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Afghanistan

Unterdrückung von Frauen: IStGH-Haftbefehle gegen Taliban
Wegen der Unterdrückung von Frauen in Afghanistan hat der Internationale Strafgerichtshof (IStGH) in Den Haag Haftbefehle gegen Anführer der radikalislamischen Taliban erlassen.

Die Haftbefehle richten sich gegen Taliban-Chef Haibatullah Akhundzada und Afghanistans obersten Richter Abdul Hakim Haqqani, wie das Gericht heute mitteilte. Das Gericht wirft ihnen Verfolgung auf Grundlage des Geschlechts vor, was ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit darstellt.

Mit den Haftbefehlen müssen die mehr als 120 Mitgliedsstaaten des Gerichts diese im Prinzip vollstrecken, sollte einer der Betroffenen in eines der Länder reisen.

Die Taliban sind in Afghanistan seit 2021 wieder an der Macht. Die Islamisten hatten zunächst angekündigt, liberaler zu regieren als während ihrer Herrschaft zwischen 1996 und 2001. Schnell wurden die Rechte von Frauen und Mädchen aber wieder drastisch eingeschränkt.

 
UNO kritisiert Verhaftung afghanischer Frauen
In Afghanistan sind nach Angaben der Vereinten Nationen zahlreiche Frauen wegen mutmaßlicher Verstöße gegen die Kleidervorschriften der radikalislamischen Taliban verhaftet worden. Zwischen dem 16. und 19. Juli seien zahlreiche Frauen und Mädchen in Kabul festgenommen worden, „weil sie sich angeblich nicht an die Hijab-Anweisungen der De-facto-Regierung“ gehalten hätten, schrieb die UNO-Unterstützungsmission in Afghanistan (UNAMA) gestern im Onlinedienst X.

Die Festnahmen dienten dazu, „Frauen und Mädchen weiter zu isolieren, sie tragen zu einem Klima der Angst bei und untergraben das öffentliche Vertrauen“, so die UNAMA weiter.

Ministerium bestreitet Angaben
Ministeriumssprecher Saiful Islam Chiber bestritt die Verhaftungen gegenüber AFP. Das Tugendministerium setze sich lediglich „für die Kleiderordnung des Hijab“ ein, doch dabei werde niemand „festgenommen oder ins Gefängnis gebracht“, sagte er.

 

Die Taliban versuchten gezielt, die Arbeit der Hilfsorganisationen zu beeinflussen, berichtet Staudacher. Es gebe starke Einschränkungen, langwierige bürokratische Prozesse und immer wieder massive Verzögerungen. Die Hilfe vor Ort erfordere ständige Verhandlungen mit den Taliban, sagt Staudacher.
Moment, sind das nicht die, die sonst immer behaupten, dass man mit den Taliban nicht verhandeln dürfe? Aber klaaar, für ihre Vorhaben darf man das doch, das ist dann alles in Ordnung.
 

Ich hoffe doch, wir helfen hierbei niemandem. Schließlich würde das bedeuten, dass wir mit den Taliban sprechen müssten und mit Terroristen verhandelt man nicht!
Tja, auch wenn man die Taliban auf den Mond schießen möchte, leidtragend ist die Zivilbevölkerung. Von daher wäre jede Hilfe erwünscht
Afghanistan-Beben
Hilfe erreicht Opfer nur langsam
Nach dem folgenreichen Erdbeben im Osten Afghanistans mit mehr als 800 Todesopfern laufen die Rettungs- und Hilfsmaßnahmen nur schleppend an. Die Region nahe der Grenze zu Pakistan ist gebirgig und schwer zugänglich. Zahlreiche Menschen wurden am Montagnachmittag noch in den Trümmern vieler Lehm- und Steinhäuser vermutet.

Das Beben überraschte die Menschen in der und um die Provinz Kunar gegen Mitternacht im Schlaf. Nach Angaben der US-Erdbebenwarte USGS hatte die Erschütterung eine Stärke von 6,0 in einer Tiefe von nur acht Kilometern. Erdbeben in geringer Tiefe verursachen oft erhebliche Schäden. Der Erdstoß kurz vor Mitternacht war auch in Kabul und in der rund 370 Kilometer entfernten pakistanischen Hauptstadt Islamabad zu spüren. Anschließend kam es noch zu mehreren Nachbeben.

Wie der Sprecher der herrschenden Taliban, Zabihullah Mujahid, bei einer Pressekonferenz am Montag mitteilte, gibt es zusätzlich zu rund 800 Toten mehr als 2.800 Verletzte. Zahlreiche Menschen seien noch unter den Trümmern gefangen.

 
Berührungsverbote: Männliche Helfer ließen Frauen nach Erdbeben in Afghanistan unter Schutt liegen
Strenge Kontaktverbote erschweren seit der Taliban-Machtübernahme die medizinische Behandlung von Frauen. Nach dem jüngsten Erdbeben mussten Frauen offenbar sehr lange auf Hilfe warten

Seit Sonntag bebt die Erde in Afghanistan. Mindestens 2200 Tote wurden seit Beginn der aktuellen Bebenwelle am Sonntagabend geborgen, wie aus den Zahlen der in Afghanistan regierenden radikalislamischen Taliban hervorgeht. Tatsächlich dürfte die Zahl deutlich höher liegen. Noch immer sind viele Orte von der Außenwelt abgeschnitten, zudem gilt die Registrierung der Opfer als äußerst ungenügend. Klar scheint aber bereits jetzt, dass auch vielen noch lebenden Menschen, die in den Trümmern gefunden werden, nicht ausreichend oder gar nicht geholfen wird.

Wie die New York Times berichtet, wird vielen der verletzten Frauen offenbar Hilfe oder Behandlung verweigert. Aus dem Artikel, der auf direkten Recherchen im betroffenen Gebiet und auf Zeugenaussagen beruht, geht auch der Grund hervor: Die strengen Kontaktverbote zwischen Frauen und Männern, die nicht eng mit ihnen verwandt sind, erschweren die Hilfe für Opfer massiv. Immer wieder würden Frauen in den Trümmern liegengelassen, um nicht mit den angeblichen religiösen Vorgaben in Konflikt zu geraten, heißt es. Jenen, die es selbst geschafft haben, werde danach oft nicht bei der Behandlung von Verletzungen geholfen.

 
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