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„Zeitspiegel“ – über Politik, Gesellschaft, Weltgeschehen

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Camus’ eigene Haltung dazu


  • Er hat die Urteile nicht akzeptiert und sah sie als Angriff auf die Meinungsfreiheit.
  • Er selbst betont, er rufe nicht zu Gewalt auf, sondern warne vor einer „kulturellen Auslöschung“.
  • Dennoch distanzieren sich viele – auch konservative Intellektuelle – von seinen Thesen,
    weil sie in rechtsextremen Kreisen als ideologische Rechtfertigung für Gewalt interpretiert wurden.
 

Michel Houellebecqs „Unterwerfung“ – Die Müdigkeit des Westens


Als Michel Houellebecq im Januar 2015 seinen Roman Soumission veröffentlichte, fiel der Erscheinungstag mit einem der dunkelsten Ereignisse der jüngeren europäischen Geschichte zusammen: dem Anschlag auf die Redaktion von Charlie Hebdo in Paris. Diese zufällige Koinzidenz verlieh dem Werk eine prophetische Wucht, die selbst den Autor erschütterte. Was ursprünglich als literarische Provokation gedacht war, erschien plötzlich wie eine politische Weissagung.
Der Roman spielt im Jahr 2022: Frankreich steht vor einer Präsidentschaftswahl. Die klassischen Parteien haben sich erschöpft, die Gesellschaft ist ideologisch zersplittert und müde. In dieses Vakuum tritt die „Muslimbrüderschaft Frankreichs“ – eine gemäßigte, intellektuelle islamische Partei, die mit Unterstützung der Linken (!) an die Macht kommt, um den rechtsextremen Front National zu verhindern.

Der Protagonist, François, ist ein desillusionierter Literaturprofessor, ein typischer Houellebecq-Antiheld: einsam, zynisch, sexuell frustriert, intellektuell leer. Sein Fachgebiet – der Symbolist Huysmans – spiegelt seine eigene Müdigkeit wider: die Dekadenz eines Zeitalters, das an nichts mehr glaubt.
Houellebecq zeichnet kein Schreckensbild einer islamischen Diktatur. Das neue Regime erscheint überraschend rational, ruhig, geordnet – und effektiv.
Die Arbeitslosigkeit sinkt, die Kriminalität verschwindet, die Bildungspolitik kehrt zur Moral zurück. Frauen werden aus dem öffentlichen Leben gedrängt, Polygamie ist erlaubt, Alkohol verschwindet – aber niemand protestiert ernsthaft.

Denn: Die Franzosen sind müde.
Sie haben längst aufgehört, an Freiheit, Gleichheit oder Aufklärung zu glauben. Der Islam füllt nur die Leerstelle, die die westliche Sinnkrise hinterlassen hat.

Houellebecq beschreibt keine Eroberung von außen, sondern eine freiwillige Kapitulation – eine Unterwerfung, wie der Titel sagt.
Der Roman endet nicht in Gewalt, sondern in Stille. François steht vor der Entscheidung, zum Islam zu konvertieren – nicht aus Überzeugung, sondern aus Bequemlichkeit, vielleicht auch aus Sehnsucht nach Struktur.
Houellebecq deutet an, dass die Unterwerfung weniger politisch als metaphysisch ist: Der Westen kapituliert nicht vor dem Islam, sondern vor der eigenen Leere.
„Unterwerfung“ ist keine islamfeindliche Hetzschrift, wie manche Kritiker behaupteten.
Sie ist eine diagnostische Dystopie – ein Spiegel, in dem Europa seine eigene Erschöpfung erkennen soll. Houellebecq benutzt den Islam als Projektionsfläche für die Frage:

„Was bleibt, wenn wir an nichts mehr glauben?“

Er kritisiert nicht den Glauben, sondern die Glaubenslosigkeit; nicht den Islam, sondern den Nihilismus des modernen Menschen.
Der Roman wurde weltweit diskutiert – als politischer Tabubruch, als philosophische Parabel, als kulturkritischer Essay in Romanform.
Sein Ton ist ruhig, melancholisch, fast resigniert. Houellebecq schreibt nicht als Kämpfer, sondern als Chronist einer Zivilisation, die sich sanft in den Schlaf der Geschichte begibt.

„Das Glück, das uns versprochen wurde, war nicht für uns bestimmt.“
– Michel Houellebecq, Soumission
„Unterwerfung“ ist keine Warnung vor dem Islam, sondern eine Warnung vor dem geistigen Selbstmord Europas.
Houellebecq beschreibt eine Gesellschaft, die ihre Freiheit nicht verliert, sondern aufgibt,
weil sie nichts mehr hat, wofür es sich zu kämpfen lohnt.

 
Analysen und Gedanken zur Gegenwart - politische und kulturelle Reflexionen - über politische, soziale und kulturelle Strömungen - kritische Texte über Politik und Gesellschaft - über Religion, Politik und Gesellschaft
Renaud Camu

Renaud Camus’ Idee des „Großen Austauschs“ („Great Replacement“) wird oft im selben Atemzug mit den Identitären Bewegungen genannt. Doch es gibt einen Unterschied: Camus spricht vom Niedergang einer ganzen Zivilisation – vom Verschwinden der westlichen kulturellen und bürgerlichen Grundlagen – nicht von einem eng gefassten ethnischen Nationalismus.


Die Identitären Bewegungen in Österreich, Deutschland und Frankreich (z. B. Martin Sellners Gruppe, Génération Identitaire) haben Camus’ Sprache übernommen und sie in strikt ethnische und völkische Begriffe umgedeutet. Was bei Camus eine kulturelle und zivilisatorische Warnung war, verwandelten sie in eine nationalistische Parole von „wir“ gegen „sie“.


Als Camus von der westlichen Kultur sprach, meinte er weder Popkultur noch Geopolitik. Er meinte ein ganzes zivilisatorisches Gefüge: die Herrschaft des Rechts, die Werte der Aufklärung, den Säkularismus; die Kontinuität von Sprache und Literatur; die Schönheit von Architektur, Städten, Landschaften und Kunst; ja sogar die alltäglichen Gewohnheiten des öffentlichen Lebens – Cafés, Feiertage, gesellschaftliche Umgangsformen. Für ihn waren das keine Nebensächlichkeiten, sondern das lebendige Geflecht des Westens. Und genau dieses kulturelle Erbe, so glaubte er, sei vom Verschwinden bedroht.


Durch die Vereinnahmung seiner Ideen durch rechtsradikale Bewegungen wie die Identitären wurde Camus’ Konzept zu einem Freibrief für linke Regierungen und Medien, sein gesamtes Denken als „rechtsextrem“ abzutun – anstatt sich mit den unbequemen Fragen auseinanderzusetzen, die er aufwarf. Man muss Camus nicht zustimmen, um zu erkennen, dass es Zweifel daran weckt, ob echter Diskurs noch erwünscht ist, wenn man ihn verurteilt und von öffentlichen Plattformen ausschließt, während gleichzeitig postkoloniale Theorien, die den Westen ausschließlich als Täter darstellen, an Universitäten unangefochten gedeihen dürfen – oder ob blinde Konformität das Einzige ist, was noch erlaubt ist.


Camus hier zu zitieren bedeutet nicht, jedes seiner Worte zu unterstützen – es bedeutet zu fragen, warum manche Stimmen vollständig zum Schweigen gebracht werden, während andere ohne jede Kritik gefeiert werden. Es geht dabei nicht um ethnische oder eng nationale Fragen – es geht um den Westen als Ganzes. Und genau das ist der Grund, warum Camus stigmatisiert wird: weil es zu gefährlich wäre, wenn die Menschen im Westen erkannten, dass das, was auf dem Spiel steht, alle westlichen Gesellschaften betrifft, nicht nur einzelne nationale Probleme. Für die Linke ist dies längst ein globales Projekt – sie ist weltweit vernetzt. Doch auf der anderen Seite wird es viel zu oft als rein nationaler Kampf verstanden. Und dieser Unterschied ist entscheidend.

Camus wurde wegen Anstachelung zu Hass und Gewalt verurteilt !
Wundert mich in keinster Weise, dass du Typen wie den Spinner glorifizierst.

Wo habe ich ihn glorifiziert? Albert Camus wurde niemals wegen Anstachelung zu Hass oder Gewalt verurteilt.
Du scheinst vielleicht einen anderen Camus zu meinen? Kann das sein?

Wer war Albert Camus (1913–1960)?


  • Französischer Schriftsteller, Philosoph und Journalist
  • Geboren in Algerien (damals französische Kolonie)
  • Berühmt durch Werke wie Der Fremde, Die Pest, Der Mythos des Sisyphos
  • Träger des Nobelpreises für Literatur (1957)
  • Vertreter des Existenzialismus und Humanismus, Gegner jeder Form von Totalitarismus

Kein Strafverfahren oder Urteil

Es gibt kein historisches Dokument, keine Gerichtsakte und keine zeitgenössische Quelle, die zeigt, dass Camus jemals:
  • angeklagt oder
  • verurteilt wurde
    wegen Anstachelung zu Hass, Gewalt oder Rassismus.
Er war nie juristisch verfolgt – weder in Frankreich noch in Algerien.

Woher kommt die Verwechslung?


Wahrscheinlich aus seiner Haltung im Algerienkrieg (1954–1962).
Camus war:
  • gegen den französischen Kolonialismus, aber auch gegen den Terror der algerischen Befreiungsbewegung (FLN).
  • Er verurteilte Gewalt auf beiden Seiten
Das brachte ihm:
  • Kritik von linken Intellektuellen (die die FLN unterstützten), und
  • Misstrauen von französischen Kolonialisten, die ihn für einen Verräter hielten.
Er wurde also politisch angefeindet, aber nicht juristisch bestraft
Camus sagte 1957 in Stockholm (nach der Nobelpreisverleihung):


Das war seine Antwort auf einen Studenten, der ihn fragte, warum er nicht die algerische Unabhängigkeitsbewegung unterstütze.
Dieses Zitat wurde von vielen als „pro-französisch“ interpretiert – aber Camus wollte sagen:
👉 Ich lehne Mord an Zivilisten ab – egal von welcher Seite.

Camus war konsequent gegen ideologische Gewalt:
  • gegen Faschismus (er war im französischen Widerstand gegen die Nazis aktiv),
  • gegen Stalinismus,
  • gegen koloniale Unterdrückung,
  • gegen revolutionären Terror.
Er gilt heute als Philosoph des Maßes und der Menschlichkeit, nicht des Hasses.




Daran merkt man wie verstört du bist !
Dein Anfangspost handelt von Renaud Camus und nicht von Albert !
Nice try

Och Gottchen, ja, mein Fehler , ich habe ich tatsächich vertan.

Juristische Verurteilungen

  • Gericht: Tribunal Correctionnel d’Auch (Frankreich)
  • Grund: Aussagen bei einer Rede im Jahr 2010 in dem Dorf Pujols (Südfrankreich).
  • Aussage: Camus sprach dort über den „Großen Austausch“ und bezeichnete
    muslimische Einwanderung als eine „Invasion“, die das „französische Volk und seine Kultur zerstöre“.
  • Verurteilung:
    • Geldstrafe: 4.000 €
    • Begründung: „Provocation à la haine ou à la discrimination envers un groupe de personnes en raison de leur origine ou de leur religion.

Tja, also dient dieser Thread für Hetze und Verschwörungstheorien gegen den Islam und gegen Schwarze. Darauf geht es hinaus, das Paprika glaubt mit seiner rechtsnationalen Hetze klüger zu sein als alle anderen. Ideologisch gefährlich, aber rhetorisch geschickt formuliert. Camus ist ein Beispiel für die "intellektuelle Verpackung“ rechtsextremer Narrative, die sich bewusst von plumper Hetze abgrenzen, aber dennoch die gleichen Grundannahmen transportieren.
 

Über die falsche Wahrnehmung des islamistischen Terrors in Deutschland - Ein Kommentar​


Noam Petri kommentiert, wie westliche Gesellschaften ihre eigene Schwäche verkennen und welchen Preis sie dafür zahlen könnten.

“75 Jahre Grundgesetz” hieß das Motto des Demokratiefests der Bundesregierung in Berlin. Trotz unzähliger Stände, vieler Podien und eines Auftritts des französischen Staatspräsidenten war mein persönliches „Highlight“ nicht Teil des offiziellen Programms. Nach einer Podiumsdiskussion über junges jüdisches Leben in Deutschland, an der ich teilgenommen hatte, kam ein älterer Herr auf mich zu, um mit mir über den Israel-Palästina-Konflikt zu sprechen. Es folgten Thesen, Antithesen und manchmal sogar Synthesen. Beim Thema Terror, insbesondere die Ereignisse am 7. Oktober 2023, fanden wir keinen gemeinsamen Nenner. „Am Terror sind nicht die Terroristen schuld. Es ist ihr einziger Weg zu sprechen.", meinte der ältere Herr. Ob die RAF oder der NSU in der Bundesrepublik Deutschland keine Möglichkeit hatten zu sprechen, fragte ich ihn. Daraufhin beendete er das Gespräch.

Auf dem Weg nach Hause fragte ich mich, was der Grund für die Empathie des älteren Herren für islamistische Terroristen sein könnte. Ist er vielleicht das Produkt der aktuellen politischen Kultur? Schließlich lässt sich fast nach jedem islamistischen Anschlag ein Muster erkennen:

Schritt 1: Statt einer öffentlichen Debatte über Islamismus wird vor einem Generalverdacht gegenüber Muslimen gewarnt. (Den darf es nicht geben, aber man sollte nach einem islamistischen Anschlag über Islamismus sprechen)
Schritt 2: Das explizite Problem des Islamismus wird generalisiert, indem man zum Einsatz gegen Hass im Allgemeinen aufruft.
Schritt 3: Die Suche nach der eigenen Schuld.

Kaum hat ein Attentat stattgefunden, sucht eine Vielzahl von Journalisten, Intellektuellen, „Kulturschaffenden”, Experten und Politikern den Fehler nicht bei den Terroristen, sondern in den Machtstrukturen der westlichen Gesellschaft. So fragte nach den Anschlägen des 11. September 2001 der damalige Generalsekretär des Hauses der Kulturen der Welt, Hans-Georg Knopp, ob nicht unser Kulturbegriff „unter Umständen sogar geradezu Aggressivität“[1] provoziere. Heute vermutet der Kriminologe Dirk Baier, dass die steigenden Lebenshaltungskosten Grund für die Morde in Solingen sein könnten.[2]

Zu einem gefestigten Selbstbild gehört ein realistisches Schuldbewusstsein. Weder sollte die Schuld kategorisch von sich geschoben noch zwanghaft bei sich selbst gesucht werden. Realistische Selbstkritik ist die goldene Mitte, die die westliche Zivilisation stark gemacht hat. Schließlich basieren Demokratie und Wissenschaft auf Korrekturmechanismen, deren Fundament in der Selbstkritik liegt. Doch spätestens seit dem Aufkommen des Postkolonialismus und ähnlichen Ideologien haben wir es mit einer akademisierten Form der Selbsthasses zu tun. Es handelt sich hierbei um ein pseudo-wissenschaftliches Schwarz-Weiß-Denken, das nicht die Wahrheit sucht, sondern behauptet, die Wahrheit schon gefunden zu haben. Ein Zirkelschluss, in dem die Schuldigen immer dieselben sind: der Mann, die Weißen, der Westen oder eben Israel.



„Wenn man den Hass und die Anlässe zum Hass verringert, wird auch der Terrorismus nachlassen”[3], meinte der inzwischen verstorbene Günter Grass nach dem 11. September 2001. Doch was ist, wenn der „Anlass zum Hass“ die pure Existenz eines selbst ist? Genau an diesem Punkt gelangen wir zum Kernproblem: Der westliche Eskapismus. Spätestens seit dem Zerfall der Sowjetunion glaubte der Westen an das „Ende der Geschichte” (Francis Fukuyama), in der die ganze Welt liberal-demokratisch nach westlichem Vorbild wird. Bekanntlich kam es anders. Denn fast alles, was der Westen als universell betrachtet, wird universal als westlich betrachtet. Die bipolare Welt wurde nicht zu einer unipolaren westlich-demokratischen Welt, sondern entwickelt sich seitdem zunehmend in eine multipolare Welt. In dieser neuen Weltordnung existieren nicht nur nicht-westliche Ideologien, Kulturen und Zivilisationen, sondern dezidiert anti-westliche, die das Ziel verfolgen, den Westen zu zerstören.

In der echten Welt ist kein Platz für westlichen Infantilismus. Man kann sich die Welt nicht machen, wie sie einem gefällt – Pippi Langstrumpf lässt grüßen –, sondern muss realpolitisch auf die Tatsachen reagieren. Der Islamist hat ein Ziel. Er will die Scharia durchzusetzen. Der eine versucht dies durch Terror, der andere durch die Unterwanderung von Institutionen, manche machen beides. Der Islamist glaubt an dieses Ziel. Nicht aus sozioökonomischen Gründen und nicht aufgrund eigener Diskriminierungserfahrung. Wäre dies der Fall, dann müsste es sehr viele christliche, buddhistische, hinduistische und jüdische Terroristen im Westen geben. Der Islamist hat ein extremistisches Weltbild. Wenn er Kompromisse eingeht, dann nur weil er gerade zu schwach ist. Sobald er stark genug ist, wird er die Schwäche seines Feindes gnadenlos ausnutzen.

Während sich Islamisten in Deutschland gern als Opfer darstellen und mit modernen Wording Sympathie und sogar staatliche Unterstützung erhalten[4], nimmt die Hamas westliches Geld – über die UNRWA oder andere Quellen – mit offenen Händen an. Sie wissen, dass es weder Konsequenzen für die UNRWA — der Hamas-Anführer im Libanon war Vorsitzender des Lehrerverbands der UNRWA[5] — noch für die UN — sie weigert sich die Immunität für UNRWA-Mitarbeiter aufzuheben, die an den Massakern des 7. Oktober 2023 aktiv beteiligt waren[6] — geben wird.

Doch wenn der Westen eine Zukunft haben möchte, muss er in der unschönen Realität ankommen. Es gibt Ideologien, die uns vernichten wollen; Islamisten besiegt man nicht mit einem Dialog; die UN ist nicht das, was sich der Westen bei ihrer Gründung erhofft hat. In der Realität wird gute Politik nicht immer schön sein. Aber gute Politik braucht es – besonders in Fragen der Sicherheit. “Denn ohne Sicherheit ist keine Freiheit.“ Das wusste schon Wilhelm von Humboldt.

Sie haben keine Berechtigung Anhänge anzusehen. Anhänge sind ausgeblendet.



Noam Petri studiert Medizin in Berlin und ist Vizepräsident der Jüdischen Studierendenunion Deutschland.

[1] Henryk M. Broder; Kein Krieg, nirgends: Die Deutschen und der Terror; S.35.
[2] https://www.zdf.de/nachrichten/politik/messer-attacken-zunahme-kriminologe-praevention-100.html
[3] Zitiert nach: Henryk M. Broder, Kein Krieg, nirgends: Die Deutschen und der Terror
[4] https://www.welt.de/politik/deutsch...n-Auch-Islamisten-und-Antifa-profitieren.html
[5] https://unwatch.org/hamas-confirms-...as-also-the-head-of-the-unrwa-teachers-union/
[6] https://www.juedische-allgemeine.de/meinung/unrwa-gegen-rechtsstaatlichkeit-immun

Der Text von Noam Petri folgt einem bekannten Schema:

1. Empörung über vermeintliche Relativierung islamistischen Terrors
Der Autor kritisiert, dass nach Anschlägen nicht über Islamismus gesprochen werde, sondern über Generalverdacht und strukturelle Ursachen.
Diese Kritik ist nicht per se hetzerisch, aber sie ignoriert die Notwendigkeit differenzierter Debatten, die zwischen Islamismus und Islam unterscheiden.

2. Kritik an postkolonialen und linken Diskursen
Der Begriff "akademisierter Selbsthass“ ist ein Kampfbegriff, der postkoloniale Theorien pauschal als destruktiv darstellt.
Die Behauptung, dass "der Mann, die Weißen, der Westen oder Israel“ immer die Schuldigen seien, ist eine rhetorische Übertreibung, die den Diskurs verzerrt.

3. Rhetorische Umkehrung
Der Text stellt westliche Gesellschaften als Opfer eines ideologischen Angriffs dar, ein typisches Motiv der "kulturellen Verteidigung“, das auch bei Camus auftaucht. Wobei man bei das Paprika nicht von Kultur sprechen kann. Die Kritik an Selbstkritik als Schwäche ist eine Umdeutung demokratischer Prinzipien.
Der Text ist ideologisch aufgeladen und transportiert Narrative, die in anderen Kontexten sehr wohl zu Hetze führen können, etwa wenn sie mit rassistischen oder islamfeindlichen Aussagen kombiniert werden und wie wir wissen, macht das Paprika so,
 

Michel Houellebecqs „Unterwerfung“ – Die Müdigkeit des Westens


Als Michel Houellebecq im Januar 2015 seinen Roman Soumission veröffentlichte, fiel der Erscheinungstag mit einem der dunkelsten Ereignisse der jüngeren europäischen Geschichte zusammen: dem Anschlag auf die Redaktion von Charlie Hebdo in Paris. Diese zufällige Koinzidenz verlieh dem Werk eine prophetische Wucht, die selbst den Autor erschütterte. Was ursprünglich als literarische Provokation gedacht war, erschien plötzlich wie eine politische Weissagung.
Der Roman spielt im Jahr 2022: Frankreich steht vor einer Präsidentschaftswahl. Die klassischen Parteien haben sich erschöpft, die Gesellschaft ist ideologisch zersplittert und müde. In dieses Vakuum tritt die „Muslimbrüderschaft Frankreichs“ – eine gemäßigte, intellektuelle islamische Partei, die mit Unterstützung der Linken (!) an die Macht kommt, um den rechtsextremen Front National zu verhindern.

Der Protagonist, François, ist ein desillusionierter Literaturprofessor, ein typischer Houellebecq-Antiheld: einsam, zynisch, sexuell frustriert, intellektuell leer. Sein Fachgebiet – der Symbolist Huysmans – spiegelt seine eigene Müdigkeit wider: die Dekadenz eines Zeitalters, das an nichts mehr glaubt.
Houellebecq zeichnet kein Schreckensbild einer islamischen Diktatur. Das neue Regime erscheint überraschend rational, ruhig, geordnet – und effektiv.
Die Arbeitslosigkeit sinkt, die Kriminalität verschwindet, die Bildungspolitik kehrt zur Moral zurück. Frauen werden aus dem öffentlichen Leben gedrängt, Polygamie ist erlaubt, Alkohol verschwindet – aber niemand protestiert ernsthaft.

Denn: Die Franzosen sind müde.
Sie haben längst aufgehört, an Freiheit, Gleichheit oder Aufklärung zu glauben. Der Islam füllt nur die Leerstelle, die die westliche Sinnkrise hinterlassen hat.

Houellebecq beschreibt keine Eroberung von außen, sondern eine freiwillige Kapitulation – eine Unterwerfung, wie der Titel sagt.
Der Roman endet nicht in Gewalt, sondern in Stille. François steht vor der Entscheidung, zum Islam zu konvertieren – nicht aus Überzeugung, sondern aus Bequemlichkeit, vielleicht auch aus Sehnsucht nach Struktur.
Houellebecq deutet an, dass die Unterwerfung weniger politisch als metaphysisch ist: Der Westen kapituliert nicht vor dem Islam, sondern vor der eigenen Leere.
„Unterwerfung“ ist keine islamfeindliche Hetzschrift, wie manche Kritiker behaupteten.
Sie ist eine diagnostische Dystopie – ein Spiegel, in dem Europa seine eigene Erschöpfung erkennen soll. Houellebecq benutzt den Islam als Projektionsfläche für die Frage:



Er kritisiert nicht den Glauben, sondern die Glaubenslosigkeit; nicht den Islam, sondern den Nihilismus des modernen Menschen.
Der Roman wurde weltweit diskutiert – als politischer Tabubruch, als philosophische Parabel, als kulturkritischer Essay in Romanform.
Sein Ton ist ruhig, melancholisch, fast resigniert. Houellebecq schreibt nicht als Kämpfer, sondern als Chronist einer Zivilisation, die sich sanft in den Schlaf der Geschichte begibt.


„Unterwerfung“ ist keine Warnung vor dem Islam, sondern eine Warnung vor dem geistigen Selbstmord Europas.
Houellebecq beschreibt eine Gesellschaft, die ihre Freiheit nicht verliert, sondern aufgibt,
weil sie nichts mehr hat, wofür es sich zu kämpfen lohnt.


Also ständig ChatGPT zu verwenden um deine Hetze besser transportieren zu können, einfach ekelhaft. Aber kenne ich von dir, also da noch nicht mit ChatGPT, aber mit Fake-News hantierend, von deiner Hetze gegen Selneskyj und der Ukraine.
Die Müdigkeit des Westens? Oder nur die Müdigkeit der Argumente?
Ach, Houellebecq. Der Mann, der aus sexueller Frustration eine geopolitische Theorie bastelt und aus intellektueller Leere eine literarische Offenbarung macht. Wenn Francois der Prototyp des Westens sein soll, dann gute Nacht, Demokratie und guten Morgen, Polygamie.
Der Beitrag lobt "Unterwerfung“ als prophetische Dystopie. Ich nenne es: eine melancholische Masturbation mit geopolitischem Anstrich. Der Islam als Projektionsfläche für westliche Sinnkrise? Das ist keine Analyse, das ist ein literarischer Selbstmitleidszirkel mit orientalischem Bühnenbild.
Faktencheck statt Fiktion
Die "Muslimbrüderschaft Frankreichs“ ist eine Erfindung. In der Realität gibt es keine islamische Partei, die mit der Linken koaliert, um Marine Le Pen zu verhindern. Das ist politische Fanfiction, kein Szenario.
Die Behauptung, dass niemand protestiert, wenn Frauen aus dem öffentlichen Leben gedrängt werden, ist nicht nur falsch, sie ist eine Beleidigung für jede Frau, die in Frankreich für ihre Rechte kämpft.
Die Idee, dass der Westen aus Bequemlichkeit konvertiert, ist keine Diagnose, es ist eine intellektuelle Kapitulation vor der Komplexität der Gegenwart.
Wenn der Westen wirklich so müde ist, wie Houellebecq behauptet, dann liegt das nicht am Islam, sondern an Leuten, die lieber Dystopien schreiben als Demokratie verteidigen. Oder wie mein Großvater gesagt hätte: Wer nix glaubt, glaubt halt an die Apokalypse – ist auch ein Glaube wie jeder andere, nur halt mit schlechter Laune.

Das ist kein Zeitspiegel über Politik, Gesellschaft und/oder Weltgeschehen, sondern der Versuch auf Umwegen Hetze gegen den Islan und Schwarze zu betreiben.
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