Eric J. Hobsbawm schrieb:
Und soweit dies der Fall ist, hat der Nationalismus einer späteren Periode möglicherweise im eigentlichen Sinne sprachliche vornationale Wurzeln in der Bevölkerung. Das mag durchaus bei den Albanern der Fall gewesen sein, die seit dem Altertum unter rivalisierenden kulturellen Einflüssen lebten und in drei oder (wenn wir den lokal begrenzten islamischen Kult der Bektaschi hinzurechnen) vier rivalisierende Religionen aufgespalten waren: Islam, Orthodoxie und römischer Katholizismus. es lag nahe für die Vorkämpfer eines albanischen Nationalismus, eine kulturelle albanische Identität in der Sprache zu suchen, da die Religion und überhaupt alles übrige in Albanien eher eine trennende als eine einigende Wirkung hatte. [...] Edith Durhams Führer, ein jugendlicher Bergbewohner aus dem albanischen Norden, dem sie rzählte, daß die Albaner im Süden orthodoxe Kirchen hätten, gab ihr zur Antwort: "Sie sind keine Christen, sie sind Tosken", was nicht gerade auf ein starkes Gemeinschaftsgefühl schließen läßt (Durham 1909, S.17).