurückdrängen, dabei sind wir die Zukunft", klagt Masri.

Ägyptens Revolutionsjugend schaut wieder nur hilflos zu. 2011 halfen sie mit, Husni Mubarak zu stürzen. Anschließend mussten sie mit ansehen, wie die Muslimbrüder die Macht übernahmen. Nun haben sie mitgeholfen, die Islamisten zu verdrängen. Doch wieder werden es andere sein, die davon profitieren.
Masri will nicht in die Politik. Wie so viele seiner Altersgenossen hält er wenig davon. Sein Traum ist es, sich um Straßenkinder und Slum-Bewohner zu kümmern. "Dann, wenn die Revolution ihr Ziel erreicht hat und wir Brot und soziale Gerechtigkeit haben." Doch noch, sagt er, sei die Zeit nicht gekommen.

http://www.spiegel.de/politik/ausland/aegypten-jugend-wuetend-ueber-das-neue-verfassungsdekret-a-910512.html



Dieser Artikel ist interessant, weil er, außer der Sackgassen in denen die ägyptische Jugend-Bewegung sich befindet, auch die Schwächen der "Demokratie" nach westlichem Modell zeigt, und wie leer ihre Versprechen sind.
 
Zuletzt bearbeitet:
Muslimbruderschaft mit Fotofälschung


HonestReporting Media BackSpin, 12. Juli 2013

Abbildung: Die Facebook-Seite der ägyptischen Partei für Freiheit und Gerechtigkeit (FJP) – dem politischen Arm der Muslimbruderschaft – stellte alte Fotos ein, die in Syrien getötete Kinder zeigen.
Dazu ist auf der Webseite von Al Arabiya zu lesen (Hervorhebung durch uns):

Die Muslimbruderschaft wird grober Täuschung in ihren Fernsehausstrahlungen und Sozialen Medien beschuldigt, darunter einiger Darstellungen, die von einem Leser als „faustdicke Lüge“ angeprangert wurden.
Sowohl die Mainstream-Medien als auch Soziale Medien wie Facebook und Twitter wurden während der Unruhen zu Schlachtfeldern zwischen den gegnerischen Seiten, was zum Sturz von Mohammad Mursi in Ägypten geführt hatte.
Kritiker verweisen auf Fälschungen durch Medien, die mit der Muslimbruderschaft kooperieren, während der Vorwurf der Voreingenommenheit gegen Al Jazeera fallen gelassen wurde, aber auch andere wie Al Arabiya und CNN wegen ihrer Berichterstattung angegriffen worden waren.

In einem der dreistesten und bedenklichsten Fälle zeigt die ägyptische Partei für Freiheit und Gerechtigkeit (FJP) – der politische Arm der Muslimbruderschaft – Bilder von Kindern, die in Syrien getötet worden waren – mit der Behauptung, sie wären Opfer der jüngsten Unruhen in Ägypten.

Kommt uns bekannt vor, oder? Es ist nicht das erste Mal, dass Bilder von toten syrischen Kindern missbraucht wurden.
Zu Beginn der Operation Säule der Verteidigung im Jahr 2012 twitterte der palästinensische Journalist/Aktivist Hazem Balousha ein bewegendes Foto eines Mädchens auf einer Tragbahre, das angeblich bei einem israelischen Luftangriff verletzt worden war.
BBC-Reporter Jon Donnison war beeindruckt und sorgte für die Verbreitung des Fotos. Aktivisten entdeckten jedoch, dass das Foto in Wirklichkeit einen Monat vor Kriegsbeginn in Syrien aufgenommen worden war.

Donnison2.jpg


Dies veranlasste HonestReporting, Donnison eine Auszeichnung für den unaufrichtigsten Reporter des Jahres 2012 zu verleihen. Wie viele andere werden dieser speziellen Form besonders grober Fauxtography noch auf den Leim gehen?

Muslimbruderschaft mit Fotoflschung
 
Ein sehr guter Artikel in Ahram, finde ich:

http://english.ahram.org.eg/NewsContentP/4/76987/Opinion/On-fascism-and-fascists.aspx



On fascism and fascists


In focusing on the Muslim Brotherhood's fascist tendencies do we not risk losing sight of the largest elephant in the room — the perils of army intervention in the name of protecting liberty?



Khaled Fahmy , Sunday 21 Jul 2013

In March, I wrote an article here in response to an article written by Wael Abbas, author of the blog Misr Digital, in which he had warned of the threat of a spread of armed militias belonging to different groups, from the Brotherhood to the Ultras to thugs, expressing apprehension at what he viewed was the rise of militarism and fascism in Egypt. Abbas concluded his article with a comparison between our state a year ago (when the article was written) and the state of Germany in the last days of the Weimar Republic in the 1920s, on the eve of the Nazis coming to power.In my own article, I mentioned that a comparison between the Brotherhood and the Nazis might be disturbing, yet it might also be useful if used to analyse and understand the current moment. And I argued that there are many differences between the Brotherhood and the Nazis, most importantly the fact that the Nazis had already exercised effective control over the institutions of official violence — the military and police — before they gained political power, while the Muslim Brotherhood lacked control over these two key institutions even after being voted into office.
And I believe that the Brotherhood's record in power clarifies how this factor, i.e. their inability to control the army and the police, rendered their leaders paranoid and anxious. In light of the ongoing revolution and daily protests against their policies, the Brotherhood felt a need to reach an understanding with these two institutions. And indeed, in every incident of street confrontations between protestors and the police, the Brotherhood sided against the people.
Brotherhood MPs denied that the police had used live ammunition during the interior ministry clashes; they turned a blind eye to the dire transgressions committed by the police in the events of Port Said II, and the Hisham Qandil cabinet aborted every serious initiative for security sector reform, all the while flirting with the police to the extent that Mohamed Morsi even thanked them for their role in the January 25 Revolution!
The Brotherhood’s relationship with the army was no different. They forbade their followers to chant against the military; after Morsi had launched his presidential term by forming a fact-finding committee to investigate human rights violations that took place under the Supreme Council of the Armed Forces, he refused to make the results of the report public after finding out that it was strongly critical of the army; awarded Field Marshal Tantawi and his deputy, Anan, with the highest accolades, the flirtatious attitude towards the army culminating with the constitution maintaining all the economic, social and political perks that the army previously enjoyed, and even added some more.
And after they thought that they had succeeded in neutralising these two key institutions, the Brotherhood dedicatedly sought to control the public domain. Thus, they drafted laws to control civil society organisations; to control demonstrations; to gerrymander electoral districts in favour of their candidates; and to control the judiciary, all in the shadows of a constitution that they drafted in an exclusionary and flawed manner.
Due to all that, in addition to the nauseating discourse systematically waged against Shia Muslims and Copts, the people finally rose in one large uprising on 30 June. In this revolution, Egyptians strongly expressed their rejection of the Brotherhood's project, a project that was seen as restricting the public domain and clamping down on the people’s hard-won liberty. On 30 June, Egyptians from all walks of life rose to oppose a group that was steadily undermining the principles of their revolution while holding on only to the narrowest definitions of democracy, that which reduced it to ballotocracy.
And after the Brotherhood had refused to revise their policies in the wake of the 30 June revolution, and after their leaders had incited their followers to violence, and after such violence had indeed erupted in Manial, Bein El Sarayat, Sidi Gaber, and Ramsis, I understand the apprehension of many towards allowing the Muslim Brotherhood to continue to exist in the political scene except if the group fundamentally revised its philosophy, its self-image, its message and its practices. I also understand the necessity of holding Brotherhood leaders legally accountable for their inciting to violence. And I understand further the demand of many to ban Brotherhood leaders from running for or assuming public posts, similar to the ban imposed on leaders of the ousted National Democratic Party.
And yet do we not, by focusing on these demands, ignore the elephant in the room? Are we not ignoring the army and its blatant intervention in the political process since 3 July?
In the article I previously mentioned, which I wrote in response to Wael Abbas, I tried to warn that our concern about the Muslim Brotherhood's fascist tendencies should not distract us from the risks we face when dealing with the military. I concluded my article, which was titled "Weimar Republic or 18 Brumaire" with an allusion to the coup d'état conducted by Napoléon Bonaparte and his nephew Louis-Napoléon Bonaparte in the years 1799 and 1851, respectively, and ended by saying that "my fear of the validity of our comparison (between our current state and the state of the Weimar Republic) is not exceeded by anything other than my fear that the more accurate comparison is not that between the Brotherhood and the Nazis in 1933, but rather between our situation today and the status of France on the eve of the eighteenth Brumaire." And unfortunately, my fear was valid. The army's intervention on 3 July sent a confusing message to the Brotherhood. Instead of the clear message sent to them by millions on the street, which said, "You have failed; you must leave," the army's message effectively said, "You are victims, and we will always persecute you."
What complicated matters further was that the public, which throughout SCAF's rule chanted against the military, is now flaunting General El-Sisi's photos and is taking him to be their prophet and saviour. The people forgot, or decided to forget that the army, whose jets they now dance under in Tahrir Square, is the same army that conducted virginity tests on female protestors, trampled the “blue-bra girl”, abducted and tortured protesters in the Egyptian Museum and the Cabinet headquarters, performed surgical operations on protesters in military hospitals without anesthesia or sterilisation, and above all, has run, and continues to run, an economic empire that is estimated to be equal to a quarter of the country’s GDP.
This revolution erupted for the sake of liberty and it was able to topple Mubarak and to end his rule that had humiliated and impoverished the people. And on 30 June we revolted once more when we felt that the Muslim Brotherhood was slamming the door of liberty in our faces. We will not allow the army to steal away our revolution yet again or to oppress us and exercise its will over us in the name of protecting our liberty.
 
[h=2]Kairo: Neue Recherchen geben Armee Schuld an Massaker[/h]
Ägyptens Militär macht die Muslimbrüder für die 55 Toten bei Zusammenstößen in Kairo am 8. Juli verantwortlich. Doch umfangreiche Recherchen des "Guardian" zeigen: Die Armee eröffnete offenbar in einem Zwei-Fronten-Vorstoß das Feuer auf friedliche Demonstranten.

Guardian-Bericht: Ägyptische Armee trägt Schuld an Massaker in Kairo - SPIEGEL ONLINE


17. Juli 2013 - Nach Amnesty-Recherchen haben die ägyptischen Behörden Hunderten festgenommenen Mursi-Anhängern, die Inanspruchnahme ihrer Rechte verweigert. Häftlinge sagten gegenüber Amnesty-Mitarbeitern aus, dass sie bei ihrer Verhaftung geschlagen, Elektroschocks ausgesetzt und mit Gewehrkolben malträtiert worden seien.

https://www.amnesty.de/2013/7/17/aegypten-festgenommenen-mursi-unterstuetzern-werden-rechte-verweigert

Ach was echt? Folter und elektroschocks? Das gibts ja gar nicht da bin ich aber überrascht, hatte ein ganz anderes bild der ägyptischen armee..
 
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