im BR Rundfunk meinte ein Arzt vom Kinderhilfswerk, das er nicht glaube das die Taliban die Frauen wegsperren wird. Selbst während dem Krieg haben die Taliban wohl eingesehen das es nicht ohne Frauen geht, und schon gar nicht ohne Ausbildung. Sie werden dringend benötigt, allein schon deswegen weil nur Frauen andere Frauen behandeln dürfen etc.
ich will das nicht alles relativieren, klar sind die Taliban kein Links Grüner Haufen. Es gibt ja auch eine Arte Doku etc. über die, soooo rückständig wie die Wahhabiten aus Saudi-Arabien sind die wohl dann doch nicht.
Ich denke die Verzweifelten sind die, die den Westen auf eine oder andere Art unterstützt haben. Vielleicht haben sie eine entsprechende Position ergattert, worauf der Nachbar neidisch ist etc. und nun ebe Angst hat.
Laut Umfragen befürworten ja die Einwohner zu 99% die Scharia (obs stimmt?)
Sie scheinen keine völlig homogene Truppe und sie werden sicher auch Stadt/ Land usw. auf verschiedene Realitäten stoßen. Scheinbar konnten sie ja v.a. deswegen so schnell so viel Land gewinnen, weil sich gerade auf dem Land ohnehin sie sich in Form von Parallelstrukturen etabliert hatten, konnten.
Jedoch Vertreter der eher gebildeten, zumeist städtischen Schichten gerade wie aus Kabul, das ist das wohl ganz anders. Da sind ja im Prinzip etliche schon dabei, das Land zu verlassen. Und letztlich wie du schriebst. Ohne Ärzte, Ingenieure etc. etc. wird auch ihr Land, ihre Gesellschaft nicht auskommen und das verstehen auch die Taliban-Führer. Klar. Jetzt können wir eh nur spekulieren. Aber da wird vieles sicher von tatsächlichen Dynamiken, Entwicklungen abhängen. Wie werden die Taliban 2021 auf Widerstände etc. auch reagieren? Mit Brutalität, um da abzuschrecken? Anders? Man kann letzteres nur inständig hoffen.
Und dass sie doch mal stärker auch auf ihre "Außenwirkung" achten, hat man wirklich den Eindruck. Also mal schauen. Bleibt ja eh nichts anderes übrig. Denn ihnen muss klar sein, dass sie auch ohne internationale Anerkennung, ohne Investitionen etc. nicht so weit kommen werden und dass man daran durchaus Bedingungen knüpfen kann und auch wird.
Unser Außenministerium sowie quasi Botschafter, Bevollmächtigter dort scheinen, sagen wir so, Zusammenarbeit mit ihnen als realistisch zu sehen. in jedem Fall dass man an ihnen als politischer Kraft dort nicht vorbei kommt. Wie schon geschrieben, für uns ist jetzt die Sicherung der Grenzen Usbekistan, Tadschikistan relevant. Sicher v.a. in Bezug auf Drogenströme.
Ansonsten. Ihre Art Grundvision von einer islamischen Republik scheint ja klar und tatsächlich auch von genug Leuten getragen. Und eine sogar verständliche Antriebsfeder wird sein, dass sie ihre Geschicke selbst regeln wollen nach so langer Zeit von ... äh, diversen Fremdbesuchen.