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Ägypten

Zukunft oder Fehlinvestition? Ägypten baut für 53 Milliarden Euro neue Giga-Hauptstadt voller Hightech
53 Milliarden Euro kostet die Errichtung von Ägyptens „Neuer Verwaltungshauptstadt“, die für einen wirtschaftlichen Aufschwung sorgen soll. Kritiker fürchten, dass damit nicht allen geholfen ist.

In der Wüste östlich von Kairo erstreckt sich eine ungewöhnliche Metropole. Wie CNN berichtet, ist die „New Administrative Capital“ (dt. „Neue Verwaltungshauptstadt“), ein Visionärsprojekt von Präsident Abdel Fattah el-Sisi, knapp 50 Kilometer von der alten Hauptstadt Cairo entfernt und wirbt mit dem höchsten Turm Afrikas sowie der größten Kathedrale des Nahen Ostens. Die Großbaustelle, die bereits 2016 ihren Anfang genommen hat, stehe kurz vor dem Abschluss ihrer ersten Phase, so Stadtplaner Khaled Abbas.

Trotz anfänglicher Skepsis zieht allmählich Leben in die Stadt ein. Bislang haben über 1500 Familien den Schritt in die neue Stadt gewagt, und bis Ende 2024 soll sich diese Zahl laut Abbas auf etwa 10.000 erhöhen. Rund 48.000 Regierungsangestellte pendeln bereits täglich in die Stadt, um in den umgezogenen Ministerien zu arbeiten.

 
Hilfswerk: „Pogrom gegen Christen in Ägypten“
In der Nacht von Dienstag auf Mittwoch ist es laut Hilfswerk Christen in Not (CiN) im Zentrum der ägyptischen Stadt al-Minja zu einem Pogrom gegen Christen gekommen. Zuletzt machte die Organisation auf verstärkte Übergriffe und Entführungen christlicher Mädchen aufmerksam.

Nun sei es „zum offenen Ausbruch von Gewalt gegen Christen durch fanatisierte Muslime gekommen“, hieß es in der Aussendung am Mittwoch. Laut CiN-Generalsekretär Elmar Kuhn hat es auch Tote gegeben, konkrete Zahlen würden aber bisher nicht vorliegen.

Häuser von koptischen Christen wurden demnach in einer „konzertierten Aktion“ angezündet und die Christen wurden daran gehindert, die Häuser zu verlassen. Kuhn: „So etwas haben wir in der heutigen Welt nicht mehr für möglich gehalten. Wie so oft hat die Polizei erst nach langem Zögern reagiert. Die Feuerwehr kam ebenfalls erst, als das koptische Viertel schon lichterloh brannte“.

Einige Täter verhaftet
Der ägyptische Staat alleine könne die Ausschreitungen gegen die Christen wohl nicht mehr in den Griff bekommen, so Kuhn: „Jetzt muss endlich auch der offizielle Islam, jetzt müssen die Imame und Gelehrten reagieren. Es gibt im Koran keine Rechtfertigung für die Vernichtung von Christen.“

Immerhin seien durch die letztendlich doch eintreffenden Sicherheitskräfte einige Extremisten verhaftet und Hilfe beim Beheben der Schäden in Aussicht gestellt worden, sagte Kuhn. Nachsatz: „Die Toten macht das auch nicht wieder lebendig.“

Verleumdungen durch Muslimbrüder

 
Ägypten hebt erstmals seit 30 Jahren Brotpreis an
Vor dem Hintergrund der schweren Wirtschaftskrise im Land hat die Regierung in Ägypten erstmals seit 30 Jahren den subventionierten Brotpreis angehoben. Ministerpräsident Mustafa Madbuli sagte gestern, der Schritt sei nötig, um die Staatskasse zu entlasten, damit Staatshilfen auch weiterhin gewährt werden könnten.

Der Preis für einen Laib Brot wird somit ab dem 1. Juni von fünf Piaster (0,1 Cent) auf 20 Piaster vervierfacht. Ägypten befindet sich seit zwei Jahren in einer schweren Wirtschaftskrise. Das ägyptische Pfund verlor zwei Drittel seines Wertes, die Inflation stieg im vergangenen Jahr auf ein Rekordniveau von fast 40 Prozent. Bei den Nahrungsmitteln überstieg sie im August sogar 70 Prozent.

71 Millionen der insgesamt 106 Millionen Einwohnerinnen und Einwohner des Landes sind laut Madbuli auf die subventionierten Brotpreise angewiesen. Auch wenn sich die Kosten für das Grundnahrungsmittel seit Jahrzehnten nicht verändert haben, berichten Konsumenten, dass ein Laib Brot im Laufe der Jahre immer kleiner geworden sei.

 
Ägypten will Beziehungen zum Iran normalisieren
Ägypten und der Iran streben eine Normalisierung ihrer seit Jahrzehnten angespannten Beziehungen an. Die Außenminister beider Länder stimmten überein, „dass es wichtig ist, die bilateralen Beziehungen auszubauen, um alle noch offenen Fragen zu lösen und die Beziehungen wieder zu normalisieren“, hieß es in einer gestern vom ägyptischen Außenministerium veröffentlichten Erklärung.

Zuvor hatte der ägyptische Außenminister Samih Schukri mit seinem iranischen Interimskollegen Ali Bagheri telefoniert. Dabei habe Schukri auch die von den USA unterstützten Bemühungen Katars und Ägyptens für eine Vereinbarung über eine Waffenruhe im Gazastreifen erörtert.

Teheran um Verbesserung der Beziehungen bemüht
Der Iran bemüht sich seit Längerem, die Beziehungen zu den arabischen Staaten in der Region nach jahrzehntelangen Spannungen zu verbessern. Im März 2023 unterzeichnete der Iran ein entsprechendes von China vermitteltes Abkommen mit Saudi-Arabien.

 
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