Nicht nur in China und Indien werden Mädchen seit Jahren gezielt abgetrieben. Die Praxis macht sich auch in Europa breit. Die moderne Pränatalsdiagnostik erfüllt den konservativen Wunsch nach einem Stammhalter - mit verheerenden Folgen.
Inzwischen kann es offenbar auch in Europa und im benachbarten Kaukasus für ein Ungeborenes ein mörderischer Makel sein, wenn es weiblich ist. In Armenien und Aserbaidschan kommen auf 100 Mädchen derzeit etwa 115 Jungen zur Welt, in Albanien sind es nach den gerade erst veröffentlichten Geburtenstatistiken 112 Jungen - das sind in etwa indische Zustände.
Normal ist ein Geschlechterverhältnis bei der Geburt von 100 zu 105. Der natürliche Überschuss an Jungen wird durch die höhere Sterblichkeit von männlichen Babys und Kindern später wieder ausgeglichen. Doch wenn die Zahl der Jungen zu groß wird, gerät die Demografie aus dem Gleichgewicht. In Indien leben inzwischen sieben Millionen mehr Jungen als Mädchen.
In Europa sind neben Albanien drei weitere Länder des Balkans in den Fokus der Demografen geraten: Montenegro, Mazedonien und Kosovo. Guilmoto zufolge steht Albanien mit 100 Mädchen zu 112 Jungen an der traurigen Spitze, Kosovo und Montenegro folgen mit 110 beziehungsweise 109 Jungen. In Mazedonien ist die landesweite Geburtenrate mit 100 zu 106 noch nahe an der natürlichen Zahl. Doch in etlichen Gemeinden liegt sie weitaus höher. Das seien die Orte mit hohem albanischen Bevölkerungsanteil, sagt Guilmoto.
Abtreibungen nach Geschlecht - Gewalt gegen Frauen nimmt zu - Wissen - Süddeutsche.de
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schlimm sowas... weiß garnicht wieso die ärzte sowas überhaupt durchführen.
Du sprichst von einem aufkommenden Trend. Im Artikel ist die Rede vom allmählichen Verschwinden dieses Übels.
Hier aus deinem Artikel:
Immerhin: Kurz vor Weihnachten lud das albanische Gesundheitsministerium zu einer Tagung nach Tirana. Christophe Guilmoto, der französische Bevölkerungsexperte, war auch dort. Die albanische Presse hat viel berichtet, sagt Guilmoto. Und das Ministerium hat am Ende eine Arbeitsgruppe eingesetzt. Auch wenn nun die Diskriminierung erfolgreich bekämpft wird, ist allerdings sicher: Die Folgen werden noch Jahrzehnte zu spüren sein.
Es gibt Umstände, welche es wahrscheinlicher machen einen Jungen zu Zeugen. Wie z.B. Sex am Tag des Eisprunges. Männliche Samenzellen sind schneller, weibliche Samenzellen hingegen überleben länger.
Dann doch lieber so als seine Kinder abzutreiben.
Trauriger ist, dass die Wissenschaft in einigen Jahren reif für Designer-Babys sind. Wollen wir dann mal sehen, wie das Verhältnis von Jungen und Mädchen hier in Deutschland aussehen wird, wenn es den Eltern erlaubt sein wird, Gott zu spielen.
Hier in Deutschland verraten die Ärzte den werdenden Eltern auch nicht unbedingt, welches Geschlechts das Kind hat. Dann machen sie auf "kann man auf den Ultraschall-Bildern nicht klar sagen", weil sie vielleicht eine Abtreibung befürchten.
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