[h=2]“Der Islam gehört zu Deutschland”[/h] Veröffentlicht am Mai 31, 2012
Es gibt so Aussagen, die zeigen, wie weit wir noch von einer gelassenen Betrachtungen und von einer normalen Beziehung entfernt sind. “Der Islam gehört zu Deutschland” ist so ein Satz. Berühmt geworden ist der Satz durch den Ehrensoldberechtigten Christian Wulff, aber nun hat ihn auch ein Bayer rausgehauen. In Nürnberg sagte der bayrische Finanzminister Markus Söder vor gut tausend Mitgliedern einer Ditib-Gemeinde: “Der Islam ist ein Bestandteil Bayerns.”
Ich bin immer wieder überrascht, wie schlichte und wahre Aussagen immer wieder zu Debatten führen können. Es gibt mehr Muslime in Bayern als Juden in Deutschland. Es gibt sogar mehr Muslime in Köln als Juden in Deutschland. Der Islam gehört somit zu Bayern und Deutschland wie das Judentum. Die muslimische Gemeinde in ganz Deutschland ist so groß wie Hamburg. Die jüdische Gemeinde in Deutschland ist im Vergleich so groß wie Trier. Von tausend Deutschen sind gut dreißig Muslime und einer Jude. Der Islam gehört somit so selbstverständlich zu Deutschland wie das Judentum.
Der Islam gehört aber auch so selbstverständlich zu Deutschland wie der Buddhismus, der Hinduismus oder jede andere Religion, die sich in diesem Land organisiert. Warum aber hören wir so selten die Sätze “Der Buddhismus gehört zu Deutschland” oder “Der Hinduismus gehört zu Deutschland”? Sogar der Satz “Das Judentum gehört zu Deutschland” ist nicht so oft zu hören, obwohl es die einzige Religion ist, die jemals im Auftrag Deutschlands ausgerottet werden sollte. In diesem Zusamenhang wundere ich mich auch immer, wenn von der gemeinsamen christlichen-jüdischen Vergangenheit die Rede ist. Man möge mich korrigieren, aber so wie ich es sehe, besteht diese Vergangenheit größtenteils aus der Verfolgung der einen Religion durch die andere. Martin Luther zum Beispiel hat folgendes über die christlich-jüdische Zusammenarbeit geschrieben
„Wo du einen Juden siehst, da geht ein leibhaftiger Teufel (…) Juden sind giftige, bittere, rachgierige, hämische Schlangen, Meuchelmörder und Teufelskinder (…) Ich will meinen treuen Rat geben. Erstens, dass man ihre Synagogen oder Schulen mit Feuer anstecke und was nicht brennen will, mit Erde überhäufe und beschütte, dass kein Mensch einen Stein oder Schlacken davon sehe ewiglich. Und solches soll man tun unserem Herrn und der Christenheit zu Ehren, damit Gott sehe, dass wir Christen sind (…) Zweitens, dass man auch ihre Häuser zerbreche und zerstöre (…) Drittens, man soll ihnen alle ihre Gebetsbüchlein nehmen (…) Viertens, dass man ihren Rabbinern bei Todesstrafe verbiete weiter zu lehren (…) Fünftens, dass man den Juden verbietet, sich frei auf den Straßen zu bewegen (…) Sechstens, (…) man nehme ihnen alle Barschaft und Kleinod an Silber und Gold und lege es beiseite zum Verwahren (…) Siebtens, dass man den jungen, starken Juden und Jüdinnen in die Hand gebe Flegel, Axt, Karst, Spaten, Rocken, Spindel und lasse sie ihr Brot verdienen im Schweiß der Nasen.”
An anderer Stelle sagt Martin Luther:
“Ein solch verzweifeltes, durchböstes, durchgiftetes, durchteufeltes Ding ist’s um diese Juden, welche diese 1400 Jahre unsere Plage, Pestilenz und alles Unglück gewesen sind und noch sind. Summa, wir haben rechte Teufel an ihnen.“
Für Martin Luther ist das jüdische Volk also ein Welterpresser seit mindestens vierzehn Jahrhunderten. An diesen judenfeindlichen Spruch von Martin Luther muss ich jedes Mal denken, wenn ich am Kölner Dom spazieren gehe, da dort ein ähnlicher Spruch fast täglich in einer Dauerdemonstration präsentiert wird: “Wie viele Jahrhunderte will das israelische Volk noch unsere “Eine Welt” erpressen?”
Mit dem Begriff „israelisches Volk“ ist nicht nur das Land Israel gemeint sondern alle Juden, da Israel ja erst seit etwas mehl als sechzig Jahren existiert und somit schon rein logisch nicht für irgendwas verantwortlich sein kann, das seit Jahrhunderten geschieht. Dieser Satz ist Teil der “Botschaft des Hasses”, die vor dem Kölner Dom toleriert wird.
Aber nicht nur von dem Kölner Dom wird gegen Juden gehetzt. In Duisburg wurde jüngst unter massiver Polizeigewalt eine Israelfahne aus einer privaten Wohnung entfernt, weil sie von draußen zu sehen war. Auch in Berlin wurde die Polizei gegen eine Israelfahne aktiv. In Bochum musste sogar eine Frau Strafe zahlen, weil sie eine israelische Fahne öffentlich gezeigt hatte. In Aachen wurde kürzlich der jüdische Friedhof mit Hakenkreuz und der Parole „Freiheit für Palästina“ beschmiert. In Worms wurde ein Brandanschlag auf die Synagoge verübt. In Hannover wurden Juden von muslimischen Kindern und Jugendlichen öffentlich mit Steinen beworfen. In Frankfurt duldete die Polizei “Vergast die Juden”-Rufe. In Rostock wurde ein jüdischen Gemeindehaus angegriffen und auf Facebook wurden Rufe nach der Vergasung und der Vernichtung aller Juden laut
Bei keiner anderen Religion in Deutschland wird nach wie vor die Zugehörigkeit zu Deutschland so sehr in Frage gestellt wie beim Judentum. Dennoch kommen weder Söder, Wulff noch anderen Politikern der Satz “Das Judentum gehört gehört zu Deutschland” über die Lippen. Warum? Vielleicht weil bei dem Satz, eine Religion gehöre zu Deutschland, nicht das Land der eigentliche Ansprechpartner ist sondern die Religion. Söder würde nie sagen, das Judentum gehöre zu Bayern. Obwohl er nicht bei allen Bayern im Land sicher sein kann, ob sie zum Judentum stehen, so ist er sich doch bei den Juden im Land recht sicher, dass sie zu Deutschland stehen. Es gibt also für ihn keinen Grund, vor tausend Juden zu sagen, sie wären Bestandteil Bayerns. Es gibt für ihn aber offenkundig sehr wohl einen Grund, diesen Satz vor tausend Muslimen zu sagen: “Der Islam ist Bestandteil Bayerns!”
Markus Söder bringt mit diesem Satz meiner bescheidenen Analyse nach lediglich sein Unbehagen zum Ausdruck, dass er sich doch nicht ganz sicher ist, ob sich der Islam mit all seinen in Deutschland vertretenden Organisationen und Vereinigungen tatsächlich im Zweifel und in der Mehrheit zu Deutschland bekennen würde. Wenn wir uns den letzten Angriff auf deutsche Polizisten durch muslimische Deutsche in Bonn ansehen, dann ist dieses Unbehagen auch nicht ganz unberechtigt, oder wann wurde das letzte Mal eine jüdische, buddhistische oder hinduistische Terrorzelle in Deutschland hoch genommen?
Tapfer im Nirgendwo | Nimm was Du hast und flieg damit!
Es gibt so Aussagen, die zeigen, wie weit wir noch von einer gelassenen Betrachtungen und von einer normalen Beziehung entfernt sind. “Der Islam gehört zu Deutschland” ist so ein Satz. Berühmt geworden ist der Satz durch den Ehrensoldberechtigten Christian Wulff, aber nun hat ihn auch ein Bayer rausgehauen. In Nürnberg sagte der bayrische Finanzminister Markus Söder vor gut tausend Mitgliedern einer Ditib-Gemeinde: “Der Islam ist ein Bestandteil Bayerns.”
Ich bin immer wieder überrascht, wie schlichte und wahre Aussagen immer wieder zu Debatten führen können. Es gibt mehr Muslime in Bayern als Juden in Deutschland. Es gibt sogar mehr Muslime in Köln als Juden in Deutschland. Der Islam gehört somit zu Bayern und Deutschland wie das Judentum. Die muslimische Gemeinde in ganz Deutschland ist so groß wie Hamburg. Die jüdische Gemeinde in Deutschland ist im Vergleich so groß wie Trier. Von tausend Deutschen sind gut dreißig Muslime und einer Jude. Der Islam gehört somit so selbstverständlich zu Deutschland wie das Judentum.
Der Islam gehört aber auch so selbstverständlich zu Deutschland wie der Buddhismus, der Hinduismus oder jede andere Religion, die sich in diesem Land organisiert. Warum aber hören wir so selten die Sätze “Der Buddhismus gehört zu Deutschland” oder “Der Hinduismus gehört zu Deutschland”? Sogar der Satz “Das Judentum gehört zu Deutschland” ist nicht so oft zu hören, obwohl es die einzige Religion ist, die jemals im Auftrag Deutschlands ausgerottet werden sollte. In diesem Zusamenhang wundere ich mich auch immer, wenn von der gemeinsamen christlichen-jüdischen Vergangenheit die Rede ist. Man möge mich korrigieren, aber so wie ich es sehe, besteht diese Vergangenheit größtenteils aus der Verfolgung der einen Religion durch die andere. Martin Luther zum Beispiel hat folgendes über die christlich-jüdische Zusammenarbeit geschrieben
„Wo du einen Juden siehst, da geht ein leibhaftiger Teufel (…) Juden sind giftige, bittere, rachgierige, hämische Schlangen, Meuchelmörder und Teufelskinder (…) Ich will meinen treuen Rat geben. Erstens, dass man ihre Synagogen oder Schulen mit Feuer anstecke und was nicht brennen will, mit Erde überhäufe und beschütte, dass kein Mensch einen Stein oder Schlacken davon sehe ewiglich. Und solches soll man tun unserem Herrn und der Christenheit zu Ehren, damit Gott sehe, dass wir Christen sind (…) Zweitens, dass man auch ihre Häuser zerbreche und zerstöre (…) Drittens, man soll ihnen alle ihre Gebetsbüchlein nehmen (…) Viertens, dass man ihren Rabbinern bei Todesstrafe verbiete weiter zu lehren (…) Fünftens, dass man den Juden verbietet, sich frei auf den Straßen zu bewegen (…) Sechstens, (…) man nehme ihnen alle Barschaft und Kleinod an Silber und Gold und lege es beiseite zum Verwahren (…) Siebtens, dass man den jungen, starken Juden und Jüdinnen in die Hand gebe Flegel, Axt, Karst, Spaten, Rocken, Spindel und lasse sie ihr Brot verdienen im Schweiß der Nasen.”
An anderer Stelle sagt Martin Luther:
“Ein solch verzweifeltes, durchböstes, durchgiftetes, durchteufeltes Ding ist’s um diese Juden, welche diese 1400 Jahre unsere Plage, Pestilenz und alles Unglück gewesen sind und noch sind. Summa, wir haben rechte Teufel an ihnen.“
Für Martin Luther ist das jüdische Volk also ein Welterpresser seit mindestens vierzehn Jahrhunderten. An diesen judenfeindlichen Spruch von Martin Luther muss ich jedes Mal denken, wenn ich am Kölner Dom spazieren gehe, da dort ein ähnlicher Spruch fast täglich in einer Dauerdemonstration präsentiert wird: “Wie viele Jahrhunderte will das israelische Volk noch unsere “Eine Welt” erpressen?”
Mit dem Begriff „israelisches Volk“ ist nicht nur das Land Israel gemeint sondern alle Juden, da Israel ja erst seit etwas mehl als sechzig Jahren existiert und somit schon rein logisch nicht für irgendwas verantwortlich sein kann, das seit Jahrhunderten geschieht. Dieser Satz ist Teil der “Botschaft des Hasses”, die vor dem Kölner Dom toleriert wird.
Aber nicht nur von dem Kölner Dom wird gegen Juden gehetzt. In Duisburg wurde jüngst unter massiver Polizeigewalt eine Israelfahne aus einer privaten Wohnung entfernt, weil sie von draußen zu sehen war. Auch in Berlin wurde die Polizei gegen eine Israelfahne aktiv. In Bochum musste sogar eine Frau Strafe zahlen, weil sie eine israelische Fahne öffentlich gezeigt hatte. In Aachen wurde kürzlich der jüdische Friedhof mit Hakenkreuz und der Parole „Freiheit für Palästina“ beschmiert. In Worms wurde ein Brandanschlag auf die Synagoge verübt. In Hannover wurden Juden von muslimischen Kindern und Jugendlichen öffentlich mit Steinen beworfen. In Frankfurt duldete die Polizei “Vergast die Juden”-Rufe. In Rostock wurde ein jüdischen Gemeindehaus angegriffen und auf Facebook wurden Rufe nach der Vergasung und der Vernichtung aller Juden laut
Bei keiner anderen Religion in Deutschland wird nach wie vor die Zugehörigkeit zu Deutschland so sehr in Frage gestellt wie beim Judentum. Dennoch kommen weder Söder, Wulff noch anderen Politikern der Satz “Das Judentum gehört gehört zu Deutschland” über die Lippen. Warum? Vielleicht weil bei dem Satz, eine Religion gehöre zu Deutschland, nicht das Land der eigentliche Ansprechpartner ist sondern die Religion. Söder würde nie sagen, das Judentum gehöre zu Bayern. Obwohl er nicht bei allen Bayern im Land sicher sein kann, ob sie zum Judentum stehen, so ist er sich doch bei den Juden im Land recht sicher, dass sie zu Deutschland stehen. Es gibt also für ihn keinen Grund, vor tausend Juden zu sagen, sie wären Bestandteil Bayerns. Es gibt für ihn aber offenkundig sehr wohl einen Grund, diesen Satz vor tausend Muslimen zu sagen: “Der Islam ist Bestandteil Bayerns!”
Markus Söder bringt mit diesem Satz meiner bescheidenen Analyse nach lediglich sein Unbehagen zum Ausdruck, dass er sich doch nicht ganz sicher ist, ob sich der Islam mit all seinen in Deutschland vertretenden Organisationen und Vereinigungen tatsächlich im Zweifel und in der Mehrheit zu Deutschland bekennen würde. Wenn wir uns den letzten Angriff auf deutsche Polizisten durch muslimische Deutsche in Bonn ansehen, dann ist dieses Unbehagen auch nicht ganz unberechtigt, oder wann wurde das letzte Mal eine jüdische, buddhistische oder hinduistische Terrorzelle in Deutschland hoch genommen?
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