Aktuelles
  • Herzlich Willkommen im Balkanforum
    Sind Sie neu hier? Dann werden Sie Mitglied in unserer Community.
    Bitte hier registrieren

Alzheimer ansteckend?

  • Ersteller Ersteller Gelöschtes Mitglied 8317
  • Erstellt am Erstellt am
Mit Kisunla hat die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) am Freitag ein zweites Medikament gegen Alzheimer zur Zulassung in der EU empfohlen. Der darin enthaltene Wirkstoff Donanemab verlangsamt laut Studien das Fortschreiten der Demenzkrankheit deutlich.

„Nach einer erneuten Prüfung hat der Ausschuss empfohlen, eine Marktzulassung für Kisunla (Donanemab) zu erteilen“, heißt es auf der Website der EMA. Die Zulassung soll allerdings auf Erkrankte mit höchstens einer Kopie der Genvariante ApoE4 beschränkt werden. Hintergrund ist, dass Erkrankte mit einer doppelten ApoE4-Kopie ein höheres Risiko auf Nebenwirkungen haben.

Mit dem Hinweis auf Nebenwirkungen hatte sich der Humanarzneimittelausschuss (CHMP) der EMA noch im März gegen den Wirkstoff ausgesprochen. Der Hersteller Eli Lilly beantragte daraufhin eine erneute Prüfung. Die endgültige Entscheidung über die Zulassung liegt bei der Europäischen Kommission. Diese wird in den kommenden Monaten erwartet.

 
Alzheimer-Medikamente wirksamer als bisher vermutet
Die beiden mittlerweile auch in der EU zugelassenen Alzheimer-Medikamente Lecanemab und Donanemab sind wirksamer als bisher gedacht. Neue Daten belegen, dass beide das Fortschreiten der Demenzerkrankung auch noch nach bis zu vier Jahren verlangsamen.

Bei den beiden Arzneimitteln handelt es sich um monoklonale Antikörper, die zu einem Abbau der schädlichen Amyloid-Ablagerungen im Gehirn führen sollen. Die Voraussetzung für die Anwendung sind ein Vorstadium der Alzheimer-Demenz (milde kognitive Einschränkung) oder die Demenzerkrankung selbst im Frühstadium.

In den klinischen Studien zeigte sich ein moderater Effekt auf das Fortschreiten der Hirnleistungsstörung. Zum Teil gefährliche Nebenwirkungen haben zum Beispiel bei der EU-Arzneimittelbehörde EMA zunächst zur Ablehnung von Donanemab aufgrund einer schlechten Wirkungs-Nutzen-Relation geführt. Erst vor wenigen Tagen gab es doch noch eine Zulassungsempfehlung durch die Behörde.

 
Neue Hoffnung in der Alzheimer-Forschung
Von einer neuen Ära in der Therapie von Alzheimer ist die Rede: Das erste Alzheimer-Medikament ist seit Kurzem in Österreich verfügbar, ein zweites steht vor der EU-Zulassung. Und es gibt weitere vielversprechende Wirkstoffe, die derzeit in Studien getestet werden.

Noch vor einigen Jahren haben große Pharmaunternehmen wie Pfizer angekündigt, sich wegen ausbleibender Erfolge aus der Alzheimer-Forschung zurückzuziehen. Mittlerweile gilt dieser Forschungsbereich wieder als vielversprechend, allen voran wegen der ersten Alzheimer-Therapie, die seit Ende August auch in Österreich verabreicht wird.

Bei dem Wirkstoff Lecanemab handelt es sich um einen monoklonalen Antikörper, der giftige Eiweißablagerung im Gehirn von an Alzheimer Erkrankten angreift. Diese Plaques sammeln sich bei den Betroffenen im Gehirn an und sorgen dafür, dass die Nervenzellen nach und nach absterben. Die Folgen sind zunächst leichte kognitive Einschränkungen, später Gedächtnisverlust und Orientierungslosigkeit.

 
Zurück
Oben