Besnik
Aj djali i keq
In diesem Text geht es um das Thema Überfremdung in der Schweiz in den 60er und 70er Jahren. Ich musste dies für eine Schularbeit verfassen, und denke, dass es ziemlich gut die Situation jener Zeit erklärt.
Überfremdung
Von der Mitte der 60er bis Mitte der 70er Jahre beherrschte das Thema Überfremdung die Schweizer Innenpolitik. Der Grund war die Schnell wachsende Wirtschaft, man brauchte immer mehr Arbeitskräfte, darum kamen sehr viele Ausländer in die Schweiz.
Breite Bevölkerungsschichten waren verunsichert, obwohl Arbeit für alle vorhanden war, zugleich der Wohlstand zunahm. Manche Schweizer richteten ihren Unmut gegen die Ausländer, weil sie nicht vom Wirtschaftlichen Aufschwung profitieren konnten, ausserdem stiess deren Lebensart vielerorts auf Unverständnis. Dies nutzten manche Politiker aus, in dem sie behaupteten, dass die Schweiz überfremdet werde, deswegen sei die Zahl der Ausländer zu reduzieren.
Überfremdung ist ein Politisches Schlagwort, unter dem sich jeder etwas anderes vorstellen kann, dadurch kann es gegen jede Gruppe von Ausländern verwendet werden, wie z.B. gegen den Juden in den 20er Jahren, obwohl der Ausländeranteil ziemlich gering war, das zeigt dass, die Zahl der Ausländer nicht der einzige Grund für eine fremdenfeindliche Haltung ist.
Wirtschaftswunder und Mangel an Arbeitskräften
Die Schweiz war vom Krieg verschont geblieben und hatte eine leistungsfähige Industrie. Die Wirtschaft wuchs, die Arbeitslosigkeit war gering, jedoch hatte man Mühe neue Arbeiter zu finden. Die Ausländerbehörden stellten grosszügig Bewilligungen für Menschen aus dem Ausland aus, besonders für Arbeitskräfte aus Italien, diese arbeiteten hauptsächlich im Bauwesen oder im Gastgewerbe, da die Unternehmen billige Arbeitskräfte brauchten. Diese waren sogenannte Saisonniers, sie arbeiteten 9 Monate(eine Saison) lang in der Schweiz, dann mussten sie für 3 Monate in die Heimat gehen, bevor sie wieder kommen durften. Es gab auch Jahresaufenthalter.
Die Familien der ausländischen Arbeitskräfte durften nicht in der Schweiz leben, ausserdem durften sie sich nicht selbständig machen, zudem mussten die Aufenthaltsbewilligungen jedes Jahr erneuert werden. Bei einem Stellen oder Berufswechseln brauchten sie eine Bewilligung.
Auslagerung von Wirtschaftskrisen
Mit diesen Bewilligungen wollte man verhindern, dass sich die Ausländer dauerhaft in der Schweiz niederliessen. Als sich die Lage verschlechterte verringerten die Behörden die Kontingente für Ausländische Arbeitskräfte. In der Erdölkrise die in 1973 einsetzte war dies der Fall. Zwischen 1974 und 1976 gingen 250‘000 Arbeitsplätze verloren, deswegen erteilten die Behörden weniger Arbeitsbewilligungen.
In 1970 arbeiteten 439‘000 Jahresaufenthalter in der Schweiz, in 1976 dagegen nur noch 188‘000. Die Zahl der Saisonniers sank von 196‘000 in 1972 auf 60‘000 in 1976. Somit konnte die Schweiz die Arbeitslosigkeit ins Ausland verlagern. Im Jahr 1976 lag die Zahl der arbeitslosen Schweizer bei 21‘000.
Integrationsbemühungen
Im Laufe der Zeit verbesserte sich die rechtliche Lage der Ausländer, z.B. durften sie nun nach einem Jahr die Stelle und nach drei Jahren den Beruf oder Kanton wechseln. Der Bund erleichterte im Jahr 1964 den Familiennachzug auf Druck der italienischen Regierung, dies brachte Schwierigkeiten mit sich, die Secondos(Kinder der zweiten Generation) lebten in zwei Welten, sie mussten den Ansprüchen der Eltern sowie der Gesellschaft gerecht werden.
Viele Menschen interessierten sich kaum für die Schwierigkeiten der Ausländer, die Behörden und teile der schweizerischen Bevölkerung nahem sie als Arbeitskräfte und nicht als Menschen wahr.
„ Ein kleines Herrenvolk sieht sich in Gefahr: Man hat Arbeitskräfte gerufen, und es kommen Menschen“ Max Frisch
Schwarzenbach-Initiative
Ende der 60er Jahre wurde deutlich, dass viele der italienischen Arbeiter bleiben würden, dies stiess bei einigen Schweizern auf Ablehnung. James Schwarzenbach war der Bedeutungsvollste fremdenfeindliche Politiker jener Zeit. Mit der „Überfremdung“ scharrte er viele Anhänger hinter sich. Er wollte mit der „Schwarzenbach-Initiative“ den Anteil der ausländischen Bevölkerung in den Kantonen auf zehn Prozent senken. In 1970 betrug dieser Anteil 17,2 Prozent.
In der Öffentlichkeit wurde heftig diskutiert, Wiederstand kam insbesondere von Unternehmern. Sie befürchteten den Rückgang der Produktivität, bei einer solchen Verringerung der ausländischen Arbeitskräfte. Auch die Behörden, der Bundesrat, Parteien, Gewerkschaften und Kirchen waren dagegen. Die wichtigste Partei der Befürworter war die „Nationale Aktion gegen Überfremdung von Volk und Heimat“(NA), Schwarzenbach war deren Präsident.
Die Initiative kam zur Abstimmung in 1970, sie spaltete die schweizerische Bevölkerung wie nie zuvor. Viele glaubten, dass der Ruf der Schweiz Schaden nehmen könnte, denn es war die erste fremdenfeindliche Bewegung, die so viele Menschen hinter sich versammeln konnte, seit dem Ende des Weltkrieges. Die Schweizer lehnten diese Initiative bei einer hohen Stimmbeteiligung ab. Der Anteil der Ja-Stimmen war mit 46 Prozent beträchtlich.
Die späteren Überfremdungs-Initiativen scheiterten alle an deutlicheren Nein-Mehrheiten. In den 80er Jahren verlagerten sich die Inhalte der Überfremdungsdiskussion. Die Fremdenfeindlichkeit richtete sich ab nun gegen Asyl Suchende.
EDIT : Könnte ein Mod dieses Thema in den Unterforum Geschichte verschieben bitte.
Überfremdung
Von der Mitte der 60er bis Mitte der 70er Jahre beherrschte das Thema Überfremdung die Schweizer Innenpolitik. Der Grund war die Schnell wachsende Wirtschaft, man brauchte immer mehr Arbeitskräfte, darum kamen sehr viele Ausländer in die Schweiz.
Breite Bevölkerungsschichten waren verunsichert, obwohl Arbeit für alle vorhanden war, zugleich der Wohlstand zunahm. Manche Schweizer richteten ihren Unmut gegen die Ausländer, weil sie nicht vom Wirtschaftlichen Aufschwung profitieren konnten, ausserdem stiess deren Lebensart vielerorts auf Unverständnis. Dies nutzten manche Politiker aus, in dem sie behaupteten, dass die Schweiz überfremdet werde, deswegen sei die Zahl der Ausländer zu reduzieren.
Überfremdung ist ein Politisches Schlagwort, unter dem sich jeder etwas anderes vorstellen kann, dadurch kann es gegen jede Gruppe von Ausländern verwendet werden, wie z.B. gegen den Juden in den 20er Jahren, obwohl der Ausländeranteil ziemlich gering war, das zeigt dass, die Zahl der Ausländer nicht der einzige Grund für eine fremdenfeindliche Haltung ist.
Wirtschaftswunder und Mangel an Arbeitskräften
Die Schweiz war vom Krieg verschont geblieben und hatte eine leistungsfähige Industrie. Die Wirtschaft wuchs, die Arbeitslosigkeit war gering, jedoch hatte man Mühe neue Arbeiter zu finden. Die Ausländerbehörden stellten grosszügig Bewilligungen für Menschen aus dem Ausland aus, besonders für Arbeitskräfte aus Italien, diese arbeiteten hauptsächlich im Bauwesen oder im Gastgewerbe, da die Unternehmen billige Arbeitskräfte brauchten. Diese waren sogenannte Saisonniers, sie arbeiteten 9 Monate(eine Saison) lang in der Schweiz, dann mussten sie für 3 Monate in die Heimat gehen, bevor sie wieder kommen durften. Es gab auch Jahresaufenthalter.
Die Familien der ausländischen Arbeitskräfte durften nicht in der Schweiz leben, ausserdem durften sie sich nicht selbständig machen, zudem mussten die Aufenthaltsbewilligungen jedes Jahr erneuert werden. Bei einem Stellen oder Berufswechseln brauchten sie eine Bewilligung.
Auslagerung von Wirtschaftskrisen
Mit diesen Bewilligungen wollte man verhindern, dass sich die Ausländer dauerhaft in der Schweiz niederliessen. Als sich die Lage verschlechterte verringerten die Behörden die Kontingente für Ausländische Arbeitskräfte. In der Erdölkrise die in 1973 einsetzte war dies der Fall. Zwischen 1974 und 1976 gingen 250‘000 Arbeitsplätze verloren, deswegen erteilten die Behörden weniger Arbeitsbewilligungen.
In 1970 arbeiteten 439‘000 Jahresaufenthalter in der Schweiz, in 1976 dagegen nur noch 188‘000. Die Zahl der Saisonniers sank von 196‘000 in 1972 auf 60‘000 in 1976. Somit konnte die Schweiz die Arbeitslosigkeit ins Ausland verlagern. Im Jahr 1976 lag die Zahl der arbeitslosen Schweizer bei 21‘000.
Integrationsbemühungen
Im Laufe der Zeit verbesserte sich die rechtliche Lage der Ausländer, z.B. durften sie nun nach einem Jahr die Stelle und nach drei Jahren den Beruf oder Kanton wechseln. Der Bund erleichterte im Jahr 1964 den Familiennachzug auf Druck der italienischen Regierung, dies brachte Schwierigkeiten mit sich, die Secondos(Kinder der zweiten Generation) lebten in zwei Welten, sie mussten den Ansprüchen der Eltern sowie der Gesellschaft gerecht werden.
Viele Menschen interessierten sich kaum für die Schwierigkeiten der Ausländer, die Behörden und teile der schweizerischen Bevölkerung nahem sie als Arbeitskräfte und nicht als Menschen wahr.
„ Ein kleines Herrenvolk sieht sich in Gefahr: Man hat Arbeitskräfte gerufen, und es kommen Menschen“ Max Frisch
Schwarzenbach-Initiative
Ende der 60er Jahre wurde deutlich, dass viele der italienischen Arbeiter bleiben würden, dies stiess bei einigen Schweizern auf Ablehnung. James Schwarzenbach war der Bedeutungsvollste fremdenfeindliche Politiker jener Zeit. Mit der „Überfremdung“ scharrte er viele Anhänger hinter sich. Er wollte mit der „Schwarzenbach-Initiative“ den Anteil der ausländischen Bevölkerung in den Kantonen auf zehn Prozent senken. In 1970 betrug dieser Anteil 17,2 Prozent.
In der Öffentlichkeit wurde heftig diskutiert, Wiederstand kam insbesondere von Unternehmern. Sie befürchteten den Rückgang der Produktivität, bei einer solchen Verringerung der ausländischen Arbeitskräfte. Auch die Behörden, der Bundesrat, Parteien, Gewerkschaften und Kirchen waren dagegen. Die wichtigste Partei der Befürworter war die „Nationale Aktion gegen Überfremdung von Volk und Heimat“(NA), Schwarzenbach war deren Präsident.
Die Initiative kam zur Abstimmung in 1970, sie spaltete die schweizerische Bevölkerung wie nie zuvor. Viele glaubten, dass der Ruf der Schweiz Schaden nehmen könnte, denn es war die erste fremdenfeindliche Bewegung, die so viele Menschen hinter sich versammeln konnte, seit dem Ende des Weltkrieges. Die Schweizer lehnten diese Initiative bei einer hohen Stimmbeteiligung ab. Der Anteil der Ja-Stimmen war mit 46 Prozent beträchtlich.
Die späteren Überfremdungs-Initiativen scheiterten alle an deutlicheren Nein-Mehrheiten. In den 80er Jahren verlagerten sich die Inhalte der Überfremdungsdiskussion. Die Fremdenfeindlichkeit richtete sich ab nun gegen Asyl Suchende.
EDIT : Könnte ein Mod dieses Thema in den Unterforum Geschichte verschieben bitte.
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