Der Hodscha und sein Sohn begaben sich zum Markt. Er hatte das Kind auf den Esel gesetzt und folgte ihm zu Fuß.
Einer der Bauern, die ihn auf der Straße trafen, rief ihm zu: ,,Da sieht man wieder, wie die Jugend von heute ist. Dieser Bengel macht es sich auf seinem Esel bequem, während sein alter graubärtiger Vater zu Fuß nebenher gehen muß. Es wäre wahrlich an ihm, zu laufen und den Vater reiten zu lassen!"
Der Junge stieg beschämt ab und sagte: „Habe ich dich nicht gebeten, Vater, mich nicht zu zwingen, den Esel zu besteigen? Lass dich nicht lange drängen und nimm meinen Platz ein."
Als der Hodscha dies getan hatte, empörte sich ein anderer der vorüber ging. „Was für ein unmenschlicher Vater! Ist es nicht eine Schande, wie er sich auf dem Esel breit macht, während der arme Junge neben ihm herlaufen muss?"
Auf das hin ließ der Hodscha seinen Sohn hinten aufsitzen. Aber jetzt kam ein dritter Kerl, der ihnen nachschrie:
„Diese Leute kennen wirklich kein Erbarmen! Der unglückliche Esel, er kann ja kaum mehr weiter! Wie kann man nur sein armes Grautier so schinden! Und noch dazu ist einer von den beiden ein Hodscha!"
Nasreddin ärgerte sich, stieg mit seinem Sohn ab und trieb den Esel vor sich her.
Bald nachher begegneten sie einer Gruppe von Bauern, von denen einer spöttisch sagte:
„Was für ein Unsinn! Sie lassen ihren Esel friedlich dahin traben, während sie selbst ihre Sohlen abnützen und sich bei dieser Hitze auf der staubigen Straße abquälen."
Erschöpft vertraute der Hodscha seinem Sohn an:
„Du siehst, mein Kind, daß man es nie allen Leuten recht machen kann. Tue, was dir gut dünkt, und du wirst dich dabei am wohlsten fühlen."