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Al-Kaida lobt Aufstände in Nordafrika

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TurkishRevenger

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Das Terrornetzwerk Al-Kaida hat sich erstmals zum Aufstand der Libyer gegen Langzeit-Machthaber Muammar al-Gaddafi geäußert. Abu Yahya al-Libi, der nach Einschätzung westlicher Geheimdienste zum Führungszirkel um Al-Kaida-Anführer Osama bin Laden gehört, veröffentlichte gestern auf Islamisten-Websites ein Video, in dem er die libyschen Aufständischen lobte.
Auch die Tunesier und Ägypter, die ihre Präsidenten entmachtet hatten, bezeichnete er als „Helden“. Libi soll libyscher Herkunft sein. Er gehörte zu einer Gruppe von Gefangenen, die 2005 aus einem US-Gefängnis im afghanischen Bagram ausgebrochen waren.

Auf dem falschen Fuß erwischt

Vor einigen Tagen hatte bereits der Ägypter Ayman al-Zawahiri, der als zweiter Mann hinter Bin Laden gilt, zur Revolution in Ägypten Stellung bezogen. Allerdings erweckten beide Videoaufnahmen den Eindruck, dass die Terroristen von den Aufständen der Araber in Nordafrika überrascht worden waren.
Nach Ansicht von Experten können islamistische Extremisten möglicherweise von der Rebellion in Libyen und von der schwindenden Macht des jemenitischen Präsidenten Ali Abdullah Saleh profitieren. In Tunesien und Ägypten spielen diese Strömungen momentan jedoch keine wichtige Rolle.


Al-Kaida lobt Aufstände in Nordafrika - news.ORF.at
 
Natürlich, die sehen jetzt die Gelegenheit, ihren kranke Ideologie jetzt auch dort durchzusetzen..
 
Im libyschen Fernsehen läuft des öfteren ein Spruchband in dem steht "Ben Laden" stecke hinter den Aufständischen und habe die Jugend "brainwashed".

Außerdem steht da noch die Aufständischen seien mit "Dawahiri" zu vergleichen.
 
Ich würde das nicht weiter ernstnehmen. Al Kaida und Co. versuchen sich jetzt mit schönen Worten in die Volksrevolutionen einzukaufen. Es sind und bleiben aber Volksrevolutionen, keine islamischen Revolutionen. Alleine das zeigt, wie wenig Einfluss Al Kaida tatsächlich auf die Menschen dort hat. Das einzige Mittel um von sich reden zu machen ist der Terror - nicht wirklich ehrenhaft.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich würde das nicht weiter ernstnehmen. Al Kaida und Co versuchen sich jetzt mit schönen Worten in die Volksrevolutionen einzukaufen. Es sind und bleiben aber Volksrevolutionen, keine islamischen Revolutionen. Alleine das zeigt, wie wenig Einfluss Al Kaida tatsächlich auf die Menschen dort hat. Das einzige Mittel um von sich reden zu machen ist der Terror - nicht wirklich ehrenhaft.

Ist das da ein freier Libyer in deiner Signatur?

Bist du dir dessen wirklich sicher das in Libyen eine "Volks-Revolution" stattfindet? Ich schätze das die Hintergründe wesentlich komplizierter sind als im Falle Tunesiens oder Ägyptens.Man kann nicht von einer "Hungerrevolte" sprechen.Wenn man sich Bilder von libyschen Städten wie Ras Lanuf anschaut dann wird einem schnell klar das dort eigentlich keiner besonders schlecht gelebt haben kann.
Wer oder was der Auslöser für die Ereignisse in Libyen war wird man wohl erst nach einer Weile erfahren.
 
Nachdem in Tunesien und Ägypten hauptsächlich friedliche Demonstrationen stattfanden, die von einer überwältigenden Mehrheit der Bevölkerung mitgetragen wurden, sieht die Sache in Libyen völlig anders aus.

Zunächst mal sei daran erinnert, daß Bengasi seit jeher als islamistische Hochburg Libyens gilt. Erst im Februar 2005 kam es zu Ausschreitungen, bei denen so weltbewegende Dinge wie Mohammed-Karikaturen den Ausschlag gaben, u. a. die italienische Botschaft anzuzünden. Proteste gegen die säkulare Orientierung Gaddafis sind in Bengasi nichts neues. Sie werden üblicherweise von Imamen artikuliert, deren Wort dort mehr dikatorische Macht auszuüben scheint als die libysche Zentralgewalt (Bengasi).

Die Eskalation ging hier wohl auch weniger von der libyschen Armee als vielmehr von schwer bewaffneten Guerilla aus, die mit Armeewaffen gegen ihre Gegner vorgingen, und dabei nicht wenige töteten, wie man den Meldungen der Agenturen AFP und Reuters aus der dritten Februarwoche entnehmen kann. Demnach spielen ganz offiziell als Al Kaida nahestehend gewertete Terroristen eine führende Rolle (http://www.pakistantoday.com.pk/paki...-take-hostages).

Am 21. Februar wurde ein islamistisches Emirat ausgerufen, nachdem ein Armeedepot erobert und geplündert wurde. Parallell dazu fluteten Unterstützer das Web mit irreführenden Angaben. Ermordete Beamte und Soldaten wurden in teils verheerendem Zustand fotographiert und gefilmt, und über Youtube als angebliche Opfer der Armee vorgeführt.

Die sogenannten Rebellen demonstrieren nicht. Sie erobern mit militärischen Mitteln Ortschaften und verbünden sich mit örtlichen Clans. Aus dem Verhalten der Bewohner ist ebenso wie in Afghanistan wenig zu folgern. Politische Enscheidungen treffen Clanchefs, und kaum jemand würde sich öffentlich dagegen positionieren.

Von Verbindungen der Rebellen zu Al Kaida spricht nicht etwa Gaddafi allein, sondern auch das Bundeskriminalamt und das Bundesamt für Verfassungsschutz (Terrorismus in Deutschland » Blog Archive » BKA: Todes-Fatwa für Gaddafi).

Dazu kommen die öffentlichen Bekundungen von Unterstützern, die kaum als Förderer von Demokratie und Freiheit anzusehen sind. Es ist also keineswegs abwegig, den Vergleich mit Afghanistan zu ziehen, wo man die Geister nie mehr los wurde, die man gegen den Trend zu Wahlsiegen sozialistischer Parteien Mitte der 70er rief, als man anfing die späteren Bürgerkriegsparteien zu unterstützen.
 
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