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'Agent Orange'

S

Sezai

Guest
Agent Orange war die militärische Bezeichnung eines Entlaubungsmittels (CAS 39277-47-9), das die USA im Vietnamkrieg großflächig zur Entlaubung von Wäldern und zum Zerstören von Nutzpflanzen einsetzten. Die US-Streitkräfte setzten es im Januar 1965 erstmals im Rahmen der Operation „Ranch Hand“ ein. Da das Herbizid mit 2,3,7,8-Tetrachlordibenzodioxin verunreinigt war, erkrankten in Folge mehrere Hunderttausend Bewohner der betroffenen Gebiete, aber auch bis zu zweihunderttausend US-Soldaten. Dioxine wirken fetotoxisch und fruchtschädigend (teratogen), zudem sind sie sehr persistent. Die Belastung der vietnamesischen Bevölkerung mit Dioxin wird in Zusammenhang mit dem - bis in die Gegenwart - erhöhten Auftreten von schweren Fehlbildungen bei Kindern, Krebserkrankungen, Immunschwächen und einer größeren Zahl weiterer Erkrankungen gebracht. Während geschädigte ehemalige US-Soldaten nach gerichtlichen Auseinandersetzungen von den damaligen Herstellerfirmen finanziell entschädigt wurden, erhielten vietnamesische Opfer bis heute keine Entschädigung.

Laut Angaben des Vietnamesischen Roten Kreuzes leiden zirka 500.000 Vietnamesen an den Spätfolgen von Agent Orange. Diese sind: Missbildungen (insbesondere Lippen-Kiefer-Gaumenspalten) und Immunschwächen. Viele vietnamesische Neugeborene kommen auch drei Generationen nach dem Einsatz von Agent Orange noch mit schweren Missbildungen zur Welt. Auch Krebs zählt zu den Spätfolgen. Es gibt zwar bis heute keine Untersuchungen, die einen Zusammenhang zwischen der Exposition mit Agent Orange und der Tumorentstehung bestätigen, jedoch ist Dioxin als krebserregend bekannt.

Nach neuesten Forschungen versprühte die US-Armee während des Vietnamkrieges 80 Millionen Liter toxischer Chemikalien. Weil der vietnamesischen Regierung das Geld für großflächige Bodenversiegelungen fehlt, ist das Gift auch 30 Jahre nach Kriegsende noch im Nahrungskreislauf. Schätzungsweise zwei bis vier Millionen Menschen sind von den Spätfolgen betroffen.

Noch immer werden auf schwerste Weise missgebildete und kranke Kinder geboren. Die meisten Opfer können gar nicht oder nicht angemessen medizinisch versorgt werden. Die vietnamesische Regierung investiert zur Zeit vorwiegend in die wirtschaftliche Entwicklung des Landes. Einzelne bauen mit Hilfe selbst gesammelter Spenden Heime und Gesundheitsstationen für die Opfer von Agent Orange. 1998 wurde das unter Mithilfe amerikanischer Kriegsveteranen aufgebaute http://de.wikipedia.org/wiki/Dorf_der_FreundschaftDorf der Freundschaft eröffnet, ein Behandlungszentrum für Opfer des Entlaubungsmittels. Dennoch sind auch dies Einzelaktionen, die nur einer Minderheit der Betroffenen zugute kommen.

http://de.wikipedia.org/wiki/Agent_Orange

Jedi Mind Tricks- Uncommon Valor (A Vietnam Story) - YouTube
 
Ein unrühmliches Kapitel:-(

Natur und auch Menschen auf Jahrzehnte zerstört. Man glaubte wohl, "Recht" heiligt alle Mittel. Als der Konflikt eskalierte, diente dieses Programm, abgesegnet von der US-Regierung, nicht nur der Entlaubung zwecks besserer Sichtung, sondern ab 1965 auch der Vernichtung vietnamesischer Ernten.

Kein politisch und militärisch Verantwortlicher wurde wohl je zur Rechenschaft gezogen. Und während einige Klagen amerkanischer Veteranen deswegen Erfolg hatten, wurden und werden vietnamesische immer abgelehnt mit der Begründung, der naturwissenschaftlich-medizinische Zusammenhang sei nicht ausreichend geklärt. Nun ja:-(

Das beste Buch zu dem Thema ist wohl immer noch:

Arthur H. Westing: Herbicides in War, The long-term ecological and human Consequences
 
Ein unrühmliches Kapitel:-(

Natur und auch Menschen auf Jahrzehnte zerstört. Man glaubte wohl, "Recht" heiligt alle Mittel. Als der Konflikt eskalierte, diente dieses Programm, abgesegnet von der US-Regierung, nicht nur der Entlaubung zwecks besserer Sichtung, sondern ab 1965 auch der Vernichtung vietnamesischer Ernten.

Kein politisch und militärisch Verantwortlicher wurde wohl je zur Rechenschaft gezogen. Und während einige Klagen amerkanischer Veteranen deswegen Erfolg hatten, wurden und werden vietnamesische immer abgelehnt mit der Begründung, der naturwissenschaftlich-medizinische Zusammenhang sei nicht ausreichend geklärt. Nun ja:-(

Das beste Buch zu dem Thema ist wohl immer noch:

Arthur H. Westing: Herbicides in War, The long-term ecological and human Consequences

So sieht aus. Und es ist wirklich Traurig. Ähnlich ergeht es ja auch Laos. Laos ist immer noch das Land mit den meisten Blindgängern. Auf kein Land der Erde fielen mehr Bomben als auf Laos. In einer Dokumentation hieß es sogar, dass Laos dreifach so viel bombardiert wurde, wie Japan und Deutschland zusammen und das OBWOHL Laos offiziell NEUTRAL war. Laos ist ein Agrarstaat und da ist es kein Wunder, dass Eltern beim Arbeiten sterben, kinder beim spielen sterben, ihren Arm oder ihren Fuß verlieren aufgrund der Blindgänger. Und TROTZDEM finanziert die USA nicht Hilfeorganisationen, die mit Hilfe von Laoten die Blindgänger entfernen. Sie sind Schuld an der Lage von Laos und nicht nur von Laos, wir reden hier auch von Vietnam und Kambodscha. SIE waren es. Von wegen, JFK sei doch so ein guter Präsident gewesen, er war genauso ein Idiot wie George W. Bush. Er war es, der zustimme Napalm und Agent Orange einzusetzen, wegen Ihm wurde die Landwirtschaft in Vietnam stark zerstört, wegen Ihm leiden noch heute Kinder an Schwerstbehinderungen. Ein Krieg auf Kosten des vietnamesischen Volkes, aber Vietnam ist unbesiegbar, dass haben schon die Chinesen und die Franzosen registriert.

Hoch lebe Võ Nguyên Giáp!
 
Typisch Amis. Angebliche Hilfslieferungen an Georgien, die für Waffen benutzt werden, finanzieren sie, aber den armen Vietnamesen, die sie in Armut und Tod getrieben haben, geben sie nichts!
 
Wozu auch Lebensmittel und humanitäre Hilfe leisten wenn durch Waffenlieferungen wichtige Konzerne davon profitieren können, die ja im Stande sind die amerikanische Wirtschaft anzukurbeln?

:ugly4:
 
Nicht nur Vietnam, sondern auch Kambodscha und Laos waren und sind weiterhin von Agent Orange betroffen.

Hier mal etwas über Kambodscha, von Ingo Bierschel

Eindrucksvoll wird das Grauen im Kriegsmuseum in Saigon dokumentiert. In Glasgefäßen sind missgebildete Embryonen ausgestellt und lassen die Besucher erschauern. Es sind die Opfer des Entlaubungsmittels ‚Agent Orange‘, die in diesem Horrorkabinett zu sehen sind. Um dem Vietcong den Schutz des Laubdachs der Bäume zu nehmen, wurde das hauptsächlich aus Dioxin bestehende Giftgemisch in Teilen Südvietnams und speziell im Mekongdelta eingesetzt, zwischen 1961 und 1971 rund 76 Millionen Liter. Als erster US-Präsident besuchte Bill Clinton Vietnam 1990 und entschuldigte sich für den Einsatz der Chemikalie, deren Auswirkungen und Folgeschäden große Empörung in der Weltöffentlichkeit hervorgerufen hatten. Dagegen blieb die Besprühung der Gebiete jenseits der Grenze beinahe gänzlich unbekannt. Nachdem die Bombardierung der Dschungelregionen auf kambodschanischer Seite, in denen Camps und Nachschubwege der kommunistischen Kämpfer vermutet wurden, nicht die erwünschte Wirkung erzielte, weitete der Generalsstab in Saigon die geheimen Kommandoaktionen aus. Im Rahmen dieser Aktionen wurde ab 1969 ‚Agent Orange‘ auch über kambodschanischem Hoheitsgebiet versprüht. Insbesondere die Region um die Stadt Memot in der Provinz Kompong Cham war betroffen. „Wir mussten unsere Brunnen jeden Tag abdecken, um sie vor dem Pulver zu schützen“, berichtet So Sareth, ein Bewohner des Dorfes Tameng im Distrikt Memot. Im Schutz der Dunkelheit, erzählt der 60-Jährige, seien die Flugzeuge gekommen. „Am Morgen waren die Bäume dann von gelbem Tau bedeckt. Die Flüssigkeit klebte an den Blättern und die Bäume starben.“ Nach Protesten der kambodschanischen Regierung tat das US-Oberkommando in Saigon die Vorfälle zunächst als Missgeschick ab. Eine meteorologische Fehleinschätzung habe zum Herüberwehen des Kampfstoffs geführt. Als ein unabhängiges Forscherteam aus den USA später die Auswirkungen in den betroffenen Abschnitten untersuchte, stellten die Wissenschaftler fest, dass sich die Verseuchung in geraden, symmetrisch verlaufenden Linien vollzog. Eine versehentlich herübergewehte Agent-Orange-Wolke musste somit ausgeschlossen werden. Bis heute allerdings leugnet die US-Regierung jeglichen Einsatz von ‚Agent Orange‘ über Kambodscha. Nach Ansicht des Forscherteams habe es sich höchstwahrscheinlich um eine vom
CIA beim berüchtigten Ableger ‚Air America‘ in Auftrag gegebene Aktion
gehandelt. „Die Kokospalmen knickten um“, berichtet So Sareth und winkelt seine Hand im 45-Grad-Winkel ab. „Die Mango- und Jackfruit-Bäume verloren ihre Blätter.“ Trotz der Angriffe führten die Bewohner ihr Leben in
gewohnter Weise fort. Sie wuschen den gelben Film von den Früchten und
vom Gemüse, aßen es oder verkauften es wie immer auf dem Markt.
„Die Menschen litten unter Juckreiz und manchmal infizierte sich die Haut“, sagt Eng Leap. Mit der Hand deutet die 58-jährige Frau auf einen von Mauern abgetrennten Bereich, in dem sie Mangos, Jackfruit und Durian anbaut. „Alle Pflanzen starben kurze Zeit nachdem das gelbe Pulver vom Himmel regnete“, erzählt sie. Hinter ihrem Obstgarten beginnt eine große Kautschukplantage. „Hier versteckten sich die Vietnamesen“, sagt So Sareth. Da aber auch die ‚Gummibäume‘ ihre Blätter verloren, verschwand das grüne Dach, das die Kämpfer vor der Entdeckung durch amerikanische Aufklärer schützte. Aus diesem Grund wichen sie immer weiter ins Innere Kambodschas zurück. In diesen Tagen erkrankten viele Menschen, doch Ärzte gab es kaum. Allein zwischen April und Mai 1969 besprühten die US-Streitkräfte 173.000 Hektar innerhalb der Provinz Kompong Cham. Noch heute gibt es eine Vielzahl von tot geborenen Kindern oder Neugeborenen, die mit Missbildungen zur Welt kommen.
 
So sieht aus. Und es ist wirklich Traurig. Ähnlich ergeht es ja auch Laos. Laos ist immer noch das Land mit den meisten Blindgängern. Auf kein Land der Erde fielen mehr Bomben als auf Laos. In einer Dokumentation hieß es sogar, dass Laos dreifach so viel bombardiert wurde, wie Japan und Deutschland zusammen und das OBWOHL Laos offiziell NEUTRAL war. Laos ist ein Agrarstaat und da ist es kein Wunder, dass Eltern beim Arbeiten sterben, kinder beim spielen sterben, ihren Arm oder ihren Fuß verlieren aufgrund der Blindgänger. Und TROTZDEM finanziert die USA nicht Hilfeorganisationen, die mit Hilfe von Laoten die Blindgänger entfernen. Sie sind Schuld an der Lage von Laos und nicht nur von Laos, wir reden hier auch von Vietnam und Kambodscha. SIE waren es. Von wegen, JFK sei doch so ein guter Präsident gewesen, er war genauso ein Idiot wie George W. Bush. Er war es, der zustimme Napalm und Agent Orange einzusetzen, wegen Ihm wurde die Landwirtschaft in Vietnam stark zerstört, wegen Ihm leiden noch heute Kinder an Schwerstbehinderungen. Ein Krieg auf Kosten des vietnamesischen Volkes, aber Vietnam ist unbesiegbar, dass haben schon die Chinesen und die Franzosen registriert.

Hoch lebe Võ Nguyên Giáp!

Ich glaube, man nennt das die gnade des frühen Todes oder so...

Ziemlich gruselig das ganze. Aus menschlicher Sicht finde ich es toll, dass es amerikanische veteranen sind, die sich für die Opfer einsetzen- und einerseits ein moralischer Offenbarungseid der US-Regierung, denn letzlich tun die US-Veteranen dass, wofür ihre Regierung zuständig gewesen wäre- sie therapieren sich selbst...
 
Manchmal frage ich mich, ob es dieses Land nicht anders verdient hat als zugebombt zu werden, genau wie Europa, für all die Taten die in der Kolonialzeit und danach begangen wurden. Aber was hätte das für einen Sinn, da die Verantworltichen schon längst unter der Erde liegen und nur Unschuldige getroffen würden
 
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