"Krieg dem DFB" - Dynamo droht neuer Ärger DFB ermittelt nach Ausschreitungen in Karlsruhe
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Nach den Ausschreitungen in Karlsruhe will der Kontrollausschuss des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) Ermittlungsverfahren gegen beide Vereine einleiten. Zunächst werden Dynamo Dresden und der Karlsruher SC zu einer Stellungnahme zu den Ereignissen vor und im Stadion aufgefordert. Zudem sollen weitere Materialien ausgewertet werden. Sobald alle Daten ausgewertet sind, wird über das weitere Vorgehen entschieden.
Der Vorsitzender des DFB-Sportgerichts, Hans E. Lorenz, sagte der Tageszeitung "Die Welt", dass die Kriegsrhetorik und die Militär-Outfits beim Strafmaß eine Rollen spielen könnten.
Dieser militärische Anstrich ist eine neue Komponente, die wir in unsere Überlegungen einzubeziehen haben.
Hans E. Lorenz Vorsitzender DFB-Sportgericht
Dynamo: "Vorkommnisse waren ein Rückschlag"
"Gewalt, Kriegsrhetorik & Panzer auf Zaunfahnen? Die SGD ist stark und ruhmreich. Aber ganz gewiss nicht so." So kommentiert Dynamo Dresden noch am Sonntagabend die Vorkommnisse in Karlsruhe. Am Montag entschuldigte sich der Verein in einer
öffentlichen Stellungnahme. Darin heißt es, dass die "Verfehlungen aus den Reihen der 2.004 mitgereisten Dynamo-Fans" in den kommenden Tagen analysiert und aufgearbeitet werden sollen.
Wir distanzieren uns als Verein klar von jeder Form von Gewalt und verurteilen auch Spruchbänder, die dazu aufrufen.
Ralf Minge Sportgeschäftsführer Dynamo Dresden
Hunderte Fans waren in Tarn-Montur als "Football-Army" nach Karlsruhe gereist. Angeführt wurde der Zug von mehreren Trommlern. Zudem entrollten sie ein Banner mit der Aufschrift "Krieg dem DFB". Feuerwerkskörper flogen - auch in Richtung Polizei.
Anschließend wurden in einer offenbar koordinierten Aktion Ordner überannt und Imbissstände im Stadion geplündert. Die Polizei setzte Pfefferspray und Schlagstöcke ein. Im Stadion selbst wurden im Dresdner Fanblock mehrfach Feuerwerkskörper und Bengalos gezündet. Schals und Fahne des Karlsruher SC wurden verbrannt.
Bei den Ausschreitungen im Umfeld des Spiels wurden laut Polizei 36 Beamte und Ordner durch Dynamo-Anhänger verletzt. Der Rückmarsch aus dem Stadion nach Spielende verlief dann ohne weitere Zwischenfälle.
Dynamo-Geschäftsführer Michael Born hatte sich am Sonntag noch zurückhaltend geäußert. Er sagte MDR SACHSEN, man müsse zunächst die Lage analysieren. Einerseits habe es beeindruckende Fan-Aktionen gegeben. Es seien aber auch Aktionen dabei gewesen, die "eindeutig zu weit gehen". Dass 21 Ordner verletzt wurden, wollte Born vorerst nicht bestätigen. Er sei vor Ort gewesen und habe das nicht gesehen. Sobald klar sei, was wirklich vorgefallen ist, werde Dynamo Dresden Konsequenzen ziehen.
Dynamo-Anhänger in Karlsruhe Zwischen Fan-Performance und Chaotentum
Beim Zweitliga-Spiel gegen den Karlsruher SC kamen Hunderte Dresdner Fans in Tarn-Montur als "Football-Army" ins Stadion. Es sollte eine beeinruckende Performance werden, aber was bleibt, sind die Bilder der Randale.
Nach Fan-Ausschreitungen in Karlsruhe: DFB ermittelt gegen Dynamo und Karlsruhe | MDR.DE