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Albert Einstein - Das Jahrhundert-Genie

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Taudan

Guest
Einen berühmteren Wissenschaftler gibt es nicht: Albert Einstein, das Genie der Wissenschaft schlechthin. Er revolutionierte das Weltbild innerhalb nur eines einzigen Jahres, seines "Wunderjahrs" 1905. Er war zielstrebig, hatte nur seine Wissenschaft im Kopf - zu Lasten seiner Freunde, Ehefrauen und Kinder. Doch das machte nur einen Teil seiner Persönlichkeit aus. Hinter diesem Albert Einstein verbarg sich noch etwas anderes. Was war diese verborgene Kraft, die ihn antrieb und inspirierte?

Ein­stein in Ber­lin
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Das einsame Genie der Wissenschaft

Charlie Chaplin sah die Einstein zujubelnden Massen, als er seinen Gast bei der Premiere des Films "Lichter der Großstadt" in Los Angeles begrüßen durfte. An diesem 30. Januar 1931 schnappten Journalisten auf, was er Einstein zuraunte: "Bei mir jubeln sie, weil mich jeder versteht - doch bei Ihnen, weil Sie keiner versteht." Auch für Einstein selbst war es ein Rätsel. Er gestand einmal, auch er frage sich: "Woher kommt es, dass mich niemand versteht und doch jeder mag?"

Kein Zweifel: Auf dem Höhepunkt seiner Karriere bewunderte ihn seine Umgebung, verstand ihn aber nicht. Einstein war ab den 30er Jahren ein Mediensuperstar, eine Kultfigur. Wo er auftrat, wo er sprach, waren die Menschen begeistert. Nur wenige Kollegen, selber Physiker und Mathematiker, konnten mit seinen Ideen Schritt halten. Damit teilte Einstein das Schicksal vieler Genies - die Einsamkeit: "Ich lebte in einer Einsamkeit, die in der Jugend schmerzlich, in den Jahren der Reife aber köstlich ist", gesteht er in seinem autobiographischen Buch "Aus meinen späten Jahren". Er nannte sich selbst fast spöttisch einen "Einspänner." Einstein suchte die Einsamkeit und Stille, um seinen Gedanken und Tagträumen nachhängen zu können. Zur Sicherheit nahm er dabei immer ein Notizbuch mit, damit nur ja nichts verloren ginge von den Einfällen.

Dabei war er gerne unter Leuten. Er pflegte seine Freundschaften und korrespondierte viel. Im Gespräch suchte er witzige Pointen. Er kannte seine Wirkung auf Menschen. So schrieb er am 10. Dezember 1930 in sein Reisetagebuch: "Die Reporter stellten ausgesucht blöde Fragen, die ich mit billigen Scherzen beantwortete, die mit Begeisterung aufgenommen wurden." Wie hatte alles begonnen? Wie sah Einsteins Leben aus, bevor er so berühmt wurde?


Ge­stat­ten: Al­bert, vier Jahre alt, Genie in spe!
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Kindheit und Schule

Um halb zwölf Uhr mittags - am 14. März 1879 - hörte man in der Bahnhofstraße B 135 in Ulm den ersten Schrei eines Babys. Der kleine Wurm war der erste Sohn von Hermann und Pauline Einstein. Er sollte das Genie der Wissenschaft werden: Albert Einstein. Seine Familie war jüdischer Herkunft und lebte seit Generationen im Schwäbischen. Im Haus der Einsteins betete man nicht, die Eltern gingen nicht in die Synagoge, man achtete nicht auf die Speisevorschriften. Einsteins Mutter war gebildet und spielte Klavier - das musikalische Talent hatte der Sohn von ihr. Der Vater war Kaufmann und Teilhaber in der Bettfedernhandlung seiner Vettern. Die Eltern erzogen Einstein und seine jüngere Schwester Maja frei und alles andere als autoritär.

Die Eltern vermittelten den Kindern einen Sinn für Geborgenheit - und unterstützten die Talente der Kinder, sobald sie sich zeigten. Sie wollten ihre Kinder zu selbstständigen, freien und toleranten Menschen erziehen. Und eigenständig war der kleine Albert schon früh: Beim Spielen auf der Straße war er oft abseits und hing seinen Träumen nach. Mit vier bekam er vom Vater einen Kompass geschenkt - und war fasziniert von der Nadel, wie sie von Geisterhand immer in die gleiche Himmelsrichtung zeigte. "Da musste etwas hinter den Dingen sein, das tief verborgen war," schrieb er später. Mit zwölf las er begeistert Alexander von Humboldts "Kosmos". Der Sinn für das Geheimnisvolle, Schöne und Wunderbare, eine "heilige Neugier" war die Triebfeder seines ganzen späteren Lebens.

Einstein war kein schlechter Schüler - anders als viele vermuten. Seit 1880 lebte die Familie in München. In der Volksschule war das "Albertle" der Beste seiner Klasse. 1888 bis 1894 besuchte er das Luitpold-Gymnasium. Dort war er zwar ein Außenseiter, hatte aber gute bis sehr gute Noten: "sehr gut" in den naturwissenschaftlichen Fächern und in Latein, "gut" in Griechisch. Dann aber musste Einstein seine erste Erfahrung mit Ungerechtigkeit und Missgunst in der Schule machen: Wegen des auch schon damals um sich greifenden Antisemitismus emigrierten die Eltern nach Mailand. Weil der junge Albert so kurz vor dem Abitur stand, wollte man ihn schweren Herzens bis zum Abitur allein in München lassen. Er selbst nannte München später ein "antisemitisches reaktionäres Wespennest," eine Bemerkung, die nicht verwundert, wenn man bedenkt, dass sein damaliger Klassenlehrer ihn kurz vor Weihnachten wüst beschimpfte: Aus ihm werde nie etwas werden und er solle die Schule verlassen. Seine bloße Anwesenheit verderbe ihm, so der "Pädagoge", den Respekt in der Klasse. Der 15-jährige Einstein verließ darauf Hals über Kopf München und fuhr mit dem Zug nach Mailand. Sein Abitur machte er dann später im September 1896 in der Kantonsschule Aarau in der Schweiz. Seine Abiturnoten wieder: "sehr gut" und "gut". In seinem französischen Abituraufsatz schrieb er schon damals selbstbewusst, er wolle Physikprofessor werden.


Ein­stein 1902 beim "Pa­tent­amt für geis­ti­ges Ei­gen­tum" in Bern
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Schüler, Student und "Experte III. Klasse"

Im Oktober 1896 wurde Einstein in die Matrikel VI, "Fachlehrer in mathematisch-naturwissenschaftliche Richtung" der Eidgenössischen Polytechnischen Schule in Zürich eingeschrieben. Hier sollte er 17 Jahre später tatsächlich Physikprofessor werden - an der nunmehr umbenannten "Eidgenössischen Technischen Hochschule." Einstein war fleißig und zielstrebig und machte seinen Abschluss am 28. Juli 1900 mit 21 Jahren. Danach suchte er eine Stelle - und fand trotz seiner Begabung und Noten keine Anstellung. Er war so verzweifelt, dass sein Vater ohne sein Wissen an den berühmten Chemiker Wilhelm Ostwald in Leipzig schrieb: "Mein Sohn fühlt sich nun in seiner gegenwärtigen Stellenlosigkeit tief unglücklich und täglich setzt sich in ihm die Idee stärker fest, dass er mit seiner Karriere entgleist sei..." Eben dieser Wilhelm Ostwald sollte es neun Jahre später sein, der den unbekannten Studenten zum Nobelpreis für Physik empfehlen würde.

Erst zwei Jahre später, am 23. Juni 1902, wurde er endlich "Experte III. Klasse" am "Schweizerischen Patentamt für geistiges Eigentum" in Bern. Jetzt verdiente er sein erstes Geld und hatte Zeit für seine Ideen. Und tatsächlich: Die Jahre bis zu seinem "Wunderjahr", dem "annus mirabilis" 1905, legten das Fundament seiner Theorien - und veränderten die Physik und die ganze Naturwissenschaft seiner Zeit. Nach acht Dienststunden betrieb Einstein seine Forschungen.

Diese Projekte zeigten seine Zielstrebigkeit, seine Freude an Gedankenexperimenten und Reisen in das Reich der Fantasie. Er selbst nannte die Intuition die Quelle seiner Ideen. Einsteins Lehrer war die Fantasie. Hinter jedem seiner grundlegenden Beiträge zur Physik der Moderne stand ein konkretes Traumbild. Diese Bilder sind auch der Schlüssel zum Verständnis der Grundgedanken seiner Theorien, der speziellen und der allgemeinen Relativitätstheorie. 1905 nahm man in Zürich seine Doktorarbeit an und seit dem 15. Januar 1906 war er "Dr. Albert Einstein." Dann ging alles sehr schnell: Er wurde zum "Experten II. Klasse" befördert. Zwei Jahre später wurde er Privatdozent und endlich am 15. Oktober 1909 Professor für Physik in Zürich. Nach einer kurzen Zeit als Professor in Prag holte ihn Max Planck am 1. April 1914 nach Berlin. Einstein wurde damit Mitglied der Preußischen Akademie der Wissenschaften und war auf dem vorläufigen Höhepunkt seiner Karriere.


Ein­stein se­gelt mit sei­ner Frau
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Einstein privat - der Tagträumer

Geige spielen, Hausmusik, Bücher lesen und Geschicklichkeitsspiele: Damit verbrachte das Genie der Naturwissenschaft seine freie Zeit - in Berlin und auch später in seiner Zeit in Princeton. So erholte er sich - und hatte damit Zeit für seine Tagträume und Konzentrationsspiele. Er war gern in der Natur, liebte das Segeln und war alles andere als ein langweiliger Stubenhocker. Seine Leidenschaft für Segelboote und ausgedehnte Ausflüge auf dem Wasser begann in seiner Zeit in Zürich, 1896, im Alter von 17 Jahren. Aber das Geld für ein eigenes Boot hatte er noch nicht. Diesen Traum erfüllte er sich erst in Berlin, 18 Jahre später.

Im November 1922 erhielt er unerwartet auf einer Reise in Japan die Nachricht vom Nobelpreis für Physik. Einstein sollte den Preis für das Jahr 1921 erhalten, für die Arbeit am "Lichtelektrischen Effekt" von 1905. Einstein hatte es verstanden zu erklären, warum Licht einen Strom zu erzeugen vermag, wenn es auf eine leitende Platte fällt. Heute ist dieser Effekt Grundlage für Lichtschranken und nicht zuletzt für den Laser. Und der steckt in jedem CD- und DVD-Player.

Wohlhabende Freunde schenkten ihm zu seinem 50. Geburtstag, 1929, ein komfortableres Boot, seinen "Tümmler". Diesen Jollenkreuzer nannte er liebevoll sein "dickes Segelschiff". Es war eine Sonderanfertigung aus massivem Mahagoni. Vier volle Sommer genoss Einstein das Landleben nahe bei seinem Boot in Caputh bei Potsdam. Oft blieb er den ganzen Tag über auf dem Wasser. Er wollte weg von all dem Trubel und ganz allein seinen Gedanken nachhängen. Das Segeln in seiner Berliner Zeit war auch eine Art Zur-Ruhe-Kommen angesichts der politischen Umbrüche in Deutschland.

Einstein war damals auf dem Höhepunkt seiner wissenschaftlichen Karriere in Deutschland. Am 28. Juni 1929 verlieh die Deutsche Physikalische Gesellschaft seinem - wie Einstein ihn nannte - "verehrten Meister" Max Planck und ihm selbst die Max-Planck-Medaille. Genau 50 Jahre zuvor hatte der 21-jährige Planck in München seine Doktorwürde erhalten. An diesem Tag aber musste Einstein auf dem Weg zum Physikalischen Institut an fast tausend grölenden nationalsozialistischen Studenten vorbei. Diesen Tag hatten Regierung und Reichspräsident zum "Tag der Trauer" ausgerufen: Zehn Jahre zuvor hatten die Deutschen Unterhändler in Versailles den Friedensvertrag unterzeichnet. Einstein hat diesen Tag nie vergessen, wie er später bitter notierte. Für ihn war seine Zeit in Berlin abgelaufen, das wusste er. Vor der zunehmenden Judenfeindlichkeit flüchtete Einstein in die USA.
 
Übrigens stimmt es nicht, dass Einstein ein schlechter Schüler war, zumindest in den naturwissenschaftlichen Fächern gehörte er immer zu den Besten, lediglich mit Fremdsprachen und Disziplin hatte er es nicht so drauf. Möglicherweise hat er das Gerücht selbst in die Welt gesetzt, als er einem der vielen Leserbriefe von Schulkindern beantwortete, er beantwortete jeden Brief persönlich, auch von Kindern.

Aber Einstein hatte auch eine dunkle Seite, vlt. schreibe ich mal was dazu, jetzt keine Lust
 
Übrigens stimmt es nicht, dass Einstein ein schlechter Schüler war, zumindest in den naturwissenschaftlichen Fächern gehörte er immer zu den Besten, lediglich mit Fremdsprachen und Disziplin hatte er es nicht so drauf. Möglicherweise hat er das Gerücht selbst in die Welt gesetzt, als er einem der vielen Leserbriefe von Schulkindern beantwortete, er beantwortete jeden Brief persönlich, auch von Kindern.

Aber Einstein hatte auch eine dunkle Seite, vlt. schreibe ich mal was dazu, jetzt keine Lust

Da Gerücht hält sich deswegen so hartnäckig weil er in Mathe glaub ich eine 4 hatte. In der Schweiz sind die Noten aber anders, dort ist 5 die beste Note.
 
Ich finde der hier sollte auch mal erwähnt werden:

Constantin Carathéodory

http://bulirsch.eu/vortraege/Caratheodory.pdf

@Savarino deine Sig :sabber: :claps:
ok, wenn du darauf bestehst :)

Carathéodory war stark beeinflusst von David Hilbert
das ist insofern lustig da Einstein und Hilbert sich ein Kopf-an-Kopf rennen um die endgültigen Formeln der Allgemeinen RT lieferten. Hätte Hilbert "gewonnen", würden sich für den Constantin möglicherweise viel mehr Möglichkeiten eröffnet haben :)

Fairerweise müssten noch viele andere Personen genannt werden, die Einstein wissenschaftlich bis zur Vollendung der Allg. RT begleitet und unterstützt haben, aber na ja ...
 
Übrigens stimmt es nicht, dass Einstein ein schlechter Schüler war, zumindest in den naturwissenschaftlichen Fächern gehörte er immer zu den Besten, lediglich mit Fremdsprachen und Disziplin hatte er es nicht so drauf. Möglicherweise hat er das Gerücht selbst in die Welt gesetzt, als er einem der vielen Leserbriefe von Schulkindern beantwortete, er beantwortete jeden Brief persönlich, auch von Kindern.

Aber Einstein hatte auch eine dunkle Seite, vlt. schreibe ich mal was dazu, jetzt keine Lust

Einstein war kein schlechter Schüler - anders als viele vermuten. Seit 1880 lebte die Familie in München. In der Volksschule war das "Albertle" der Beste seiner Klasse. 1888 bis 1894 besuchte er das Luitpold-Gymnasium. Dort war er zwar ein Außenseiter, hatte aber gute bis sehr gute Noten: "sehr gut" in den naturwissenschaftlichen Fächern und in Latein, "gut" in Griechisch.
 
1895: Erste wissenschaftliche Arbeit

Albert Einstein schrieb sein erstes wissenschaftliches Essay im Sommer 1895; er war gerade 16 Jahre alt. Dieses Essay «Über die Untersuchung des Ätherzustandes im magnetischen Felde» schickte er zur Begutachtung seinem Onkel Caesar Koch. Einsteins erste "wissenschaftliche Arbeit" wurde nie veröffentlicht.
1905, März: Die Quantisierung des Lichts und der photoelektrische Effekt

Einstein stellt seine Quantentheorie des Lichtes vor, die Idee, dass Licht in kleinen Paketen (Quanten) oder Teilchen existiert, die wir heute Photonen nennen. Neben Max Planck's Arbeit über die Quantisierung von Wärmestrahlung und Niels Bohr's spätere Arbeit über die Quantisierung der Materie begründete Einsteins Arbeit die schockierendste Idee der Physik des zwanzigsten Jahrhunderts: Wir leben in einem quantisierten Universum, gebildet von winzigen diskreten Portionen Energie und Materie.
Für diese Arbeit über den photoelektrischen Effekt, die unter dem Titel «Über einen die Erzeugung und Verwandlung des Lichtes betreffenden heuristischen Gesichtspunkt» in den «Annalen der Physik» veröffentlicht wurde, erhielt Einstein 1921 den Nobelpreis für Physik, weil er darin die Grundlage einer Quantentheorie der Strahlung gelegt hatte.
1905, April/Mai: Eine neue Bestimmung der Moleküldimensionen

Im April und Mai 1905 veröffentlichte Einstein zwei Dokumente. Im ersten Dokument «Eine neue Bestimmung der Moleküldimensionen» erfand er eine neue Methode, wie man Atome und Moleküle in einem bestimmten Raum zählen und ihre Grösse bestimmen kann. Im anderen Dokument mit dem Titel «Über die von der molekularkinetischen Theorie der Wärme geforderte Bewegung von in ruhenden Flüssigkeiten suspendierten Teilchen» erklärt er das Phänomen der Brownschen Wärmebewegung von Atomen und Molekülen in Flüssigkeiten. Damit bewies er nebenbei, dass Atome wirklich existieren, was damals immer noch ein Diskussionsthema war, und beendete damit die jahrhunderte alte Debatte über die fundamentale Natur von chemischen Elementen.
Mit seiner Dissertation «Eine neue Bestimmung der Moleküldimensionen» verdiente Einstein seinen Doktortitel an der Universität von Zürich.
1905, 30. Juni: Die spezielle Relativitätstheorie

Unter dem Titel «Zur Elektrodynamik bewegter Körper» veröffentlichte Einstein am 30. Juni 1905 in den «Annalen der Physik» seine spezielle Relativitätstheorie. Mit der speziellen Relativitätstheorie zeigte Einstein, dass Messungen von Zeit und Längen systematisch variieren, wenn sich etwas relativ zu etwas anderem bewegt. Er zeigte damit, dass Raum und Zeit keine absoluten Grössen sind, sondern vom Beobachter abhängig sind. Er zeigte, dass wir in einem relativistischen Universum leben, nicht in einem absoluten, wie es Newton und alle Physiker nach ihm angenommen hatten.
Mit der speziellen Relativitätstheorie machte Einstein eine 180 Grad Wendung zu seinem Beitrag vom März des selben Jahren, in welchem er vorschlug, dass Licht aus Quanten bestehe. Die spezielle Relativitätstheorie sieht Licht als einen zusammenhängenden Bereich aus Wellen. Einstein mit seinen 26 Jahren sieht Licht damals schon sowohl als Welle und als Teilchen an und pickt jene Eigenschaften des Lichtes heraus, die er für das Lösen eines bestimmten Problems gerade benötigt.
1905, später: Äquivalenz von Masse und Energie

Ebenfalls 1905 veröffentlichte Einstein eine Erweiterung der speziellen Relativitätstheorie unter dem Titel «Ist die Trägheit eines Körpers von seinem Energieinhalt abhängig?». In dieser Arbeit bewies er, dass Energie und Masse durch die berühmte Beziehung E = m c2 verknüpft sind. Diese Formel besagt, dass die Masse direkt ein Mass für die im Körper enthaltene Energie ist. Zunächst erfasste nicht einmal Einstein die Tragweite seiner Entdeckung. Aber er erkannte bereits, dass die Hitze, die beim radioaktiven Zerfall von Radium frei wird, von der Umwandlung eines kleinen Teils der Masse in Energie herrühren könnte.
1908: Äquivalenz von Gravitation und Beschleunigung

Einstein befasste sich mit den Folgerungen des Relativitätsprinzips und veröffentlichte einen Beitrag unter dem Titel «Über das Relativitätsprinzip und die aus demselben gezogenen Folgerungen». Er begann seine Arbeit mit der entscheidenden Einsicht, dass Gravitation und Beschleunigung gleichbedeutend sind, zwei Facetten des selben Phänomens. Daraus folgte, dass die schwere Masse und die träge Masse eines Körpers das Selbe sind, was bis dahin nicht erklärt werden konnte. Das Äquivalenzprinzip war für Einstein ein erster Ansatzpunkt für eine neue Theorie der Gravitation, welche die bisherige Newtonsche Theorie verdrängen könnte.
1910: Warum ist der Himmel blau?

Auch kleinere Arbeiten Einsteins fanden Beachtung. So beantwortete Einstein die grundlegende Frage: «Warum ist der Himmel blau?» Sein Dokument «Theorie der Opaleszenz von homogenen Flüssigkeiten und Flüssigkeitsgemischen in der Nähe des kritischen Zustandes» löste das Problem durch Überprüfen des aufsummierenden Effektes der Lichstreuung an individuellen Molekülen in der Erdatmosphäre.
1911: Lichtbeugung an grossen Massen

Einstein sagt in «Über den Einfluss der Schwerkraft auf die Ausbreitung des Lichtes» voraus, dass sich die Lichtstrahlen der Sterne durch die Sonne abgelenkt werden, wenn diese in deren Nähe kommen. Dies sollte man bei einer totalen Sonnenfinsternis messen können, indem man das Licht von Sternen beobachtet, die von der Erde aus gesehen sehr nahe Sonne stehen. Diese Sterne sollten aufgrund der Lichtbeugung ein paar Bogensekunden weiter aussen erscheinen, als sie tatsächlich sind. Die Berechnung der Beugung enthielt damals noch einen Fehler, den er später in der vollendeten Gravitationstheorie korrigierte.
Am 29. Mai 1919 wurde bei einer totalen Sonnenfinsternis Einsteins Vorhersage der Lichtbeugung und damit die Korrektheit der allgemeinen Relativitätstheorie bestätigt und Einstein wurde dadurch weltberühmt.
1911: Welle/Teilchen Dualismus

Einstein erkannte vor jedem anderen den grundsätzlichen Dualismus in der Natur, die Koexistenz von Wellen und Teilchen auf Quantenebene. Er proklamierte, dass das Lösen der Quanten-Effekte das zentrale Problem der Physik sein würde.
1912: Tensorrechnung

Einstein begann eine neue Phase in seiner Erforschung der Gravitation. Mit der Hilfe eines Mathematikers, seinem Freund Marcel Grossmann, begann er seine Arbeit mit den Mitteln der Tensorrechnung von Tullio Levi-Civita und Gregorio Ricci-Curbastro zu formulieren. Einstein nannte seine neue Arbeit «Die allgemeine Relativitätstheorie».
1915: Die allgemeine Relativitätstheorie

1915 komplettierte Einstein seine allgemeine Relativitätstheorie in «Die Feldgleichungen der Gravitation», welche er 1916 unter dem Titel «Die Grundlage der allgemeinen Relativitätstheorie» in den «Annalen der Physik» in der endgültigen Fassung veröffentlichte. Die allgemeine Relativitätstheorie war das Produkt von acht Jahren Arbeit über das Problem der Gravitation. In der allgemeinen Relativitätstheorie zeigte Einstein, dass Masse und Energie, also alles im Universum, den Raum und die Zeit verbiegen. Was wir als Anziehungskraft bezeichnen, ist einfach das Verfolgen des kürzest möglichen Pfades durch die gekrümmte 4-dimensionale Raumzeit.
Dies ist eine komplett neue Sichtweise: Raum ist nicht mehr länger ein Behälter, in dem das Universum enthalten ist. Vielmehr sind Raum, Zeit, Energie und Masse auf intimste Weise miteinander verknüpft und beeinflussen sich gegenseitig.
1917: Kosmologische Betrachtungen zur allgemeinen Relativitätstheorie

1917 veröffentlichte Einstein ein Dokument, in welchem er die allgemeine Relativitätstheorie dazu benutzte, um das Verhalten eines ganzen Universums zu beschreiben. Die allgemeine Relativitätstheorie hat einige der seltsamsten und wichtigsten Resultate in der modernen Kosmologie hervor gebracht.
In diesem Dokument machte Einstein etwas, was er später als seinen grössten Fehler bezeichnete: Er fügte eine «kosmologische Konstante» in seine Formeln ein, damit das Universum statisch blieb. Seine ursprünglichen Formeln sagten nämlich ein dynamisches Universum voraus, was mit dem damaligen Weltbild nicht vereinbar war. Als Einstein von Edwin Hubble's Beobachtungen erfuhr, dass das Universum tatsächlich nicht statisch ist, sondern expandiert, entfernte er die Konstante schnell wieder aus seinen Formeln.
1919: Ursache und Wirkung

Sechs Jahre vor der Erfindung der Quanten-Mechanik und dem Unschärfe-Prinzip erkannte Einstein, dass es ein Problem mit der klassischen Vorstellung von Ursache und Wirkung geben könnte. Wenn man von dem seltsamen Welle-Teilchen Dualismus von Quanten ausgeht, warnte Einstein, könnte es unmöglich werden, eine Wirkung eindeutig einer Ursache zuzuordnen.
1924, 1925: Bose-Einstein-Kondensation

Einstein machte weitere wichtige Beiträge zur Entwicklung der Quanten-Theorie. Seine letzte Arbeit zur Quanten-Theorie baut auf Ideen von Satyendra Nath Bose auf und sagt einen neuen Zustand für Materie voraus, genannt Bose-Einstein-Kondensation. Damit hat Materie neben gasförmig, flüssig und fest einen vierten möglichen Zustand erhalten. Erst 1995 konnte dieser Materie-Zustand erstmals bei extremsten tiefen Temperaturen (nur einige Milliardstel Grad über dem absoluten Nullpunkt) künstlich hergestellt werden.
 
Honours, prizes and awards:

1919University of Rostock-Honorary doctorate1921Princeton University-Honorary doctorate1922Nobel Foundation Stockholm-Nobel Prize in Physics for the year 19211923University of Madrid-Honorary doctorate1923Order "Pour le mérite"-Admission to the order1925Royal Society of London-Copley Medal1926Royal Astronomical Society-Gold Medal1929German Physical Society-Max-Planck-Medal1930ETH (Eidgenoessische Technische Hochschule), Zurich-Honorary doctorate1931Oxford University-Honorary doctorate1935Franklin Institute, Philadelphia-Benjamin Franklin Medal1935Harvard University-Honorary doctorate
 
Ironischer Weise hat Einstein den Nobelpreis nicht wie viele glauben für die Relativitätstheorie bekommen sondern für den "Photoelektrischen Effekt". Das Nobelpreiskommitee war sich mit der RT offenbar einfach nicht sicher, zu seltsam waren einige Effekte und Vorhersagen darin.

Er hat dann das seiner geschiedenen Frau Mileva gegebene Versprechen gehalten und ihr fast das gesamte Preisgeld des Nobelpreises gegeben.
 
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